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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen
Autoren: Jason Dark
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Gefängniszellen hinter uns gelassen und suchten nun nach einem Zugang.
    Es roch nach Staub. Staub wallte auch von der rechten Seite her auf.
    Wir sahen ihn und blieben stehen.
    Er drehte sich über den Boden hinweg wie eine Spirale. Von unten her mußte Luft in die Höhe geschossen worden sein, und es blieb nicht an einer Stelle.
    Überall verteilten sich die Lücken oder Löcher. Der Staub bildete mächtige Wolken, die sich über unseren Köpfen zu großen Pilzen zusammenfanden.
    Dächer aus Staub oder…?
    Nein, das war kein Staub.
    Das war etwas anderes. Aus dem Boden schoß ein gefährliches Gas in die Höhe. Mochte der Teufel wissen, wie Leonidas das angestellt hatte; er hatte es jedenfalls geschafft, und wir bemerkten bereits nach dem ersten Luftholen die verdammte Atemnot.
    So konnte er uns packen.
    Und genau das wäre fatal gewesen.
    Es gab nur eine Chance für uns.
    Die Flucht. So schnell wie möglich weg aus dieser verdammten Falle und dabei die Luft anhalten. Abzusprechen brauchten wir uns nicht.
    Jeder wußte genau, wie er sich verhalten mußte. Schon einmal war es den Helfern des Griechen gelungen, einen von uns durch Gift auszuschalten, das sollte uns nicht noch einmal passieren. Die Chancen, daß wir es schafften, standen pari. Durch den unebenen Boden konnten wir nicht so schnell rennen wie gewünscht. Zudem hatten wir Schwierigkeiten mit dem Sehen, denn das Zeug brannte in unseren Augen. Aber wir mußten durch, und das mit geschlossenen Lippen.
    Wieder kamen wir uns vor wie in einer Nebelwand gefangen. Dieser jedoch konnte tödlich werden, und wir drei waren zu Schatten innerhalb dieser Wolken geworden.
    Bill hielt sich an meiner Seite. Er lief mehr stolpernd als normal. Sein Oberkörper schwang hin und her. Es wäre fatal gewesen, wenn er jetzt das Gleichgewicht verloren hätte.
    Doch Bill hielt durch. Auch Suko und ich schafften es und sahen, wie sich der Nebel lichtete. Das betäubende Gas verflog, die Luft wurde klarer und wenig später war sie wieder rein. Da rissen wir die Münder auf und saugten die Nachtluft in die Lungen. Wir keuchten, aber wir hatten es geschafft, drehten uns, schauten zurück und bekamen mit, wie die Wolke allmählich zusammensank.
    Bill drückte seinen Kopf zurück und riß den Mund auf. »Verdammt, er hat es nicht geschafft. Es ist ihm nicht gelungen. Wir waren schneller und besser. Aber der Hundesohn ist mit allen Wassern gewaschen. Trotzdem bekommt er uns nicht so billig.« Wild schüttelte der Reporter den Kopf.
    Suko stieß ihn an und sagte: »Achtung, da kommen welche!«
    Er hatte recht.
    Sie waren noch nicht da, aber sie waren zu sehen. Gestalten, die sich vom dunklen Hintergrund lösten. Sie kamen von vorn; den Rücken hatten wir frei, wie wir mit einem schnellen Blick feststellen konnten. Sie waren sich ihrer Sache so sicher, daß sie uns nicht eingekreist hatten.
    Bill wollte zur Waffe greifen. Ich hatte etwas dagegen und hielt seinen Arm fest.
    »Laß das!«
    »Warum? Willst du dich von ihnen gefangennehmen lassen?«
    »Auch das nicht. Sie werden uns zu Leonidas bringen.«
    »Bist du sicher?«
    »Fast. Außerdem rechne ich damit, daß sie zu denen gehören, die uns auch auf dem Boot besucht haben. Und mit denen sind Suko und ich fertig geworden. Es besteht kein Grund zur Panik.«
    »John hat recht«, sagte Suko. »Wir sollten es einfach darauf ankommen lassen.«
    Ein halbes Dutzend Gestalten waren es schon. Taucheranzüge trugen sie nicht. Diesmal waren sie mit langen Mänteln oder Umhängen bekleidet, die bis zu ihren Knöcheln reichten. Alles an ihnen war dunkel, bis auf die Gesichter. Sie sahen so blaß, so bleich und auch so hell aus.
    Wie die beiden auf dem Boot. Da war die Haut nicht nur farblich verändert worden, sie hatte auch von ihrer Dicke verloren und spannte sich schärfer über die Knochen.
    Ob sie bewaffnet waren, konnten wir nicht sehen. Sie trugen nur lange, lanzenartige Stangen in ihren Händen, die an ihren oberen Enden zu Kreuzen geformt waren.
    Vor uns blieben sie in einer Reihe stehen. Die Umgebung war dunkel, aber die Augen dieser Gestalten waren noch dunkler. Wir konnten es sehr deutlich erkennen, und diese Tatsache mußte auch etwas mit ihrer Verwandlung zu tun haben.
    Mir schwirrten Gedanken und Vermutungen durch den Kopf. Es war vorstellbar, daß den Augen das Leben genommen war und die neue Art sie zu menschlichen Marionetten gemacht hatte, die nur auf Leonidas’ Befehle hörten.
    Sie sagten kein Wort. Obwohl die dunklen Augen
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