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1101 - Erkundung gegen Unbekannt

Titel: 1101 - Erkundung gegen Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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gelbe Strahlbahnen in den Raum.
    „Traktorstrahler", gab Haff bekannt. „Der Anflug des Schiffes scheint als gefährlich eingestuft zu werden. Man will es auf dem vor uns liegenden Sektor landen."
    „Passal spricht", wurde Haff unterbrochen. „Wir scheinen das Rätsel gelöst zu haben. Auf dem fremden Schiffskörper kleben Bugsiereinheiten, wie wir sie kennen. Zwei davon brennen, ein dritter Körper löst sich soeben von der Hülle und rast in den Raum hinaus. Er explodiert! Da oben muß etwas passiert sein. Der Kurs bleibt konstant. Die wollen tatsächlich auf der Werft landen. Das gibt Bruch!"
    „Landen? Hier? Mit einem fünftausend Meter langen Ungetüm?" meldete sich Pinelli. „Die sind närrisch, Callamon, wir sollten verschwinden."
    Selbst wenn die bevorstehende Bruchlandung des ampullenförmigen Raumfahrzeugs noch hätte verhindert werden können, wäre CC nicht bereit gewesen, den derzeitigen Standort zu verlassen. Jetzt, das ahnte er, kam die Chance, auf die er gewartet hatte. Seine Durchsage war trotz stärker werdender Störungen noch gut zu vernehmen.
    „Klar bei Schutzschirmeinheiten, Mr. Passal. Sorgen Sie dafür, daß die SODOM nicht beschädigt wird. Wenn das Raumschiff auf die Plattform kracht, haben wir mit den Fesselfeldern garantiert keine Sorgen mehr. Die dafür verantwortlichen Projektoren dürften ausfallen. Wir bleiben hier."
    „Das ist Wahnsinn! Ihr werdet verletzt oder getö ..."
    „Wir bleiben in Position. Vielleicht können wir helfen. Das wäre die Art einer Kontaktaufnahme, die ich schätze. Achten Sie auf Ihre Abwehrschirme. Hochfahren, sobald der Fremdkörper über der Plattform steht."
    Haff schaltete seinen Antigrav ab und zerrte die vier Männer ohne weitere Erklärungen in eine tiefe Nische der Wandung hinein. Augenblicke später erschien im grellen Licht der Strahlbahnen ein riesiger Schatten. Er senkte sich viel zu schnell der Plattform entgegen.
    Die gelben Leuchtbahnen bremsten den Fall beinahe noch bis auf normale Aufsetzgeschwindigkeit ab, doch das Unheil konnten sie nicht mehr verhindern. Dafür war die Masse des ankommenden Körpers zu groß. Man hatte eindeutig zu spät geschaltet und sich zu lange auf die Bremswirkung der angedockten Bugsiereinheiten verlassen.
    Der stürzende Körper wurde von den Traktorstrahlern in grelle Leuchterscheinungen gehüllt.
    Unter Callamons Füßen begann der Boden zu erzittern. Mehr war von dem Geschehen nicht spürbar, wenigstens jetzt noch nicht. All dies geschah in bedrückender Geräuschlosigkeit.
    Weit über dem Standort der Männer wurden Turmbauten geknickt. Die Erschütterungen wurden stärker. Zwei über fünfhundert Meter lange Triebwerkseinheiten wurden von den Wannenrandungen buchstäblich abgestreift. Grelle Stichflammen zuckten in den Raum. Eine zerstörte den Bugteil des abstürzenden Schiffes.
    Callamon ahnte nicht, wie verzweifelt ein Lebewesen namens Maldarel Foq versuchte, den Aufprall zu verhindern. Es gelang ihm nur noch teilweise, denn die herbeibeorderten Armadaschlepper wurden durch eine überrangige Befehlsgebung der Wachträumer in ihrer Funktion gestört.
    Während vier Menschen und ein getarnter Roboter in Deckung gingen und auf das unweigerlich Kommende warteten, stand Foq hochaufgerichtet in seinem kleinen Programmraum, dessen Schalteinheiten im entscheidenden Augenblick des Anflugs lahmgelegt worden waren. Der Verzweiflungskampf war vergebens gewesen.
     
    10.
     
    Es war so gekommen, wie es hatte kommen müssen. Der abstürzende Riesenkörper hatte weder in den freien Raum abgelenkt, noch rechtzeitig gestoppt werden können. Seine internen Automatiken hatten die letzten Schubstöße der noch intakten Triebwerke mit selbstmörderischer Beharrlichkeit auf den geplanten Vorgang ausgerichtet, die Landung selbst aber nicht mehr bewerkstelligen können.
    Die fliegende Werft war gewiß ein gigantisches Gebilde, aber einem Geschoß dieser Größenordnung war sie nicht gewachsen gewesen. Auf der SODOM hatte man klar erkannt, daß die technifizierte Wanne in der Mitte zerbrochen war.
    Die Fesselfelder, die Tyner Passal noch Minuten zuvor beunruhigt hatten, waren erloschen.
    Das alte Terraschiff hätte jetzt jederzeit starten können, wenn das Erkundungskommando an Bord gewesen wäre.
    Die Funksprechverbindung zu Callamon war nach dessen Eindringen in den ebenfalls zerborstenen Schiffskörper abgerissen. Das unbekannte Raumschiff, über dessen Funktion nichts bekannt war, war quer zur Längsachse der Werftwanne
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