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1101 - Die Rache des Griechen

1101 - Die Rache des Griechen

Titel: 1101 - Die Rache des Griechen
Autoren: Jason Dark
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und warum?«
    »Weil er Menschen braucht. Er muß sie haben. Er holt sie sich. Er entführt sie von den Booten und holt sie auch vom Land weg. Er will sie opfern.«
    »Wem?«
    »Er hat einen Götzen. Die Insel heißt Sodom. Auch mich wird er opfern und zu seiner Marionette machen.«
    »Wie heißt der Götze?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wie lange ich hier in diesem Verlies sitze. Tage - Nächte, sie kommen und gehen vorbei. Ich lebe nicht mehr, ich existiere nur und warte darauf, daß alles ein verdammtes Ende hat.«
    »Deshalb sind wir gekommen.«
    Der Mann brachte sein Gesicht noch dichter an die Stäbe heran und sagte mit leiser Stimme. »Ihr seid fremd, und ihr sucht jemand.«
    »Das ist wahr.«
    »Es war ein Fremder hier.«
    Sofort horchten wir auf. »Wie meinen Sie das?«
    »Hier in diesen Verliesen. Es sind auch noch andere hier, aber einer von ihnen war fremd.«
    »Und wieso weißt du das?« fragte Bill.
    »Seine Sprache war auch die eure.«
    Bill stieß mich an. »Verflucht, John, das war er. Das… das war Johnny.«
    »Okay, aber warte ab.« Ich wandte mich wieder an den Gefangenen.
    »Hast du seinen Namen gehört?«
    »Nein. Aber ich habe mit ihm gesprochen. Er konnte es nicht begreifen, daß man ihn festhielt.«
    Bill war nicht mehr zu halten. Er sprang in die Höhe und klammerte sich ebenfalls an den Stäben fest. Er zog sich hoch und preßte auch die Beine gegen das Mauerwerk. »Ist er noch da? Schläft er jetzt? Wo können wir ihn finden?«
    »Er war hier.«
    »Wo denn?«
    »Nebenan.«
    »Und jetzt? Verdammt, reden Sie doch! Lassen Sie sich nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!«
    »Er ist weg!«
    »Wie weg?«
    »Man hat ihn geholt.«
    »Das weißt du?«
    »Ja.«
    »Hast du es gesehen?«
    »Nein, nur gehört.«
    »Und du weißt auch, wer es getan hat?«
    »Ja, es war Leonidas. Er hat ihn jetzt in seiner Gewalt. Und Gnade ihm Gott…«
    ***
    Die letzten Worte waren zuviel für Bill gewesen. Vielleicht hatte er sich auch nicht mehr halten können, denn er sprang zu Boden, stolperte beim Aufprall und hielt sich an mir fest. »Hast du das gehört, John? Er ist bei dem Griechen. Leonidas selbst hat ihn geholt. Verdammt noch mal, wir müssen so schnell wie möglich in das Haus.«
    »Ja, ja, das müssen wir. Alles klar, Bill. Aber ich will nicht wie ein Hirnie hier herumlaufen und nach dem Eingang suchen. Vielleicht kann uns der Mann dort noch helfen.«
    »Was soll er denn wissen?«
    Die Frage stellte ich. »Wissen Sie, wie wir es schaffen können, in das Haus zu gelangen?«
    »Nein, tut mir leid. Ich weiß nichts. Man hat mich von einem Schiff geholt. Ich bin bewußtlos gewesen. Als ich erwachte, fand ich mich in dieser Zelle wieder.«
    Das nahm ich ihm ab. Leonidas sorgte dafür, daß seine Gefangenen nicht zuviel sahen. Der Mann sprach noch mehr, auch wenn seine Stimme schon kraftlos geworden war. »Hütet euch vor seinen Wächtern. Man sieht sie nicht, aber sie sind überall. Gebt genau auf sie acht. Sie sind wie Schatten in der Dunkelheit.«
    »Danke für den Hinweis.«
    Bill hatte noch eine Frage, bevor sich der Gefangene wieder in das Dunkel zurückzog. »Weißt du wirklich nicht, was er mit meinem Sohn anstellen wird?«
    »Nein, ich habe keine Ahnung. Er wird ihn sicherlich nicht töten. Er macht ihn zu seinem Diener. Er ist so stark. Er hat große Schutzpatrone. Denkt an Sodom, denkt an die unmoralische und grausame Stadt in der Bibel. Dieses Haus ist Sodom, und Leonidas ist sein Herrscher.« Der Mann hatte genug gesagt. Seine Kraft war vorbei. Wir hörten ihn durch seine Zelle schlurfen und wenig später das Geräusch, mit dem er sich hinlegte.
    »Sodom!« flüsterte Bill. »Immer wieder Sodom. Diese verdammte rechtlose Stadt! Ich hasse sie. Ich hasse alles, was mit ihr zusammenhängt, und ich hasse vor allen Dingen den verfluchten Griechen.« Er schüttelte mich durch. »Wir müssen sofort ins Haus rein. Jetzt kann jede Sekunde wichtig sein.«
    »Alles klar. Nur dürfen wir nichts überstürzen und müssen vorsichtig sein. Hast du was gesehen, Suko?«
    »Noch nicht.« Er klopfte gegen die Wand. »Das hier ist eine alte Mauer, die zu dem Bau gehört, der einmal hier gestanden hat. Leonidas hat sein neues Haus auf diese alten Mauern gebaut. Ich denke, daß irgendwo eine Treppe hochführt, um in sein Reich zu gelangen. Oder der Eingang ist hier unten. Wir sollten weitergehen.«
    Über uns zeichnete sich jetzt das glatte Mauerwerk ab. Wir hatten den Bereich der
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