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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen
Autoren: Jason Dark
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wußte, die der Grieche an Sheila Conolly in London geschickt hatte. Darin hatte er ihr mitgeteilt, daß er Johnny den rechten Daumen abtrennen wollte. Über Bills Handy hatte ich davon erfahren.
    Suko stellte den Motor wieder an. Das Tuckern kam uns jetzt recht laut vor. So langsam und auch vorsichtig wie möglich glitten wir auf das große Ziel zu. Wir schoben uns durch die kühlen Tücher, die an unseren Gesichtern entlangglitten und auch weiterhin die Sicht erschwerten.
    Keiner von uns sprach. Wir waren voll konzentriert. Das Klatschen der Wellen übertönte jetzt sogar die Motorengeräusche.
    Bis wir den Ruck erlebten. Den Stopp danach. Dann Sukos leiser Fluch.
    »Was ist denn?« fragte ich. »Festgelaufen?«
    Die Angst, gegen einen verstecken Felsen geschrammt zu sein, war nicht unbegründet, aber Suko schüttelte den Kopf.
    Bill stand an der Reling und spähte ins Wasser. Er sah nichts, aber wir auch nicht, daß unser Boot irgendwo ein Leck bekommen hatte. Es drang kein Wasser ein.
    »Wahrscheinlich stecken wir fest!« sagte Bill. »Das könnte eine Sandbank sein. Willst du versuchen, zurückzufahren, Suko?«
    »Nein. Wir steigen aus.«
    Das Risiko konnten wir eingehen. An dieser Stelle war das Wasser bestimmt nicht mehr tief. Der Reihe nach kletterten wir über Bord. Wir verschwanden bis über die Knie im seichten Wasser. Der Grund war nicht besonders fest. Die anrollenden Wellen umspülten uns. Ich hatte das Gefühl, von ihnen immer nach hinten gezogen zu werden, wenn sie zurückliefen.
    Wer von der Insel in den Nebel hineingeschaut hätte, der hätte uns wie Zombies sehen müssen, die ihr kaltes Unterwassergrab verlassen hatten, um sich an Land die Beute zu holen. Ich hatte die Führung übernommen und lief auf direktem Weg den schaumigen Streifen entgegen, die mehrere Ringe am Ufer hinterlassen hatten.
    Wir sahen niemand. Keine Angreifer, die jetzt schon kurzen Prozeß machen wollten. Sodom empfing uns mit einer schon unheimlichen Stille.
    So gingen wir an Land. Im unteren Drittel klebten uns die Hosenbeine fest. Der Nebel war auch geblieben, aber er war nicht mehr so dicht. Das zumindest kam mir so vor. Unter unseren Füßen lag der feine Sand. Er konnte das Gefühl von Urlaub und Sonnenschein vermitteln. Einfach nur auf einer Insel liegen und nichts tun.
    Das Gegenteil war der Fall. Die Schwaden brachten auch Kühle mit, und der Himmel hellte sich noch nicht auf.
    Nasse Füße waren das Harmloseste, was wir uns hatten einfangen können. Sie würden uns auch nicht weiter stören. Etwas verloren standen wir beisammen. Jeder lauschte. Nur die normalen Geräusche dieser Inselwelt umgaben uns. Das Rauschen des Wassers, das Klatschen der Wellen am Strand.
    Wir hätten gerne eine Karte der Insel besessen, auf der alles eingezeichnet wäre. Das konnten wir vergessen.
    So war es egal, in welche Richtung wir uns bewegten, wir würden irgendwann auf das Haus des Griechen treffen.
    Es gab hier zwar einen Strand, der jedoch nicht besonders breit war.
    Urlauber hätten hier schon ihre Schwierigkeiten gehabt, genügend Platz zu finden. Im Gegensatz zu den Inseln in der Nord-und Ostsee wuchs hier auch kein Strandhafer oder Gras. Es war flach, es war sandig, und wir sahen auch die Felsen, die vor uns aufragten. Dunkle, kompakte Festungen, umspielt von den Nebelfetzen, die kein Durchkommen ermöglichten.
    So leicht gaben wir nicht auf. Diesmal war es Suko, der die Führung übernahm. Schon nach wenigen Schritten verschwand der Sand. Wir gingen über einen harten, unebenen Untergrund hinweg, aus dem das blanke Gestein an verschiedenen Stellen hervorschaute. Ich warf hin und wieder einen Blick in die Höhe, um nach den Vögeln Ausschau zu halten. Keiner von ihnen ließ sich blicken. Sie hatten ihre Pflicht getan und waren wieder in der Nacht verschwunden.
    Manipulierte Tiere. Das schaffte nicht jeder. Ich fragte mich, ob es Leonidas auch mit Menschen gelungen war. Oft war der Weg vom Tier zum Menschen nicht weit.
    Suko hatte einen Weg gefunden. Es war kein Spalt, kein schmaler Durchgang. Wir mußten schon über das Gestein hinwegklettern. Die Wand erwies sich als höher, als wir angenommen hatten. Der Nebel hatte sie auch feucht werden lassen. So bestand immer die Gefahr des Ausrutschens.
    Suko kletterte geschickt in die Stille hinein. Wir hörten nur den eigenen Atem, aber die nächsten Vorteile waren schon zu sehen, denn der Nebel lichtete sich. Er schien ein Phänomen der Natur zu sein, so daß er nur am Rand der Insel
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