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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen
Autoren: Dämonenkiller
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in Darendorf noch schlimmer zuging, als sie geglaubt hatte. Luguri hatte den ganzen Ort in seiner Gewalt. Wollte er vielleicht die ganze Gegend übernehmen und ein Reservat für seine Dämonen schaffen?
    Die Statuen waren bald abgeladen, und die Leute verliefen sich.
    „Wir kapern uns den Lastwagen", sagte Coco rasch entschlossen, „und fahren damit zum Steinbruch. Ich werde die beiden Lastwagenfahrer hypnotisieren."
    „Das ist nicht nötig", meinte Unga. „Ich habe gesehen, wie sehr du dich anstrengen mußtest, um den Wirt in Trance zu versetzen. Es gibt eine viel natürlichere und einfachere Methode."
    Er gab Burian Wagner die Reisetasche mit Don Chapman und einigen anderen Gegenständen und ging mit großen Schritten über den Marktplatz zu den beiden Lastwagenfahrern. Es waren stupide dreinblickende Gestalten mit blauen Arbeitsanzügen. Ohne Zweifel standen sie in einem dämonischen Bann.
    Unga rief sie an. Als sie sich ihm zuwandten, schlug er erst dem einen und dann dem anderen mit der Faust unters Kinn. Unga, der Cro Magnon, hatte Kräfte wie ein Bär. Er schlug nicht mit voller Kraft zu, denn er wollte den beiden Männern die Kinnlade nicht zertrümmern. Sie fielen um.
    „Mei!" sagte Burian Wagner. „Mit Unga möchte ich nicht raufen."
    Unga legte die beiden Bewußtlosen auf die Ladefläche des Lastwagens, nachdem er ihre Taschen vergeblich nach dem Autoschlüssel durchsucht hatte. Der Schlüssel steckte. Coco, Unga und Burian stiegen ins Führerhaus des Lastwagens. Jetzt konnte auch Don Chapman aus seiner Tasche.
    Burian setzte sich ans Steuer. Er ließ den Motor an, und nach einigen kräftigen Flüchen brachte er den Lastwagen in Bewegung. Die Gangschaltung war etwas komplizierter als bei einem normalen Personenwagen.
    Der schwere Siebeneinhalbtonner rollte vom Marktplatz und auf die Berge und Wälder links von der Donau zu. Burian Wagner nannte ein paar Gipfel mit Namen.
    Der Lastwagen donnerte auf einer schmalen Chaussee durch den Wald. Zur Linken sah man etwas durch die Bäume schimmern. Noch waren die Umrisse nicht genau zu erkennen; schwarz war es, hoch und spitz zulaufend.
    Da traten drei Männer so plötzlich aus dem Wald auf die Straße, daß Burian Wagner abrupt bremsen mußte. Coco wäre fast gegen die Scheibe geflogen.
    Drei Männer mit unbewegten Gesichtern und seltsam starren Augen sahen die drei im Lastwagen an. Don Chapman konnten sie nicht sehen.
    Burian Wagner zog die Handbremse an, ließ den Motor aber im Leerlauf weiterlaufen.
    „Jetzt wird es ernst", sagte Burian Wagner und öffnete die Tür auf der Fahrerseite. „Mal sehen, was die wollen."

    Dorian Hunter wankte durch den gebirgigen Wald. Das Blut floß ihm den linken Arm herunter. Der Dämonenkiller hatte das Aussehen eines Werwolfs angenommen. Büschelweise sprossen ihm die Haare am Körper und im Gesicht. Seine Zähne waren zu einem Raubtiergebiß geworden, und seine Augen glühten wie die Lichter eines Wolfes. Die Tiere des Waldes flohen vor ihm. Nicht einmal die Vögel blieben auf den Bäumen sitzen, wenn er vorüberkam.
    Dorian hielt den Kommandostab in der rechten Hand, die zu einer Klaue verkrümmt war. Verzweifelt suchte er nach einem Magnetfeld, das stark genug war, um nach Island in den Tempel des Hermes Trismegistos zu springen. Dort wollte Dorian seine Wunde mit der Magie des Dreimalgrößten heilen.
    Abi Flindt, der Däne, hatte ihm eine Silberkugel in den linken Arm geschossen, ohne zu wissen, wen er vor sich hatte. Dorian - in der Gestalt Richard Steiners - war mit Flindt in den Bayerischen Wald gekommen und hatte Torsten Gerson, einen dämonischen Werwolf, und den weiblichen Ghoul Leida erledigt. Dazu hatte er die Werwolfgestalt annehmen müssen, und Flindt hatte ihn dann aus Versehen angeschossen. Es paßte Dorian eigentlich in seine Pläne; denn so konnte er Richard Steiner sterben lassen, dessen Rolle ihm schon lange mißfiel.
    Dorian hatte Abi Flindt zum Falkreuther Steinbruch geschickt, dem einzigen geeigneten markanten Punkt, den er in dieser Gegend kannte. Dort sollte sich ein Mittelsmann mit dem Dänen in Verbindung setzen. Dieser Mittelsmann würde natürlich niemand anderer sein, als Dorian Hunter in einer neuen Gestalt.
    Abi Flindt war überzeugt, der zum Werwolf gewordene Richard Steiner würde an seiner Silberkugel sterben. Krokodilstränen würde er deswegen nicht vergießen.
    Dorian hatte vorgehabt, im Tempel des Hermes Trismegistos seine Wunde zu heilen, dann eine andere Gestalt anzunehmen und
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