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1089 - Horrorland

1089 - Horrorland

Titel: 1089 - Horrorland
Autoren: Jason Dark
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schrie zum Steinerweichen. Der Schnabel zuckte auf und zu, und ich lief während der Drehung noch einige Schritte auf einen Baum zu, dessen Stamm mir kräftig genug erschien. Dagegen wuchtete ich das Tier.
    Der Stamm wackelte. Durch den Druck war die Klinge noch tiefer in den Körper hineingedrungen und hatte ihn sogar geteilt.
    Vor mir fiel das fliegende Monstrum in zwei Hälften zu Boden.
    Aus den Wunden rann eine dicke Flüssigkeit, die weder mit dem Blut eines Menschen noch mit dem eines Tieres etwas zu tun hatte.
    Es war der grünlich-braune Aibon-Sirup, der die beiden Körperhälften verließ und Lachen auf dem Boden bildete.
    Mir gelang ein Blick in die Augen des Vogels. Der böse Ausdruck darin war verschwunden.
    Ich ließ die schwere Waffe sinken, aber nicht fallen. Sicher war sicher. Mit der Doppelaxt in der Hand drehte ich mich herum und sah, daß ich Suko nicht mehr zu helfen brauchte.
    Er trug die perfekte Waffe für den Vogel bei sich. Es war dem Tier nicht gelungen, ihm auch nur ein Haar zu krümmen. Während des Flugs mußte der Vogel in den Schlag mit der Peitsche hineingesegelt sein, und dieser Kraft hatte er nichts entgegenzusetzen gehabt.
    Er war schon dabei, zu vergehen. Die Knochen, das Fell, die langen Haare und das Gefieder drückten sich zusammen und zu einem Brei verschmiert, für den das aus den Wunden dringende Aibon-Blut sorgte.
    Andere Tiere befanden sich nicht mehr in der Nähe, so sehr wir auch suchten. Das dritte Tier war mit seiner Beute aus der Wade des Kriegers geflüchtet.
    Wir hatten endlich Zeit, uns um den Mann und die Frau zu kümmern. Die Unbekannte im blauen Kleid war auf den Krieger zugelaufen und kniete neben ihm. Sie hatte ihre Hände unter seine Schultern geschoben und versuchte, ihn anzuheben. Es gelang ihr kaum, denn der Körper war schwer. Außerdem war es ihm nicht möglich, sie zu unterstützen. Er war einfach zu schwach, und er wurde noch schwächer, denn aus der Wunde sickerte weiterhin das Blut. Mit jedem Tropfen schien ein Teil seines Lebens aus dem Körper zu sickern. Sein Gesicht war sehr bleich, und sein Atem ging hektisch.
    Die Frau schaute uns ängstlich an, als wir näherkamen. Unser Lächeln beruhigte sie hoffentlich.
    Natürlich hatten wir Fragen und erhofften uns auch die entsprechenden Antworten, denn es war nicht normal, daß sich vier so unterschiedliche Menschen in dieser ungewöhnlichen Welt aufhielten, die von einigen auch als Fegefeuer bezeichnet wurde, weil hier im großen ersten Kampf zwischen Gut und Böse ein Teil der gefallenen Engel aufgenommen worden war.
    Ich wandte mich an die Frau. Noch immer markierte ein Ausdruck der Angst ihr Gesicht und ließ die weichen Züge hart wirken. »Können Sie mich verstehen?«
    Sie nickte.
    »Wie heißen Sie?«
    Die Frau atmete tief ein. Sie schwankte etwas. Wie jemand, der Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht hat. »Ich bin Janet…«
    »Und der Mann?«
    »Heißt Aaron.«
    »Gehören Sie zusammen?«
    Janet strich durch ihr Haar. Dabei blickte sie Aaron an, und sie lächelte auf eine Art und Weise wie es Menschen tun, die viel voneinander halten. »Ja, wir sind ein Paar.«
    Soviel wußte ich jetzt. Es war mir noch nicht genug, und ich fragte direkt. »Wie ist es möglich, daß Sie beide in diese Welt überhaupt hineingeraten sind? Ich kann mir schlecht vorstellen, daß Sie zu Aibon gehören. Sie passen einfach nicht hier hinein. Tut mir leid, wenn ich das so sagen muß.«
    »Wir waren schon immer da.«
    »Immer?«
    »Es kommt uns zumindest so vor«, sagte die Frau. Dabei schaute sie nicht mich an, sondern ihren Aaron, der uns ebenfalls zuhörte und schon einige Male versucht hatte, eine Antwort zu geben, wobei ihm seine Frau stets zuvorgekommen war.
    »Ihr gehört nicht zu Aibon«, sagte Suko.
    Diesmal übernahm Aaron das Wort. »Verbannt hat man uns, verbannt aus dem Leben. Es ist wie eine Strafe gewesen oder wie eine Erlösung, je nachdem. Wir sind verflucht worden zum ewigen Kampf. Schon in unserem anderen Leben.« Er biß die Zähne zusammen und schaute dabei seine Partnerin an, die ihm zunickte, so daß er weitersprechen konnte.
    »Wir wollten damals etwas Besonderes erleben und haben uns einer Druiden-Sekte angeschlossen. Das ist schon lange her. Wir waren gut, wir haben all die alten Regeln- beachtet. Wir haben getötet, geopfert, denn wir wollten dem großen Herrscher so nah wie möglich sein und haben deshalb alles für ihn getan.«
    »Meinen Sie Guywano?« fragte ich.
    »Ja! Ja!« stieß Aaron
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