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1092 - Der Vampirengel

1092 - Der Vampirengel

Titel: 1092 - Der Vampirengel
Autoren: Jason Dark
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Dingen. Außerdem stank es erbärmlich.
    Das stellten wir fest, als wir ausstiegen.
    Ich hatte den Rover im Schlagschatten mehrerer Pfosten abgestellt, zu denen früher wohl einmal ein Zaun gehört hatte, der aber abgerissen worden war. Selbst seine Fragmente sahen wir nicht mehr irgendwo herumliegen.
    Eine Halle oder eine alte Fabrik sahen wir hier nicht. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns nach dem Weg zu erkundigen. Soweit wir erkennen konnten, waren wir die einzigen zweibeinigen Lebewesen auf diesem Müllacker. Andere würden sich hier wohl fühlen, aber das waren vierbeinige Ratten.
    Wir sahen sie nicht, aber wir hörten die Geräusche. Irgendwo raschelte immer etwa.
    Suko stand schon auf dem, was sich Gehsteig nannte. Er schaute sich um. Gegenüber malten sich die Fassaden der alten Häuser ab. Sie waren dunkler als die Dämmerung. Ich bezweifelte, daß es hier noch Licht gab. Die Häuser sahen aus wie zum Abriß bestellt. Da kappte man eben die Elektrizität.
    Im Moment sahen wir keinen, den wir hätten fragen können. Aber im Haus brannte Licht. Unten im Parterre, und Suko zog auch schon die Nase hoch.
    »Feuer?« fragte ich.
    Er deutete über die Straße. »Wer immer dort lebt, er hat es sich etwas warm gemacht.«
    »Okay, dann holen wir ihn uns. Ich denke, daß er sich auskennt, wenn er schon hier lebt.«
    Wir gingen über die Fahrbahn, die auch nicht mehr so aussah wie früher. Von rechts näherte sich ein schaukelnder Lichtfleck. Wir sahen eine Gestalt auf einem Rad sitzen, das bei jeder Umdrehung der Pedale quietschte wie eine Maus, die soeben von einer Katze gefangen worden war.
    Ich wollte den Fahrer anhalten, uni ihn nach dem Weg zur Halle zu fragen und hatte schon den Arm gehoben, als er kräftiger in die Pedale trat und auf uns zu fuhr, als wollte er uns überfahren. Dabei schimpfte er uns aus und drohte mit der Faust.
    »Nette Leute«, sagte Suko, der vor dem Hauseingang auf mich wartete. Durch ihn drang der Qualm, der ätzend unsere Nasen umwehte. Es war ganz klar, daß im Haus etwas verbrannt wurde. Papier, altes Holz, das noch feucht war und deshalb den dicken Qualm erzeugte, der nicht eben angenehm war.
    Wir schoben uns in den Flur. Er war dunkel, aber wir sahen, daß das Feuer in einer der Wohnungen brannte. Es gab keine Türen mehr. So huschte das Flackerlicht nach draußen und malte zuckende Figuren auf den schmutzigen Boden.
    Hier unten verteilten sich mehrere Türen. Sicherheitshalber leuchteten wir mit unseren Lampen in die ersten beiden Räume hinein, die leer waren. Möbelstücke gab es hier nicht mehr. Dafür Abfall.
    Suko war schon vorgegangen. Er stand dort, wo das Ende des unruhigen Flackerlichts seine Schuhspitzen berührte. Er hatte den Kopf nach rechts gedreht, blickte über den stinkenden Qualm hinweg in das alte Zimmer und trat dann ein, als ich ihn erreicht hatte.
    Die vier Jugendlichen störten sich nicht um den Qualm. Wie Indianer um ihr Lagerfeuer, so hockten sie um die Flammen, die aus einem Eisenkessel hervorleckten, der mit Holzstücken und Papier gefüllt war. Sie sahen tatsächlich aus wie aus einem Film entsprungen. Lederkleidung. Silberbeschläge an den Klamotten. Tattoos auf der Haut. Lange und kurze Haare. Düster geschminkt und wie in eine tiefe Trance eingepackt.
    Mit kleinen und ruhigen Schritten gingen wir weiter und umrundeten die Gruppe. In einer Gestalt glaubte ich ein weibliches Wesen erkannt zu haben, war mir aber nicht sicher.
    Um uns kümmerten sie sich nicht. Das Feuer war wichtiger. Die Flammen schienen sie hypnotisiert zu haben. Auch der verdammte Rauch störte sie nicht. Der Mix aus Hell und Dunkel zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab und hinterließ so etwas wie ein unruhiges Schattenleben.
    Es gab auch ein Fenster. Doch das hatte keine Scheibe mehr. Ein Teil des Qualms zog durch dieses Rechteck ab.
    Suko und ich standen uns gegenüber und schauten uns an. Mein Freund deutete auf mich, und ich nickte. Wenn sie uns schon nicht ansprachen, dann eben umgekehrt.
    Den vor mir hockenden Typ stieß ich mit dem Fuß leicht an. Ich konnte auf seinen Kopf schauen, den er kahl rasiert hatte. Wie gesagt, es wuchsen keine Haare, dafür etwas anderes.
    Das Ding sah aus wie eine dreieckige Glasscherbe und wies mit der Spitze nach oben. Ob es auf dem Glatzkopf festgeklebt oder sogar in die Haut hineinoperiert worden war, das blieb unseren Blicken verborgen, jedenfalls stand es hoch wie eine Scherbe, und ich schnickte mit dem Finger dagegen.
    Der Typ tat
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