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108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

Titel: 108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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im
Einzelnen ablaufen.“
    Brenda Galley
begriff nicht ganz, was Coleman damit bezweckte, die kleine Maus von den beiden
Katzen gleichzeitig jagen zu lassen. In dem engen Käfig gab’s keine
Versteckmöglichkeit. Die Maus hatte nicht die geringste Chance. Langsam und
geräuschlos zog der Wissenschaftler die Trennscheibe in die Höhe. Die Katzen
bekamen im ersten Moment nicht mit, dass der Käfig größer geworden war. Aber
dann sahen sie die Maus. Oder registrierte die Feldmaus ihre beiden Todfeinde
zuerst?
    Keiner von
ihnen konnte es später noch sagen. Es ging in der Tat alles sehr schnell. Durch
die Körper der beiden Katzen ging ein Ruck. Die eine streckte sich und
schnellte nach vom, als auch in den kleinen grauen Leib am Boden plötzlich
Bewegung kam. Mit beiden Vorderpfoten sprang die schwarze Katze auf die Maus
zu. Die Katze überschlug sich. Brenda Galley und Professor Coleman hörten ein
nervenzerfetzendes Miauen und Kreischen. Sie sahen, wie die in den Käfig
eingesperrten Tiere ein wildes Knäuel bildeten. Die andere, tigergestreifte
Katze war ebenfalls gesprungen. Blut spritzte. Die untere verglaste Hälfte des
Käfigs wurde voll davon. Der Kopf der schwarzen Katze knallte gegen die
Scheibe, der gesamte Käfig erzitterte und wackelte, so dass Brenda Galley
unwillkürlich einen Schritt zurückging, weil sie befürchtete, er würde mitsamt
den darin eingesperrten Tieren vom Tisch kippen. Die unglaubliche Unruhe und
das Fauchen und Miauen der Tiere währte nur zehn oder fünfzehn Sekunden. Dann
kehrte schlagartig wieder Ruhe ein.
    In dem
Doppelkäfig lagen die beiden Katzen. Der Kopf der schwarzen war abgetrennt, als
wäre sie damit unter das Blatt einer elektrischen Säge geraten. Die Kehle der
tigergestreiften Katze war durchgebissen. Der Maus - war nichts geschehen! Sie
hockte auf der schlaffen, leblosen tiger- gestreiften Katze und leckte deren
Blut...
     
    ●
     
    Brenda Galley
hatte schon viel erlebt und unglaubliche Erfahrungen während ihrer
wissenschaftlichen Tätigkeit gesammelt. Was sie aber hier mitbekam, sprengte
die Grenzen ihres Fassungsvermögens. „Nein, Professor“, murmelte die Frau. Sie war
blass, und ihre Hände zitterten, als sie sie zum Mund führte, um ihr
Erschrecken nicht laut hinauszuschreien. „Sagen Sie, dass ich träume, dass dies
... nicht wirklich ist Coleman schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Galley ...
Aber es ist die Wirklichkeit. Sie träumen nicht!“
    Brenda Galley
kniff sich in den Oberarm und spürte den Schmerz. Coleman nickte und ließ seine
Kollegin, die rund zwanzig Jahre jünger war als er, keine Sekunde aus den
Augen. „VC 98 ... hemmt die Angst und steigert Mut, Angriffs- und
Zerstörungslust ins Unermessliche. Es ist ein Stoff, der direkt aufs
Zentralnervensystem wirkt. VC 98 kann flüssig und in Tablettenform hergestellt
werden. Es wird am einfachsten und wirksamsten oral eingenommen. Noch ehe der
Wirkstoff den Magen erreicht, wird er bereits von den blutreichen Gefäßen der
Schleimhäute absorbiert und gelangt direkt ins Hirn. Der Stoff ist denkbar
einfach zu nehmen, wie Sie gesehen haben, Galley. Am zweckmäßigsten mit der
Nahrung ... Ob Katze, Kaninchen, Ratte, Maus oder Goldhamster ... ich kann jede
einzelne Gattung in reißende Bestien verwandeln, vorausgesetzt - das Opfer ist
ein Säuger...“
    Mehr brauchte
Coleman wahrhaftig nicht zu sagen. In keinem Labor der Welt waren die Versuche
ausschließlich so gestaffelt, dass sie nur die Tiere betrafen. Die gesicherten
Erkenntnisse sollten dem Menschen zugute kommen und nach Möglichkeit auf ihn
übertragbar sein. Brenda Galley schluckte und führ sich nervös mit beiden
Händen durch ihr seidig schimmerndes und weich fließendes Haar. „Ein Mensch,
Professor — wird zum Raubtier, zum Monster.“
    „Er trägt
alle Anlagen dazu in sich, Galley. Seit Jahrtausenden. Die Artigkeit und
Freundlichkeit sind nur das Ergebnis eines langen Entwicklungszeitraumes und
liegen lediglich wie eine hauchdünne Schicht über seiner wirklichen Wesensart.
Seit jeher hat der Mensch sich im Kampf ums Überleben bewähren, hat harte
Kämpfe ausfechten müssen. Die Geschichte der Menschheit strotzt von Kriegen.
Wir sind aufgrund der Sicherheit, die wir uns durch Technik und eine geregelte
Versorgung geschaffen haben, scheinbar weg von diesem Zustand, unbedingt für
das Überleben und für die Nahrung des nächsten Tages kämpfen zu müssen. In
Wirklichkeit sind wir dem Urzustand in unserem Denken und Fühlen näher,
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