Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1101 - Erkundung gegen Unbekannt

Titel: 1101 - Erkundung gegen Unbekannt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Klartext. Sein kantiges Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln.
    „Ach so, der ist es! Hm, da wird sich aber jemand freuen. So kurz vor dem Start, hm ..."
    Vasse blickte zu den Panoramabildschirmen seiner Zentrale hinauf und entschloß sich, ohne weitere Bemerkungen die Landeerlaubnis zu erteilen.
    „Bringt ihn 'runter, Sektor eins", ordnete er an. „Vorsichtshalber Information an Kommandant SODOM, obwohl ich sicher bin, daß man dort drüben den Funkruf aufgefangen hat."
    Vasse schritt, noch immer schmunzelnd, zu seinem Kommunikationspult hinüber.
    „Gelegenheit zu einer Wette", meinte sein Erster Offizier. „Was wird Callamon tun? Ich tippe auf einen Tobsuchtsanfall und auf anschließenden Rausschmiß des Besuchers. Was meinst du?"
    Fister Vasse wiegte zweifelnd den Kopf.
    „Wenn er nicht gerade mit dem Polieren seiner drei Admiralskometen beschäftigt ist, wird er sich beherrschen und den Eiskalten heucheln. Ein toller Typ ist das. Der Besucher wird empfangen. Wetten sind übrigens unerwünscht. Warten wir es ab."
    Während in der vorgelagerten Kommandokugel des Tenders verschiedenartige Diskussionen entbrannten, wurden auf der dreihundert Meter entfernt stehenden SODOM die Startvorbereitungen unterbrochen. Der Schnelle Schlachtkreuzer, der vor mehr als sechzehnhundert Jahren als Werftneubau in Dienst gestellt und nach dem technischen Wissen dieser Zeit ausgerüstet worden war, stellte an Bord der SCHNEEWITTCHEN eine fossile Kuriosität dar.
    Ihn als „schnell" zu bezeichnen entlockte Männern wie Fister Vasse lediglich ein gequältes Lächeln, obwohl man nicht abstreiten konnte, daß die SODOM tatsächlich schnell war.
    Der damit verbundene Energieaufwand, die Art der Energiegewinnung und deren Umsetzung in schubkräftige Partikelströme waren jedoch Dinge, die mit dem Begriff „schnell" nach Neuzeitvorstellungen kollidierten. Ein Alarmstart des uralten, technisch längst überholten Kugelriesen von fünfhundert Meter Durchmesser stellte für Vasse einen Alptraum dar. Den Vorhalt informierter Leute über die wahren Qualitäten eines Schiffes aus dem Jahr 2401 alter Zeitrechnung konnte Vasse soeben noch geistig verarbeiten. In der Praxis vermochte er nichts damit anzufangen.
    Der mit hoher Fahrt näherkommende Raumflugkörper war ein typischer Zerstörer der internen BASIS-Flotte. Das Flammen seines auf Bremsschuh laufenden Triebwerks gewahrte Vasse auf seinem Ortungsschirm als grellweißen Ball.
    An diesem 31. März des Jahres 426 NGZ waren energetische Leuchterscheinungen dieser Art aber nicht außergewöhnlich genug, um dem Funken", wie der Erste Offizier meinte, mehr als eine Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken.
    Die ständig laufende Energieortung verriet die Anwesenheit von nahezu zwanzigtausend Schiffen der Galaktischen Flotte. Die verschiedenartigen Typen waren alle an ihren typischen Emissionen zu erkennen.
    Andersfarbig und auch rastermäßig stellten sich die Ortungskonturen jener Raumflugkörper dar, deretwegen man mit einem solchen Aufgebot an Schiffen in den Raumsektor des Frostrubins gekommen war.
    Es mußten viele Millionen Einheiten sein, und kein Körper unter ihnen schickte eine Eigenstrahlung aus, die man folgerichtig identifizieren konnte.
    Die Endlose Armada, ein Begriff aus unvorstellbaren Vorkommnissen oder Gegebenheiten, war gefunden worden. Nach den technisch fundierten Richtlinien der hochwertigen Ortung betrachtet, war diese Armada ein glutender Haufen von unüberschaubarer Größenordnung.
    Was war dagegen die Energieemission des soeben landenden Zerstörers!
    Fister Vasse achtete kaum darauf. Der schlanke Silberpfeil senkte sich im Absorberfeld seines Antigravs nieder und berührte das stählerne Deck des Tenders nur fünfzig Meter vom ausladenden Triebwerksringwulst des alten Schlachtkreuzers entfernt. „Auftrag ausgeführt, erbitte Starterlaubnis", klang die Stimme des Piloten aus den Tonträgern.
    Vasse nickte nur. Sekunden später hob die Maschine schon wieder ab, ging kurz hinter dem Sicherheitsprallfeld auf Vollschub und verschwand im nachtdunklen Raum. „Der hatte es so eilig, daß man vermuten könnte, er wollte seinen soeben ausgeschleusten Passagier auf keinen Fall wieder mit auf die BASIS nehmen", stellte Vasse fest. „Was meinst du?"
    „Rausschmiß auf der SODOM". orakelte der Erste. „Ich hatte dir ja eine Wette angeboten. Sieh dir das an! Die unterbrechen tatsächlich ihr Startmanöver. Und das muß Callamon passieren!
    Ich möchte nicht in der Haut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher