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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen
Autoren: Dämonenkiller
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schon kalt.
    Panik überkam Dorian, und sein Herz hämmerte mit harten Schlägen gegen die Rippen. Er taumelte weiter, den Kommandostab vorgestreckt.
    Sein Durst war in der letzten Stunde immer stärker geworden. Jetzt war Dorians Mund völlig trocken, und er glaubte, sein Fleisch würde glühen. Besonders sein Kopf war so heiß wie ein Glutball.
    Er lief jetzt an einem Berghang entlang und hörte unter sich einen Bach rauschen. Langsam wankte er hinunter. Sein Fuß wurde von einer Brombeerranke festgehalten, und er stürzte hart zu Boden.
    Der Schmerz schoß durch seinen ganzen Körper, als er auf seinen verletzten linken Arm fiel, und trieb ihm das Wasser in die Augen.
    Dorian tastete nach dem Kommandostab, erhob sich wieder und erreichte den Bach. Gierig trank er das klare, kalte Wasser und tauchte den Kopf hinein. Aber das Wasser konnte das Hitzegefühl nicht lindern.
    Dorian folgte dem Bach, bis er zu einer kleinen Steinbrücke kam. Die Bäume lichteten sich. Er sah den Waldrand vor sich.
    Der Dämonenkiller überquerte die Brücke, kaum noch bei Sinnen. Manchmal verschwamm die Umgebung vor seinen Augen, oder er sah alles wie durch einen Schleier.
    Der Kommandostab zuckte ein paarmal in seiner Hand, aber die Ausschläge waren nicht stark genug. Es handelte sich um Magnetfelder, die sich für Sprünge von ein paar hundert Metern bis zu einigen Kilometern eigneten. Damit war Dorian aber nicht viel geholfen.
    Er taumelte auf den Waldrand zu und hörte nun ein Singen und Klingen. Zuerst hielt er es für eine Halluzination, dann aber erreichte Dorian den Waldrand. Er sah ein Haus vor sich, das von einem Blumenfeld umgeben war. Es war ein sonniger Herbsttag, und nach dem Dämmerlicht des Waldes mußte Dorian im hellen Sonnenschein blinzeln.
    Er kniff sich in die rechte Seite, um sicher zu sein, daß er nicht träumte. Insekten und Bienen flogen über den Blüten und saugten den Nektar.
    Das Singen und Klingen war jetzt ganz deutlich zu hören. Dorian atmete den berauschenden Duft der Blumen ein. Er fühlte sich plötzlich leicht. Die Blüten hatten Formen, von denen Dorian viele noch nie gesehen hatte. Sie. prunkten in allen Farben des Spektrums. Manche Blüten hatten mehrere Farben. Die Ranken dieser prachtvollen Gewächse waren dornig, wie Dorian nun aus der Nähe sah. Das Haus war klein, aus roten Backsteinen errichtet und mit grünen Fensterläden versehen, in die eine herzförmige Öffnung geschnitten war. Blumenkästen standen vor den Fenstern. Es war ein Häuschen, das in den Bayerischen Wald paßte, und zugleich wirkte es wieder märchenhaft und seltsam. Ein bedrohliches Fluidum konnte Dorian nicht wahrnehmen. Er war jetzt so schwach, daß er unbedingt Hilfe brauchte. Ein Magnetfeld, mit dem er nach Island in den Hermes-Trismegistos-Tempel hätte gelangen können, gab es nicht. Dorian blieb nur das Haus, denn sonst würde er irgendwo zusammenbrechen, an einer Stelle, wo ihn niemand fand.
    Der Dämonenkiller schob den Kommandostab zusammen, steckte ihn in die Hosentasche und ging auf das Haus zu - vielmehr, er versuchte es. Es war Dorian, als schlüge der Boden unter ihm Wellen. Das Singen und Klingen wurde so laut, daß es jedes andere Geräusch verschluckte. Der Blütenduft überwältigte Dorian. Ihm war, als löste sich sein Geist von seinem Körper. Mitten in dem Blumenfeld, auf dem Kiesweg, der zum Haus führte, brach der Dämonenkiller ohnmächtig zusammen.

    Als Dorian erwachte, wußte er zunächst nicht, wo er sieh befand, noch wer er war. Sein Körper, der Körper eines heruntergekommenen alten Landstreichers, kam ihm fremd vor. Die Wunde in seinem linken Oberarm schmerzte.
    Dorian lag in einem sauberen weißen Bett in einem merkwürdigen Zimmer. Es war eingerichtet wie ein Zimmer in einer einfachen Pension oder eine Gesindekammer. An den Wänden hingen Runenstäbe oder aus Stein und Metall geformte Runenzeichen. Dorian sah sie voller Staunen. Er kannte die Bedeutung der Runenzeichen nicht, aber er wußte, was er vor sich hatte: Das Zimmer sah aus wie ein Runenmuseum. Sogar der Fuß der Petroleumlampe, die auf dem Nachttisch neben Dorians Bett stand, war wie eine Rune geformt.
    Allmählich erst kehrte die Erinnerung des Dämonenkillers zurück. Er erinnerte sich an seine Erlebnisse im Bayerischen Wald, an seinen Kampf auf Leben und Tod mit dem Werwolf Torsten Gerson und an seine Verwundung durch eine Silberkugel.
    Sein verwundeter Arm war verbunden. Er fühlte sich ein wenig schwach, aber nicht
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