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1092 - Der Vampirengel

1092 - Der Vampirengel

Titel: 1092 - Der Vampirengel
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Und ich werde es dir zeigen.«
    Dagmar nickte. Sie standen noch immer unter der Brücke und waren relativ gut geschützt. Dagmar glaubte auch, daß die Wachsamkeit ihrer Psychonauten-Schwester nachgelassen hatte. Darauf hoffte sie, denn sie wollte sich nicht unter die Kontrolle dieser Person begeben. Die Flügel waren unter dem Pullover verborgen. Sie konnte ihr nicht entkommen, und Dagmar riskierte es zum zweitenmal.
    Blitzartig schlug sie zu. Diesmal säbelte die Handkante gezielt durch die Luft. Sie spürte den Widerstand des Nackens, sie sah, wie Angela nach vorn taumelte, aber noch auf den Beinen blieb, und sie schlug noch einmal zu.
    Diesmal schaffte sie es.
    Als hätte man Angela die Beine weggezogen, so fiel sie um. Sie landete auf der Schulter, drehte sich noch und blieb dann reglos auf dem Rücken liegen.
    Dagmar Hansen wollte zunächst nicht glauben, was sie da mit den eigenen Augen sah. Ein Vampir, der sich mit einem Handkantenschlag oder mit zwei Schlägen besiegen ließ, das hatte sie noch nie erlebt. Das war eigentlich nicht drin, zumindest nicht bei einem echten. Ihrer Meinung nach schien Angela nicht echt zu sein. Sie besaß den Keim, ihr waren auch die Zähne gewachsen, aber sie konnte nicht auf eine Stufe mit den anderen Vampiren gestellt werden.
    Wer oder was war sie dann? Nur eine Psychonautin, bei der der Biß eines Vampirs nicht fruchtete, weil sie besondere Eigenschaften hatte?
    Dagmar kam nicht mehr zurecht. Sie wollte es auch nicht allein durchziehen.
    Ihre Hände zitterten, als sie das Handy aus der Tasche holte und die Nummer des Hotels wählte.
    »Geh ran!« flüsterte sei. »Heb ab - bitte…«
    Ihr Wunsch wurde erhört. Seine müde Stimme klang noch gequält, aber für Dagmar war sie wie ein Fanal der Hoffnung.
    »Harry!« rief sie.
    »Himmel, Dagmar, wo bist du?« Plötzlich hörte sich seine Stimme ganz anders an…
    »Unter der Brücke in Rodenkirchen, das ist…«
    »Ich weiß, wo es ist.«
    »Komm sofort!«
    »Okay, bleib dort stehen!«
    Dagmar wußte, daß ihr Freund alles daransetzen würde, um so rasch wie möglich an der Brücke zu sein. Wenn er da war, fühlte sie sich wohler. Dann konnten die Karten wieder neu gemischt werden.
    Sicherheitshalber holte sie ihre Waffe hervor und steckte sie in die rechte Tasche ihrer Winterjacke.
    Von nun an konnte sie nur warten!
    ***
    Harry Stahl hatte es geschafft, Handschellen aufzutreiben. Sie umspannten die Gelenke der Blutsaugerin, die im Fond des Opels saß, die Augen verdreht hatte und wieder aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht war.
    Harry saß neben ihr. Er hatte ihr schon einige Fragen gestellt, doch keine Antworten bekommen.
    Nicht nach dem Woher und auch nicht nach dem Wohin. Sie hielt die Lippen zusammengepreßt und machte einen trotzigen Eindruck.
    »Was ist mit London?« fragte er noch einmal und preßte ihr jetzt die Mündung seiner Waffe gegen das Kinn. »Ich an deiner Stelle würde reden, denn dieses Magazin ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Du solltest wissen, daß sie für einen Vampir tödlich sind.«
    Dagmar meldete sich vom Beifahrersitz. »Es soll ein Fest in London geben.«
    »Weiß John davon?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir werden es ihm sagen. Aber wichtiger ist unsere Angela hier. Vampirin, Engel und Psychonautin. Was bist du wirklich? Wo kommst du her?«
    »Sie trägt unter anderem das Zeichen der Wiedergeburt«, erklärte Dagmar. »So wie ich. Das dritte Auge, aber ich spüre es im Moment nicht.«
    »Sie ist keine echte!« behauptete Harry.
    »Doch, das bin ich!«
    Beide waren überrascht, als Angela plötzlich sprach, denn damit hatten sie nicht gerechnet. Harry zog sogar seine Waffe zurück.
    »Eine echte Psychonautin«, wiederholte er. »Das ist natürlich wunderbar. Dann sind wir genau richtig. Ich weiß, daß Dagmar immer auf der Suche nach ihnen ist, und ich weiß auch, daß die Psychonauten das Rätsel der Welt erfahren wollen. Es soll keine Geheimnisse mehr für sie geben. Das mag im Altertum Geltung gehabt haben, aber nicht mehr heute. Die Welt ist zu vielfältig geworden. Da kann kein Mensch mehr mitkommen, und auch kein Psychonaut.«
    »Wir versuchen es.«
    »Ja, aber ihr könnt auch zerstören. Ich habe es gesehen. Ich bin selbst mit einer Psychonautin zusammen. Ich weiß, wozu sie fähig ist, Angela. Doch nicht immer. Sie ist auch blockiert. Manchmal kommt sie nicht durch, dann ist das dritte Auge zu schwach, da kann man sich nicht in die anderen Welten hineintragen lassen, da ist es dann
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