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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen
Autoren: Jason Dark
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drückte ihn in eine bestimmte Richtung, in die ich schauen sollte.
    »Ja, das schimmert grünlich«, flüsterte Bill.
    Er war es auch, der als erster die Lampe wieder einschaltete. Die Überraschung traf uns alle gleich. Nein, wir hielten uns nicht in einer großen Höhle auf. Umgeben waren wir von einem Betongang und den entsprechend kahlen Mauern. Diese Umgebung gehörte zum neuen Teil des Hauses. Leonidas mußte sie als Keller nutzen, und er hatte es sich so einfach wie möglich gemacht.
    Zwei Schritte weiter malte sich an der rechten Seite eine Aufzugstür ab.
    Sie bestand aus eloxiertem Metall, über das Bill den Kegel seiner Lampe streifen ließ.
    »Sollen wir nach oben fahren?«
    »Nein«, sagte Suko. »Denk an das Licht!«
    »Wenn wir uns trennen…«
    »Auch nicht, Bill.«
    Der Reporter ließ sich überzeugen.
    In dieser Umgebung sah das Licht der Lampen noch blasser aus. Der grüne Lichtschein war kälter geworden.
    Suko ging den Gang weiter nach vorn. Er dachte an das grüne Licht, und er sah auch eine weitere Tür.
    Bill hatte seine Lampe ebenfalls ausgeschaltet. Die letzten Schritte legten wir in der Dunkelheit zurück. Gelockt von dem grünen Schein, der jetzt wieder deutlicher geworden war.
    Ich hatte das Gefühl, dicht vor dem Ziel zu stehen. Die Vergangenheit irrte noch einmal durch meinen Kopf, und ich dachte daran, daß mich schon der Mönch Krystos vor einem Besuch der Insel gewarnt hatte.
    Er hatte das Böse von Sodom bereits gespürt. Wir hatten es dann durch den Angriff auf unser Boot hautnah erleben müssen und später auch durch die veränderten Vögel. Wer veränderte Mensch und Tier? Der Grieche? Oder stand hinter ihm ein anderer und sehr mächtiger Helfer?
    Sodom selbst war zerstört worden. Aber sein dort herrschender Geist hatte überlebt, wie leider das Böse überall auf der Welt nicht zu vernichten gewesen war. Möglicherweise hatte es Leonidas geschafft, sich das Böse herzuholen und für sich arbeiten zu lassen. Es konnte stimmen, mußte aber nicht, und letztendlich galt es noch immer, mein Patenkind aus den Klauen des Rächers zu befreien.
    »Bereit?« fragte Suko.
    Wir nickten.
    Wieder war es Suko, der die Tür öffnete. Hier mußte er einen Knauf drehen, erst dann ließ sich das recht schwere Ungetüm bewegen. Wir standen auf der Schwelle, wir schauten in das grüne Licht und mußten so wirken wie Erdenbewohner, die es geschafft hatten, den Planeten zu verlassen und jetzt in eine andere Dimension blickten. Aber wir wußten auch, daß wir das Ziel erreicht hatten, denn wir sahen nicht nur Leonidas, sondern auch Johnny, der in einer fremden Umgebung stand und uns seinen Rücken zudrehte.
    In diesem Augenblick drehte Bill durch!
    ***
    Johnny Conolly hatte einen Fehler begangen. Er hatte den Namen Nadine einfach zu laut gerufen und den Griechen wieder auf sich aufmerksam gemacht. Er hörte die schnellen Schritte des Mannes, aber er drehte sich nicht um, weil er wie gebannt nach vorn blickte, um Nadine Berger nicht aus den Augen zu verlieren.
    Sie hielt sich hinter der Statue auf. Sie zeichnete sich dort als feinstoffliches Etwas ab. Sie war ein Mensch, der auch ein Gesicht aufwies, aber die Haut war nicht so dicht. Ihre Gestalt gehörte mehr ins Reich der Geister. Ein Hologramm, eine Projektion über eine weite Entfernung hinweg, die trotzdem die menschlichen Verbindungen zwischen dem Jungen und ihr nicht hatte kappen können.
    »Er wird dich nicht töten, Johnny. Er wird es nicht. Ich versuche, dich zu beschützen, aber ich bin zu schwach, um ihn ausschalten zu können. Ich kann ihn nur etwas aufhalten. In seinem Innern steckt eine Flut des Bösen. Er vereinigt all das, was Sodom damals war, da hatte er über die Stadt geherrscht und auch die alte Schrift mitgenommen. Das Buch auf der Treppe war für Leonidas wichtig. Es enthält einen bösen Text. In ihm findest du die düsteren Beschwörungen von Sodom. Bitte, Johnny, du mußt es zerstören…«
    »Nein, das wird er nicht!« Leonidas war da, und er hatte Nadine nicht ausreden lassen. Jetzt stand er wieder hinter Johnny, und das verdammte Messer befand sich nicht weit von der Kehle des Jungen entfernt, so daß Johnny wieder in Lebensgefahr schwebte.
    »Willst du ihn retten?« höhnte Leonidas, »Du schaffst es nicht!«
    Der Grieche lachte. »Wer immer du bist und was für Kräfte in dir schlummern, ich kann dir nur sagen, daß Sodom stärker ist. Es hat Tausende von Jahren überlebt. Für mich ist es so etwas wie das Urbild des
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