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1102 - Assungas Blutfalle

1102 - Assungas Blutfalle

Titel: 1102 - Assungas Blutfalle
Autoren: Jason Dark
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große Augen bekommen.«
    Sie gingen die Treppe hoch. Das kalte Flurlicht strahlte gegen ihre Gesichter. Als sie vor der Wohnungstür stehenblieben, legte Sharon ihre rechte Hand dorthin, wo unter der Brust das Herz schlägt.
    »Ich habe sogar Angst zurückzugehen. Wenn Cathy wiedergekommen ist und auf mich wartet… ich meine, wenn sie schon Katzen tötet, was hindert sie daran, es mit Menschen zu tun?«
    »Du fürchtest dich vor deiner Tochter, Sharon?«
    »Ja, das tue ich.«
    »Schließ auf.«
    Glenda nahm die Furcht der Nachbarin ernst, deshalb betrat sie als erste die Wohnung, in der es sehr still war und ihr ein bestimmter Geruch auffiel.
    Sie roch Blut!
    Glenda sagte nichts. Sie wollte Sharon nicht beunruhigen, die sich hinter ihr hielt und mehr mit sich selbst sprach. Da Glenda schon öfter in der Wohnung der Amblers gewesen war, kannte sie sich aus und ging sofort auf Cathys Zimmer zu.
    Glenda schaute hinein. Das Licht brannte noch, und sie sah das Chaos. Das Blut, die toten Katzen es war ein grauenvolles Bild, mit dem sie trotz allem nicht gerechnet hatte. Es ging auch an ihr nicht spurlos vorbei. Glenda erschauerte.
    »Was sagst du?«
    »Es ist tatsächlich wahr.«
    »Ja, meine Tochter hat es getan. Völlig unmotiviert. Sie tötet ihre Katzen und trinkt Blut. Warum?«
    »Auch wenn es sich schlimm anhört, Sharon, aber sie hat es getan, weil sie es tun mußte.«
    »Und warum mußte sie es tun?«
    Glenda schaute Sharon ins Gesicht. »Genau das ist unser Problem. Wir müssen den Grund herausfinden, dann haben wir die Lösung.« Glenda schob Sharon zurück. »Ich denke, wir haben hier nichts mehr verloren.«
    »Und was willst du jetzt tun?« Die Angst war aus der Stimme deutlich hervorzuhören.
    »Keine Sorge, ich werde das nicht auf sich beruhen lassen. Du hast John Sinclair erwähnt. Es ist zwar schon spät, aber ich werde ihn trotzdem noch anrufen.«
    »Das habe ich mir gewünscht.«
    Die beiden Frauen verließen die Wohnung, denn Sharon wollte nicht bleiben. Sie sprach auf dem Weg nach unten nicht, doch Glenda machte sich ihre Gedanken. Was sie gesehen hatte, war schlimm genug, aber Sharon hatte recht. Es mußte ein Motiv geben. Ihre Tochter hatte sich verändert. Es gab also einen Grund, und dieser Grund wies auf etwas Schreckliches hin. Auf einen Vampir.
    Sie schüttelte sich, als sie daran dachte, weil Glenda sich nicht vorstellen konnte, daß Cathy, die sie kannte, sich in eine blutsaugende Bestie verwandelte.
    »Erst Tiere, dann Menschen«, flüsterte sie.
    »Was hast du gesagt, Glenda?«
    »Nichts, schon gut…«
    ***
    Das Abenteuer auf der griechischen Insel, die Rettung meines Patenkindes, die Vernichtung von Leonidas, das alles hatte nicht nur die Conollys und Suko angestrengt, sondern auch mich, so daß ich nach diesem trüben Tag im Büro nach Hause gefahren war, um einen ruhigen Abend zu erleben, wie Suko und Glenda auch, denn das hatten beide versprochen. Mein Freund und ich waren noch kurz bei unserem Chef, Sir James, gewesen und hatten über den Fall geredet, der nun als abgeschlossen gelten konnte. Dann waren wir gefahren.
    Auf ein Bier und einen Schwatz im Pub verzichtete ich. Darauf hatte ich einfach keinen Bock. Ich war ziemlich lustlos an diesem Abend, das Fernsehprogramm heiterte mich auch nicht auf und große Leselust hatte ich auch nicht.
    Mit einem Glas Bier in der Hand stand ich vor dem Fenster, schaute hinaus und sah, wie es richtig dunkel wurde. Dazu trug auch der Himmel bei, auf dem gewaltige Wolkenpakete lagen, als wollten sie die Riesenstadt zerdrücken.
    Es regnete noch immer. Nur nicht so stark. Jetzt fieselte es mehr. Die feinen Tropfen ließen die Lichter der Autos verschwimmen. Auch in der Dunkelheit glich London noch immer einem gewaltigen Ameisenhaufen, in dem ständig alles in Bewegung war und so schnell nicht zur Ruhe kam.
    Als ich das Glas leer hatte, haute ich mich in den Sessel. Ich erinnerte mich daran, daß ich die Conollys anrufen wollte und löste dieses Versprechen jetzt ein.
    Bill meldete sich. Seine Stimme klang etwas gehetzt. »Ha, du bist es, da hast du Glück gehabt.«
    »Warum?«
    »Wir wollten gerade zum Essen fahren. Kommst du mit?«
    »Danke für die Einladung, Bill, aber ich fühle mich wie gerädert. Einfach kaputt.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Was ist mit dir? Was macht deine Verletzung?«
    »Die hat schlimmer ausgesehen, als sie war. Ich habe noch ein paar Pflaster auf der Haut, das ist alles.«
    »Und Johnnys Schnitt in die Hand?«
    »Der wird
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