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1092 - Der Vampirengel

1092 - Der Vampirengel

Titel: 1092 - Der Vampirengel
Autoren: Jason Dark
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nichts.
    Stand er unter Stoff?
    Ich war es leid, bückte mich, bekam einen schwarzen Pullover zu fassen, darunter die dünnen Arme, zerrte ihn hoch und schleuderte ihn herum.
    Er prallte gegen die Wand, und plötzlich kam Leben in ihn. Er ging zwar nicht vor und blieb an der Wand stehen wie ein Schatten, der dort festgeklebt worden war, aber der Mund in seinem hageren Gesicht schnellte auf.
    Zähne.
    Zwei davon spitz.
    Der Typ war ein Vampir!
    ***
    Mit einer tausendmal geübten Bewegung hatte ich meine Beretta gezogen und ließ den Blutsauger in die Mündung schauen. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, daß Suko das gleiche getan hatte.
    Er schwenkte die Beretta und bedrohte die anderen drei damit.
    »Okay, bis jetzt war es Spaß«, sagte ich.
    Der Typ hatte mich verstanden. »He, was willst du?«
    »Ich liebe Vampire!«
    »Ich auch.« Er kicherte. Dann begann sein Kopf zu wackeln. Mir kam der Gedanke, daß ich einen Vampir wie ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Der war wirklich von der Rolle.
    Zugleich hörte ich ihn atmen.
    Da war mir alles klar. Vor mir stand kein echter Blutsauger, sondern einer, der sich als Vampir ausgab und wahrscheinlich zu der großen Party wollte.
    Irgend etwas hatten die vier eingenommen. Ein Teufelszeug, das sie auf einen Trip brachte, den sie später in der Disco richtig ausleben konnten.
    »Nimm das Ding aus dem Mund!« wies ich ihn an.
    Er lachte mich an und streckte mir dabei seine gepiercte Zunge entgegen.
    »Soll ich es dir rausreißen?«
    Ich wußte nicht, ob er sprechen konnte. Vielleicht versuchte er es auch, doch er produzierte nur ein Fauchen, und das wiederum klang wenig echt, zumindest im Vergleich zu einem Vampir. Er fühlte sich so. Wie ein dürrer Ziegenbock sprang er vor, um sich auf mich zu werfen, aber damit hatte ich schon gerechnet. Außerdem war er zu langsam. Ich stoppte ihn mit der flachen linken Hand und stieß ihn zurück. Er prallte gegen die Wand.
    Dann riß ich ihm das Vampirgebiß aus dem Mund und warf es ins Feuer. »Du Sau!« jaulte er mich an. »Ich brauche es noch. Ich bin einer, der wie Blade sein will.«
    »Zunächst bist du einmal jemand, der nur redet, wenn er gefragt wird. Kapiert?«
    Er wollte es wohl nicht, denn er spuckte nach mir. Ich sah es früh genug und wich aus. Dabei schnappte ich ihn mir, drehte ihn herum und preßte ihn mit der Vorderseite gegen die Mauer. Die Pistole hatte ich wieder weggesteckt, so hatte ich die Hand frei, um auch seinen Kopf nach vorn zu drücken.
    »Wenn du die Wand nicht ablecken oder anbeißen willst, dann möchte ich jetzt was von dir hören. Ist das klar?«
    »Ich will Blut!«
    Der war nicht zu belehren. »Du kannst Himbeersaft trinken, aber erst später.«
    »Laß mich.«
    »Auch später.«
    Er begann zu trampeln wie ein kleines Kind. Ich kümmerte mich nicht darum und wußte die anderen auch unter Sukos Kontrolle, was mir entgegenkam. »Daß ihr hier die Vampire spielt, ist mir egal. Ich will nur wissen, wo die Fete abläuft. Wo ist die Halle?«
    Er lachte.
    »Die Halle!«
    »Die gibt es nicht!«
    Eine piepsige Mädchenstimme hatte die Antwort gegeben. Ich ließ den Knaben vor mir los und drehte mich um. Es war die Kleine, die wie ein Junge aussah. Sie hockte auf dem Boden, hatte den Kopf schief gelegt und schaute zu mir hoch.
    »Wieso gibt es die nicht?«
    »Das ist keine Halle.«
    »Okay, was dann?«
    »Ein Bunker!«
    Damit hatte ich nicht gerechnet, und ich war für die nächsten Sekunden sprachlos. »Bunker? Wieso Bunker?«
    »Ja, unter der Erde.«
    »Schön. Hier gibt es keine Bunker mehr aus dem Krieg. Oder wie soll ich das verstehen?«
    »Es ist alles unter der Erde. Das ist ein Labyrinth, ein superirrer Platz.«
    »Wem gehört der Bunker?«
    »Ein Lager war es früher. Da hat mal ein großer Einkaufsmarkt gestanden mit allem, was dazugehört. Der Keller ist einmalig, auch die Gänge.«
    »Und dort feiert ihr die Fete?«
    »Gibt es den Markt auch noch?«
    »Teile, auch die Rampe.«
    »Danke für die Auskunft. Warum nicht gleich so.« Ich hatte den Dürren losgelassen und schaute mich um. Sie alle, die um das Feuer herumsaßen, waren Vampire. Ihre künstlichen Gebisse hielten sie in den Händen, doch ich hütete mich, darüber zu lachen. Dafür war die Sache viel zu ernst.
    »Ihr spielt also Vampire auf der Fete?«
    Das Mädchen nickte. Es hatte goldgelbe Haare und ein noch kindliches Gesicht.
    »Seid ihr Blade-Fans?«
    »Ja.«
    »Wird es auch Blut regnen?«
    »Darauf warten wir.«
    »Echtes Blut. Ihr seid
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