Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1100 - Der Frostrubin

Titel: 1100 - Der Frostrubin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
worden war. Auf irgendwelchen Irrwegen war dieses Objekt durch den Frostrubin geschlüpft. „Ich wundere mich, dass die Kosmokraten nicht längst die Antworten auf all diese Fragen gefunden und entsprechend gehandelt haben", sagte Rhodan zu seinem Begleiter. „Das Gebiet jenseits der Materiequellen ist noch fremdartiger als der Ort, an dem wir uns gerade befinden", erwiderte Taurec ernst. „Wer lange Zeit dort lebt, vergisst, wie es im Einsteinuniversum zugeht, und er verliert den Sinn für die Zusammenhänge. Einst stand den Kosmokraten das Virenimperium zur Verfügung, das sie befragen konnten. Ich hoffe, dass dies in absehbarer Zeit wieder so sein wird, auf jeden Fall werden bald Virenforscher damit beginnen, Teilkonstruktionen des Virenimperiums zusammenzubauen."
    Wahrscheinlich, überlegte Rhodan, schätzte er die Möglichkeiten der Kosmokraten zu hoch, zumindest aber falsch ein. Schon Carfesch hatte ihn darauf hingewiesen, dass die Kosmokraten keine gottähnlichen Wesen waren. Rhodan würde lernen müssen, sich danach zu richten. „Ich überlege gerade, was uns zweimal von einem Ort an einen anderen versetzt hat und ob es eine Möglichkeit gibt, diese Kräfte zu steuern", drang Taurecs Stimme in seine Gedanken. „Seth-Apophis kennt einen Trick, wie man sich hier orientieren und bewegen kann."
    Ein Schatten fiel über die SYZZEL. Rhodan legte den Kopf in den Nakken und blickte zum Himmel. Eine Wolke grotesk aussehender Objekte näherte sich dem Fluggerät Taurecs. Es waren dicke Geschöpfe mit mehreren Stummelflügeln an den Seiten und spitzen Hörnern auf den unförmigen Köpfen. Sie schienen von einer fernen Insel aufgestiegen zu sein. Ihr Summen schwoll allmählich an. „Wir werden hier keine Ruhe mehr finden", befürchtete Taurec. „Jetzt, da Seth-Apophis von unserer Anwesenheit erfahren hat, wird sie uns hetzen, wo immer sie kann. Und wir kennen keinen Ausweg aus dem Labyrinth."
    „Willst du behaupten, dass du mit mir hergekommen bist, ohne den Rückweg zu kennen?" entrüstete sich Rhodan.
    Taurec grinste ihn mit entwaffnender Fröhlichkeit an. „Es gibt mehrere Möglichkeiten", sagte er. „Aber wir müssen sie der Reihe nach ausprobieren."
    Die SYZZEL beschleunigte und brachte eine größere Entfernung zwischen sich und den Schwarm der Flugwesen. Wenig später überquerten sie eine Insel, und Perry Rhodan sah, dass es über ihrer von Büschen und Sträuchern bewachsenen Oberfläche nur so von umher schwebenden Körperteilen wimmelte. Der Anblick war so bizarr, dass Rhodan in seiner Gewissheit, dass es sich bei den Gebilden um Manifestationen von Bewusstseinssplittern handelte, fast wieder schwankend wurde.
    Dann sah er eine Rauchsäule auf steigen. „Feuer!" rief er Taurec zu. „Haben wir Zeit, um nachzusehen?" Taurec schaute sich nach den Verfolgern um, aber die waren kaum noch zu sehen. „Wir gehen tiefer und umkreisen die Insel ein paar Mal", sagte er. „Kannst du mir sagen, was der Frostrubin in Wirklichkeit darstellt?" wollte Rhodan wissen, während der Rothaarige die Flugröhre zur Planetenoberfläche hinabsinken ließ. „Ich weiß, dass es ein gewaltiges Gebilde ist, das nur zum Teil in das Einsteinuniversum reicht. Seth-Apophis hat es unter Kontrolle gebracht und verheerende Verwüstungen in weiten Teilen des Universums damit angerichtet, bevor der Anker der Porleyter wirksam wurde. Aber was war der Frostrubin vorher?"
    Es war nicht zu übersehen, „dass Taurec dieser Frage ausweichen wollte. Er beschäftigte sich intensiv mit den Kontrollen der SYZZEL. Endlich hob er den Kopf und sagte: „Es gibt Dinge, die du einfach nicht begreifen würdest."
    „Ich bin ein Ritter der Tiefe", erinnerte Perry Rhodan. „Glaubst du nicht, dass ich eingeweiht werden muss?" Taurecs Gesicht nahm einen abweisenden Ausdruck an. „Ich treffe meine eigenen Entscheidungen." Er sprach ausgesprochen schroff. „Da ich in diesem Sektor das Kommando habe und du mir unterstellt bist, werde ich auch den Zeitpunkt bestimmen, wann du weitere Informationen bekommst."
    Es kostete Rhodan einige Mühe, seinen aufsteigenden Zorn zu unterdrücken. Vermutlich wusste Taurec auch nicht alles über den Frostrubin, aber er hatte die Situation genutzt, um erneut eine Vormachtstellung zu beanspruchen. Die Sympathie, die Rhodan mehr und mehr für diesen Mann empfunden hatte, erhielt dadurch einen unerwarteten Dämpfer. Als hätte Taurec gespürt, dass er zu weit gegangen war, fügte er einschränkend hinzu: „Der Frostrubin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher