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1083 - Das Mondschein-Monster

1083 - Das Mondschein-Monster

Titel: 1083 - Das Mondschein-Monster
Autoren: Jason Dark
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tun. Das war eben da und hatte schon seit Urzeiten Bestand.
    Der Wald war ruhig. Sehr still. Möglicherweise sogar unnatürlich still. Diese Stille war für Suko nicht normal. Sie kam ihm gemacht vor, als gäbe es eine Kreatur, die über die Stille herrschte.
    Kein Vogel schrie, krächzte und zwitscherte. Die gefiederten Freunde hielten sich im dichten Laub versteckt. Die Bäume waren genügend Schutz für sie. Auch Kleingetier sah Suko nicht. Es blieb alles so starr, bis auf das Laub, mit dem der Wind spielte. Manchmal riß der Wind die Blätter auch ab, die dann wie kleine Störenfriede durch die Stille glitten.
    Suko war nicht eingeschlafen, auch wenn er für einen heimlichen Beobachter so wirkte. Er bewegte schon seinen Kopf. Mal schaute er nach links, dann wieder nach rechts, und er drehte den Kopf auch so, daß er hinter den Stamm blicken konnte.
    Die Schwärze blieb. Kein tanzendes Augenpaar. Aber Suko gehörte zu den Menschen, die in der Lage waren, Strömungen aufzunehmen. Und die waren vorhanden. Sie krochen herbei. Suko hatte im Laufe der Zeit seine Erfahrungen sammeln können. Je länger er auf diesem Platz hockte, um so stärker wurde der Eindruck, doch einen Erfolg zu erreichen.
    Noch war das Mondschein-Monster nicht zu sehen. Aber der Wald schickte Suko dessen Fluidum entgegen. War es etwas Böses, das ihm da entgegenwehte?
    Warum das Kribbeln auf der Haut?
    Suko verließ seinen Platz. Er stellte sich neben den Baum und drückte sich auch dicht gegen den Ast, um so besser die Umgebung wahrnehmen zu können.
    Das Böse schlich heran - und es war schon in der Nähe.
    Urplötzlich, wie aus dem Nichts geschaffen, sah der Inspektor die beiden hellen, mit kaltem Glanz erfüllten Kreise wie die Abdrücke zweier Laternen über den Boden schweben.
    Sie bewegten sich nicht. Sie standen still in der Luft. Der andere hatte sich lautlos herangeschlichen und beobachtete nur.
    Suko schaute zu ihm hoch. Ja, er mußte hochschauen, denn das Monster war größer als er. Einen Kopf und mehr. Das konnte gut möglich sein. Deshalb auch die Beschreibung des Jeff Coogan. Er hatte sich nicht geirrt, als ihm der Unhold begegnet war.
    Die Augen bewegten sich nicht. Nur sie schienen anwesend zu sein, denn Suko entdeckte weder einen Kopf noch einen Körper. Sie standen unbeweglich in der Luft und waren darauf geeicht, nur in eine bestimmte Richtung zu schauen.
    Ob das Monster Suko bereits entdeckt hatte, wußte er nicht zu sagen. Der Baumstamm schützte ihn zwar, aber wer sich so bewegte wie der Unhold, der konnte seine Feinde schon unterscheiden.
    Sukos rechte Hand glitt in die Nähe der Dämonenpeitsche. Er legte die Finger um den Griff, ließ die Waffe allerdings noch stecken, denn noch wollte er beide Hände frei haben.
    Sie belauerten sich. Suko ging jetzt davon aus, entdeckt worden zu sein. Er hatte zudem den Eindruck, als hätten sich die beiden pupillenlosen Kreise etwas nach unten bewegt, um ihn von oben herab schräg anschauen zu können.
    Das war ein reines Nervenspiel. Suko konnte seinen Gegner nicht einschätzen. Er wußte nicht, ob er sich immer so verhielt wie in dieser Situation. Richtig war, daß er nicht angriff und erst einmal abwartete.
    Zeit verstrich…
    Die Dunkelheit schien jede Sekunde zu schlucken, so daß Suko das Zeitgefühl verloren hatte. Er fand selbst keine Erklärung für dieses Verhalten. Normalerweise ließ er sich von einem Augenpaar nicht so stark beeindrucken. Irgend etwas stimmte hier nicht. Er war da, er stand mit beiden Füßen auf der Erde, und das nicht nur im übertragenen Sinn, aber er verhielt sich nicht so wie sonst. Er war nicht so agil, sein Wille, den Kampf zu gewinnen, war stark zurückgedrängt worden. Eine Erklärung für dieses Phänomen fand er nicht. Zudem war auch nur ein Rest von Verstand geblieben, der ihm andeutete, daß dieses Mondschein-Monster ihm überlegen war.
    Überlegen - genau das war es!
    Suko atmete tief ein. Die Luft war kühl geworden, und er spürte sie in seinem Hals. In seinem Kopf breitete sich ein gewaltiger Druck aus, der ihn nicht intervallweise, sondern urplötzlich getroffen hatte.
    Alles war anders geworden. Die Umgebung hatte sich gehalten, aber er geriet in eine Falle hinein, die er sich nicht hatte vorstellen können.
    Er atmete jetzt heftiger, denn vor seinen Augen bewegten sich plötzlich die beiden hellen Kreise.
    Ein Zucken nur, ein kurzes Tanzen, das Sacken dem Boden entgegen, dann kam das Mondschein-Monster auf ihn zu.
    Genau das wäre der
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