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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen
Autoren: Dämonenkiller
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ihnen zwei Zimmer, die zwar nicht gerade feudal, aber sauber und gemütlich eingerichtet waren. Dann ging er wieder.
    Unga kam in Cocos Zimmer, und sie schlossen die Tür ab und ließen Don Chapman aus der Tasche. Er reckte und streckte sich.
    „Endlich kann ich mich wieder bewegen!" sagte er. „Auf die Dauer ist es doch recht unangenehm, in eine Tasche eingesperrt zu sein."
    „Wir müssen mit Dorian Verbindung aufnehmen", sagte Coco. „Nimm deinen Kommandostab, Unga, und versuche ihn zu erreichen!"
    Dorian Hunter hatte das Erbe des Dreimalgrößten Hermes übernommen. Er galt in der Öffentlichkeit und auch im Kreis seiner Freunde und Gefährten als tot. Nur Coco Zamis, Unga, Don Chapman und dessen Gefährtin Dula wußten, daß er noch lebte.
    Dorian pflegte in Masken aufzutreten, die er mit einem magischen Werkzeug, dem Vexierer, annahm. Als Richard Steiner, ein Jugendfreund von Coco, hatte er mit seinen Gefährten Kontakt aufgenommen und sich auf Castillo Basajaun gezeigt. Von dort war er mit dem Dänen Abi Flindt durch eine magische Reise in den Bayerischen Wald gelangt.
    Coco Zamis, Unga, Burian Wagner und Don Chapman hatten die herkömmlichen Fahrzeuge benutzen müssen, um in den Bayerischen Wald zu kommen. Der auf Castillo Basajaun stationierte Hubschrauber hatte sie nach Paris gebracht, und von dort waren sie per Flugzeug nach München weitergeflogen. Von München fuhren sie mit der Bahn weiter in die Kreisstadt Deggendorf und von dort in das einige Kilometer entfernte Darendorf.
    Es war jetzt kurz vor elf Uhr vormittags.
    Unga nahm seinen Kommandostab aus einem Koffer. Es war ein vierzig Zentimeter langer, aus Tierknochen geschnitzter magischer Stab mit einer Spitze und einem verdickten, blattförmigen Ende, das ein Loch aufwies, eine Höhlung.
    Dorian Hunter, in welcher Gestalt auch immer er auftrat, führte ebenfalls einen Kommandostab mit sich. Unga konnte mit ihm Verbindung aufnehmen, wenn er in seinen Kommandostab sprach. Um den ganzen Erdball reichte diese Verbindung nicht, aber über ein paar hundert Kilometer; unter besonders günstigen Voraussetzungen auch noch weiter.
    Unga hielt die Öffnung des Kommandostabs an den Mund.
    „Dorian", sagte er. „Ich, Unga, rufe dich. Coco Zamis ist bei mir."
    Ein Stöhnen kam aus dem Kommandostab.
    „Coco", sagte eine Stimme, die ziemlich geschwächt klang, „Unga - wo seid ihr?"
    „In Darendorf', sagte Coco, die ihren Mund der Öffnung des Kommandostabs genähert hatte. „Wo bist du, Dorian? Und was ist mit dir?"
    Ein Brausen und Zischen kam aus der Öffnung des Kommandostabs.
    Dämonische Einflüsse störten die Verbindung. Coco, Unga und Don Chapman vernahmen noch ein paar undeutliche Worte. Nur etwas verstanden sie, denn es wurde lauter und deutlicher gesprochen. „… Falkreuther Steinbruch…"
    Dann brach die Verbindung ab.
    Coco nahm den Stab und klopfte mit den Knöchel dagegen, aber sie hörte nichts mehr. Sie schaute Unga an und blickte dann auf Don Chapman nieder.
    „Wir müssen zum Falkreuther Steinbruch gehen", sagte der zwei Meter große schwarzhaarige Hüne Unga.

    Burian Wagner war bei der dritten Maß angelangt, als Coco und Unga die Treppe herunterkamen. Don Chapman befand sich wieder in der Reisetasche, die Unga trug. Burian hatte eine ordentliche Prise Schnupftabak genommen, und jetzt nieste er in ein großes rot und blau gemustertes Taschentuch. Seine Augen tränten. Er nieste noch zweimal.
    „Was für eine Wohltat!" sagte er dann. „Trotz allem, ist es schön, wieder zu Hause zu sein."
    Coco hatte es längst aufgegeben, sich über Burian Wagners Marotten zu wundern. Er hatte seine Fähigkeiten und Vorzüge und war zuverlässig, man mußte ihn eben nehmen, wie er war.
    Coco rief nach dem Wirt, und Sepp Unterebner schlurfte herbei.
    „Wo ist denn der Falkreuther Steinbruch?" fragte Coco.
    „Der Wirt streckte abwehrend die Hände von sich und begann, heftig zu zittern. Sein Mund klappte auf und zu, und seine Glieder zuckten wie bei einem Epileptiker. Mit diesem Steinbruch mußte es eine besondere Bewandtnis haben, wenn der zweifellos von Dämonen kontrollierte Wirt so reagierte.
    Coco sah ihm in die Augen. Ihr hübsches Gesicht mit den grünen Augen und den hohen Backenknochen wurde starr vor Anstrengung. In ihrem bis auf die Schultern herab fallendem schwarzem Haar schienen Funken zu knistern.
    Coco, eine ehemalige Hexe, die einer Dämonenfamilie entstammte, mußte all ihre magischen Fähigkeiten aufbieten. Der Wirt stand unter
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