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1102 - Assungas Blutfalle

1102 - Assungas Blutfalle

Titel: 1102 - Assungas Blutfalle
Autoren: Jason Dark
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auch verheilen. Sheila ist ebenfalls okay. Nur Nadine habe ich leider nicht erwischt.«
    »Das wird auch wohl so bleiben.«
    »Dabei bin ich ihr noch ein Dankeschön schuldig.«
    »Das sind wir wohl alle, Bill. Grüß deine Familie von mir. Wir sehen uns dann noch.«
    Ich gähnte, nachdem ich aufgelegt hatte. Es war wirklich nett von Bill gewesen, aber für ein Essen fühlte ich mich nicht in Form. Es war besser, wenn ich mich hinlegte.
    Das Bett lockte. Es tat gut, sich auszustrecken. Ich konnte mich auch entspannen und merkte sehr schnell, daß mich eine große Ruhe überkam. Die Augen fielen mir wie von allein zu, und ich dachte zuletzt noch daran, daß ich so früh lange nicht mehr im Bett gelegen hatte. Aber der Schlaf würde mir guttun.
    Er tat mir auch gut. Zumindest so lange, bis mich das Klingeln des Telefons wieder weckte.
    Ich schreckte hoch, schüttelte den Kopf und fand mich zunächst nicht zurecht, weil mich das Geräusch mitten aus dem Tiefschlaf herausgerissen hatte.
    Ich griff nach dem Hörer und meldete mich mit einer schon fremd klingenden Stimme. Mit jedem Anrufer hätte ich gerechnet, nicht aber mit Glenda Perkins.
    »Du hast schon geschlafen, John.«
    »Ja.«
    »Tut mir echt leid, aber es gibt Probleme.«
    »Welcher Art?«
    Ich bekam es in den folgenden Minuten zu hören. Eine recht unwahrscheinliche Geschichte, die ich trotzdem glaubte, weil sie mir von Glenda erzählt wurde. Zum Schluß ihres Berichts sagte sie noch:
    »Es deutet auf einen Vampir hin.«
    »Meinst du?«
    »Wer trinkt schon Blut von Tieren?«
    »Ob wir es hier mit einem echten Vampir zu tun haben, weißt du nicht?«
    »Woran denkst du denn?«
    »Es laufen genügend Psychopathen herum, die Dinge tun, bei denen wir uns nur an den Kopf fassen können. Die Zeitungen sind voll mit diesen Berichten. Da gibt es das Bluttrinken und…«
    »Du bist nicht begeistert«, unterbrach sie mich.
    »Was meinst du damit?«
    »Daß du keine Lust hast, zu uns zu kommen.«
    »Stimmt, Glenda. Ich liege im Bett und denke, daß morgen auch noch ein Tag ist.«
    »Aber das Mädchen ist verschwunden.«
    »Soll ich sie suchen lassen? Bei einer Fahndung würden mich die Kollegen auslachen…«
    »Der große Geisterjäger ist alt und müde. Dann rufe ich eben Suko an, wenn du nicht willst.«
    Ich verdrehte die Augen, obwohl Glenda es nicht sehen konnte. »Quälgeist«, sagte ich dann.
    »Heißt das, daß du kommen wirst?«
    »Kann man dir einen Wunsch abschlagen?«
    »Man kann, aber nicht du.«
    »Eben«, sagte ich und legte auf.
    ***
    Die Nacht war kühl. Es regnete, doch das machte Cathy Ambler nichts aus. Sie lief durch den Regen und schmeckte das Blut in ihrem Mund. Es war gutes Blut. Es war noch frisch gewesen. Es hatte zudem gedampft. Es hatte ihr wahnsinnig gut geschmeckt, und sie hatte es einfach nicht mehr aushalten können.
    Die Katzen waren zu ihr gekommen, wie sie es immer getan hatten. Sehr vertrauensselig, doch sie hatten das feststehende Messer in der rechten Hand nicht gesehen.
    Danach war alles schnell gegangen.
    Zwei, drei Stiche. Das Schreien der Tiere, das Cathy nicht gestört hatte. Sie hatte nur das Blut gesehen und die sterbenden Katzen gepackt und getrunken.
    Jetzt befand es sich in ihrem Körper. Es zirkulierte. Es hatte sich mit ihrem Blut vermischt, und der Nachgeschmack breitete sich noch immer in ihrem Mund aus. Auch ihre Zunge fühlte sich an wie ein dicker Blutplumpen, und sie spürte, daß die Gier noch nicht richtig gestillt war. Sie wollte mehr.
    Sie wollte trinken, sie wollte auch das Blut eines Menschen schmecken.
    Cathy war schnell gelaufen. Irgendwann wurden die Beine schwer, und sie mußte sich ausruhen.
    Nicht weit entfernt ragte vor ihr eine Plakatsäule in die Höhe. Cathy visierte sie an und benutzte sie als Ruhepol. Mit dem Rücken lehnte sie sich dagegen und atmete mehrere Male tief ein und aus.
    Allmählich verging das Zittern. Sie konnte sich wieder beruhigen und wischte über die Lippen.
    Auch die klaren Gedanken kehrten allmählich zurück, und Cathy dachte daran, daß es für sie eigentlich nur ein Ziel gab, an dem sie sich sicher fühlte. Sie mußte in den Park und dorthin, wo sich die Clique traf und alles begonnen hatte. Vielleicht war noch jemand da. Vielleicht gierte dieser Jemand ebenso nach Blut wie sie. Da konnten sie gemeinsam auf die Jagd gehen, denn für Cathy war die Nacht noch nicht vorbei. Es war komisch, aber sie liebte die Dunkelheit. Wenn sie an das Sonnenlicht dachte, dann ekelte sie sich
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