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1087 - Wolke im All

Titel: 1087 - Wolke im All
Autoren: Unbekannt
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Weg. Der Staub glitt um ihn herum, und dann war er verschwunden, und Bodo war tot!"
     
    *
     
    „Ist der Staub intelligent? Wird er von einer Intelligenz gelenkt? Was ist das überhaupt, was uns hier festhält?"
    Les Zerons Hängebacken bebten kummervoll, als er die Fragen des Kommandanten hörte. Diesmal sahen sie sich nicht per Bildschirm, sondern Javier hatte den Multiwissenschaftler persönlich vor sich.
    „Wir haben keine geeigneten Mittel, um auf eine dieser Fragen eine Antwort zu finden", sagte Les Zeron leise.
    „Was ist mit diesem Bodo passiert?"
    „Wir haben die Leiche genau untersucht", erklärte „Backenhörnchen" unbehaglich.
    „Wir konnten nichts feststellen."
    „Dir ist hoffentlich klar, daß ich dir das nicht glauben kann!"
    „Paß auf, Kommandant!" sagte Les Zeron beschwörend. „Was du glaubst oder nicht glaubst, das spielt jetzt keine Rolle. Wir haben eine Leiche, die uns keinerlei Rückschlüsse auf eine Todesursache gestattet. Wir haben weiterhin eine Vitrine, in der sich mehrere Pflanzen befinden. Eine Pflanze fehlt - das läßt sich anhand der ganzen Anordnung des Arrangements definitiv sagen. Anhand verschiedener Spuren können wir sagen, daß es sich bei dieser Pflanze um etwas handelte, was überall im Einflußbereich der Hanse auf den Schwarzen Listen steht."
    „Eine Rauschdroge?" fragte Javier erschrocken.
    „Nein, es ist schlimmer. Wir hatten inzwischen Zeit, die Freunde dieses Mannes zu befragen, und auch dein Sohn konnte uns ein paar Hinweise geben. Bei der Pflanze handelte es sich einwandfrei um eine Sampala."
    „Und was ist eine Sampala?" fragte der Kommandant ratlos.
    „Eine ganz besondere botanische Spezialität - eine Pflanze, von der man annehmen muß, daß sie intelligent ist. Es sind harmlose, sogar hilflose Geschöpfe. Sie stammen von einem Planeten, dessen Name und Koordinaten streng geheim gehalten werden.
    Dort gibt es außer den Sampalas absolut nichts zu holen - aber die Pflanzen sind in ihrer Existenz ohnehin bedroht, und du kannst dir sicher vorstellen, was geschehen würde, wenn Händler einer bestimmten Art wüßten, wo sie diese seltenen Gewächse auftreiben können."
    „Ist es erwiesen, daß sie intelligent sind?"
    „Backenhörnchen" betrachtete den Kommandanten mißmutig.
    „Ja", sagte er lakonisch.
    „Und es ist verboten, eine Sampala zu besitzen?"
    „Was dachtest du denn?"
    „Nach allem, was ich weiß, war Bodo der Grüne ein Spezialist, wenn es um die Pflege besonders heikler Pflanzen ging", sagte Javier hartnäckig. „Hatte er eine Genehmigung, die Sampala mitzunehmen?"
    „Es tut mir leid, aber es lag keine Genehmigung vor."
    Javier schloß für einen Moment die Augen.
    „Auch das noch", murmelte er. „Wir hatten also einen Kriminellen an Bord. Na schön, jetzt läßt sich nichts mehr ändern. Bodo der Grüne ist tot, die Sampala leider auch. Wir haben jetzt nicht die Zeit, uns mit dieser Sache noch länger zu beschäftigen. Sehen wir die Sache also rein praktisch: Vom Staub wurden Besatzungsmitglieder aller Art befallen, auch Blues, die in keiner Weise mit der menschlichen Rasse verwandt sind.
    Normale Pflanzen blieben ungeschoren - der Staub löste sich von ihnen. Die Sampala dagegen wurde befallen und starb daran. Ist das richtig?"
    „Ja."
    „Und warum starb sie?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Les Zeron nachdenklich. „Vielleicht - Sampalas sind klein, kaum einen halben Meter hoch und dabei alles andere als umfangreich. Wir fanden nur ein bißchen Staub an der Stelle, wo sie gestanden hat."
    Javier mußte unwillkürlich an die Warnung des Fremden denken: Wer Srakenduurn zu nahe kam, der würde zu Staub zerfallen. Die Staubmenschen waren sehr aktiv - sie geisterten umgehindert durch das Schiff und tauchten zunehmend in den eigentlichen Zentren der BASIS auf. Was sie wollten, war klar. Man war auch nicht länger auf Vermutungen und Schlußfolgerungen angewiesen, denn Henry Horth und Moribunth hatten sich - vielleicht aufgrund ihrer Erlebnisse im Innern des Igelschiffs - zu Anführern der Staubmenschen aufgeschwungen und deren Forderung deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Die BASIS sollte in die unmittelbare Nähe von Srakenduurn zurückkehren. Die Staubmenschen waren zu Fremdkörpern geworden. Sie sahen nicht mehr so aus, wie man sie einst gekannt hatte, und sie zeigten fremdartige Reaktionen.
    Nur ihre Namen behielten sie noch bei. Die Versuchung, sie als echte Gegner einzustufen und dementsprechend zu behandeln, wurde von Stunde
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