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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen
Autoren: Jason Dark
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finden. Er spürte einen wütenden Stoß in seinen Rücken, denn Leonidas hatte sein Knie in die Höhe gerissen und damit zugestoßen.
    Johnny schwieg.
    Das gefiel Leonidas nicht. »Mit wem hast du gesprochen? Ich habe dich gehört. Ich habe auch einen Namen verstanden. Du hast Nadine gesagt, nicht wahr?«
    »Ja…«
    »Wer ist Nadine? Deine Mutter heißt Sheila?«
    »Eine Freundin! Sie wird mich retten.«
    »Ahhh… noch jemand, der sich auf den Weg gemacht hat. Irrtum, mein Junge. Sie wird dich nicht retten. Auch dein Vater und deine anderen Freunde werden es nicht schaffen. Dein Schicksal liegt in meiner Hand!«
    »Sie wird dich vernichten!«
    »Wer ist sie?«
    Johnny gab dem Mann keine Antwort. Er spürte, daß sich Nadine über weite Entfernung hinweg wieder in seinen Kopf drängte, um ihm Mut zu machen. »Laß dich nicht beirren, Johnny. Halte noch aus. Halte aus, ich bitte dich.«
    »Ja, ich verspreche es!«
    Plötzlich lag die kalte Klinge direkt an der untersten Stelle seines Daumens. Das Messer war zum Schnitt bereit. Leonidas brauchte nur zu drücken, und es war vorbei.
    »Wer ist sie?«
    »Ich sagte es schon.«
    »Das ist mir zuwenig!«
    »Ich… ich…«
    »Wo ist sie, Johnny?«
    »Nicht hier.«
    »Dann kann und wird sie dir auch nicht helfen!«
    »Doch, ich…«
    Johnny schrie. Der plötzliche Schmerz hatte ihn überkommen. Er hatte in den letzten Sekunden nicht mehr an das verdammte Messer gedacht, ganz im Gegensatz zu Leonidas. Er hatte die Klinge einmal mit der scharfen Seite über die Haut gerieben, und so war ein Schnitt zurückgeblieben, aus dem Blut gedrungen war.
    »Ich will eine Antwort haben! In den nächsten Sekunden, Junge! Sonst wird es noch schlimmer für dich, das kann ich dir versprechen.«
    Johnny wußte, daß es keinen Sinn hatte, wenn er nichts sagte. Nur so konnte er den Griechen dazu bringen, sich noch zurückzuhalten. »Sie hat mich immer beschützt in den letzten Jahren. Aber sie ist dann gegangen, doch der Kontakt ist noch da.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Auf einer Insel.«
    »Hier in der Nähe?«
    »Nein, in Avalon.«
    Leonidas keuchte. Zumindest hörte sich das Geräusch so an. Er mußte mit der Antwort erst fertigwerden. Er wußte viel, und auch der Name Avalon sagte ihm etwas. Nur brachte er ihn in keinen Zusammenhang mit der momentanen Situation. Auf der anderen Seite war Leonidas ein sehr mißtrauischer und irgendwie auch sehr sensibler Mensch, der sich schon bei kleinen Veränderungen innerlich auf etwas Neues einstellte.
    Es gefiel ihm nicht, daß eine Kraft eingegriffen hatte, die von ihm nicht zu kontrollieren war.
    »Ich habe von dieser Insel gehört, auch gelesen. Das ist alles klar, Junge, aber ich weiß auch, daß sich niemand sicher sein kann, ob Avalon existiert.«
    »Es gibt die Insel.«
    »Wo?«
    »Zwischen den Zeiten. Versteckt im Nebel.«
    »Und dort hält sich deine Freundin auf? Was macht sie da?«
    Johnny merkte, daß Blut aus der Wunde rann und sich einen Weg über seinen Handballen bahnte. Es sammelte sich an der tiefsten Stelle, um von dort zu Boden zu tropfen. »Sie lebt auf der Insel.«
    »Als Mensch oder als Geist?«
    »Als Mensch.«
    »Und wie ist sie dort hingekommen?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Sie ist doch angeblich deine Freundin.«
    »Ja, aber sie ist nicht mehr bei mir. Sie hat mich und meine Eltern verlassen.«
    Der Grieche war weiterhin mehr als mißtrauisch. Er mochte es nicht, wenn er eine Situation nicht völlig unter Kontrolle hatte. Irgendwie fühlte er sich auch umzingelt. Ohne den Kopf zu bewegen, schaute er so gut wie möglich in die Runde, aber da war nichts zu entdecken. Er und der Junge waren allein.
    Johnny wünschte sich, Nadines Stimme wieder zu hören. Er brauchte sie jetzt, auch wenn es nur tröstende Worte waren. Aber sie blieb leider stumm. Johnny wußte, daß es nicht gut war. Wenn Leonidas sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben konzentrieren konnte, dann verlor Johnny seinen Daumen. Angeritzt hatte er die Stelle schon, und so wunderte sich der Junge über sich selbst, wie er sich zusammenreißen konnte. Er mußte seinem Peiniger etwas vorspielen, was er schaffte, indem er über seinen eigenen Schatten sprang.
    Conolly junior begann zu reden, obwohl er keinen Kontakt mit Nadine mehr hatte. Er dachte sich etwas aus und flüsterte mit kaum zu verstehender Stimme: »Ja, Nadine, ich tue…«
    Leonidas hatte es gehört. »Verdämmt, wo ist sie?« keuchte er Johnny an.
    »In meinem Kopf!«
    »Meine Güte! Sie ist nicht
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