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1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin
Autoren: Unbekannt
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ziellos umher und fanden sich zu keinem geordneten Angriff. Die SYZZEL begann sich wie ein Kreisel zu drehen.
    Aus der mittlerweile unüberschaubar gewordenen Masse von Körperteilen, die rings um die Flugröhre in der Luft schwebten, erhob sich eine weithin hallende Stimme. Rhodan war sich nicht schlüssig, ob er sie wirklich hörte oder ob es nur ein mentales Rauschen in seinem Bewusstsein war. Er verstand den Sinn der Botschaft nicht, spürte aber den intensiven Hass, mit der sie verkündet wurde. Vielleicht war dies eine der seltenen Gelegenheiten, wo so etwas wie eine kollektive Stimme von Seth-Apophis zu hören war.
    Dieser Ausbruch setzte Rhodan mehr zu als alles andere, denn er übermittelte ihm, in welch verzweifelter Lage Seth-Apophis im Grunde genommen war. In ihrer kollektiven Form war sie zu einer Superintelligenz geworden und versuchte mit aller Macht eine noch höhere Stufe der Entwicklung zu erreichen. Sie wollte in das Gebiet jenseits der Materiequellen. Um das zu erreichen, setzte sie alle verfügbaren Mittel ein. Ihre Rücksichtslosigkeit war erschütternd. Die meisten der von ihr zusammengestohlenen Bewusstseinsteile hätten sich als Individuen vermutlich anders verhalten, das beste Beispiel war Arlen Hydon.
    Neuer Lärm riss Rhodan aus diesen finsteren Überlegungen. Die SYZZEL krachte und ächzte nun in allen Fugen. Die Belastung wurde immer stärker. Rhodan schwankte zu den Kontrollen. Er erinnerte sich an die Belehrungen, die Taurec ihm Igegeben hatte. Sie hatten ihn in die Lage versetzt, die SYZZEL von der BASIS aus bis zum Frostrubin zu fliegen. Aber was in einem solchen Notfall zu tun war, wusste er nicht. Er konnte nur auf sein Glück vertrauen. Die Welt um ihn herum war in Aufruhr geraten, Seth-Apophis erschütterte den gesamten Planeten mit ihren psionischen Jetstrahlen. Der Ozean war aufgewühlt, und gewaltige Wogen hatten die Inselgruppen regelrecht hinweggespült.
    Der Schutzschirm der SYZZEL bildete drei Strukturrisse. Rhodan begriff, dass sie sich keine Sekunde länger hier halten konnten. Als er die Instrumente berührte, registrierte er ihren panikartigen Aufschrei. Sie übermittelten ihm allerhöchste Not, aber sie wussten nicht, was zu tun war.
    Seth-Apophis hatte überall Kräfte abgezogen und schleuderte ihre Energien mit immer stärkerer Wildheit gegen den Planeten und gegen die SYZZEL.
    Rhodan beschleunigte Taurecs seltsames Raumschiff mit Höchstwerten, ohne zu wissen, wie es darauf reagieren würde. Mit einem Ruck fiel der Planet zurück. Er wurde zu einer weißblauen Scheibe im All. „Was in aller...?" hörte Rhodan Taurec noch sagen, dann wurde es um ihn herum dunkel, und er fühlte nichts mehr.
     
    Das Labyrinth
     
    Bevor die Menschheit in den Weltraum aufbrach und im Jahre 1971 mit den Arkoniden zusammentraf, machten sich die Wissenschaftler immer wieder Hoffnung, das Universum mit einem System von Ordnung erklären zu können. Eine der letzten Anstrengungen in dieser Hinsicht unternahmen die Astronomen Fred Hoyle, Thomas Gold und Hermann Bondi, als sie unterstellten, das Universum bekäme ständig neue Materie zugeführt und bliebe im wesentlichen unverändert. Philosophische Überlegungen spielten bei der Entwicklung solcher Kosmologien stets eine große Rolle. Die Vorstellung eines geordneten Universums hatte sich nicht lange halten können, alles deutete vielmehr darauf hin, dass das Universum in einer unermesslich fernen Zukunft der Entropie und ihren unumstößlichen Gesetzen erliegen würde.
    Der Vorstoß terranischer Raumfahrer in andere Universen, die Entdeckung eines belebten Mikrokosmos, die Einbettung des Einsteinschen Raum-Zeit-Kontinuums in übergeordnete Dimensionen und der Kontakt mit Mächten am Rand menschlichen Begriffsvermögens hatten schließlich alle früheren Vorstellungen gehörig durcheinander gewirbelt und zu gutgemeinten, aber wenig brauchbaren Theorien werden lassen.
    Im Jahre 426 Neuer Galaktischer Zeitrechnung stellte sich das überschaubare Universum als Schlachtfeld von ungeheuren Ausmaßen dar, auf dem eine unvorstellbare Auseinandersetzung tobte.
    Die Mächte des Chaos, von den Menschen lange Zeit als dominierend und unüberwindlich angesehen, standen konstruktiven Kräften gegenüber. Der Kampf schien seit Anbeginn des Universums zu währen - und nach menschlichen Zeitmaßstäben bis in alle Ewigkeiten anzudauern. Manchmal erschien es Perry Rhodan, als würde das Universum seine Lebenskraft aus diesem Kampf beziehen, als sei er
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