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108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

Titel: 108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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Die Tür zu seinem Labor war abgeschlossen. Es war
ein Spezialschloss, und es gab nur einen einzigen Schlüssel dazu. Den besaß
Coleman. Sein Labor bestand aus drei Räumen, die quadratisch und jeweils etwa
zwanzig Quadratmeter groß waren. Die Regale bedeckten alle vier Wände und
reichten vom Boden bis zur Decke. Im mittleren der drei Räume stand ein langer
Arbeitstisch mit zahllosen Glaskolben und Behältern, zum Teil mit
verschiedenfarbigen Flüssigkeiten gefüllt, teilweise leer. Auf dem Tisch lag
ebenfalls ein Berg Papier. Die Bögen waren voll mit Skizzen und Bemerkungen.
Sie stellten anatomische Studien dar. Vor einer Wand standen in Reih und Glied
kleine, saubere Gitterkäfige. In ihnen befanden sich Mäuse, Ratten und
Kaninchen. Sie machten alle einen gesunden und gut genährten Eindruck. Sie
waren munter, fraßen und soffen und blickten auf, als die Zweibeiner eintraten.
Coleman stieß die Verbindungstür zum hintersten Raum auf. Er war, wie die
beiden vorangegangenen auch, angenehm beleuchtet. Mehrere Apparaturen standen herum.
Auf einem Stativ war eine Kamera befestigt, Metallhaken an der Decke hielten
mehrere Scheinwerfer, um die mancher Amateurfilmer Coleman beneidet hätte.
Mitten in dem sonst kahlen Raum stand auf einem Metalltisch ein großer Käfig,
der in der Mitte durch eine dünne Trennwand geteilt werden konnte. Die Käfige
waren frisch gereinigt und peinlich sauber. Es roch nach Desinfektionsmitteln.
In den Schalen war frisches Wasser, die Näpfe für das Fressen allerdings waren
leer. Der Käfig stand frei im Raum und war deshalb von allen Seiten zugänglich.
Die untere Hälfte der Gitter war außerdem mit einer dünnen Glaswand bestückt.
Dr. Brenda Galley nahm die Eindrücke schnell und intensiv in sich auf. Dies
also war Colemans Reich. Nichts Besonderes. Im Prinzip glich es den anderen
Räumen. Aber Brenda Galley war lange genug in ihrem Beruf tätig, um zu wissen,
dass das äußere Bild grundsätzlich täuschte. Kein Mensch konnte sagen, was in
den Krügen und Gläsern aufbewahrt wurde, die die Regale an der Wand links neben
der Eingangstür füllten. Darauf klebten Zettel mit Nummern und Buchstaben. Die
Bezeichnungen für die Chemikalien waren verschlüsselt.
    „Bleiben Sie
hier, Galley. Sie können Platz nehmen, Sie können aber auch stehen ... Das
bleibt Ihnen überlassen. Auf beide Weisen haben Sie jedoch einen guten
Überblick. Ich bin gleich wieder da.“
    Mit diesen
Worten kehrte er noch mal in den angrenzenden Raum zurück und kam mit einer
ganz normalen Feldmaus wieder. Das Tier war zutraulich, kreiselte auf seiner
Hand und schnupperte an seinen Fingern. Coleman setzte die Feldmaus in die
linke Käfigseite, wo sie ihren Rundgang witternd aufnahm. Der Professor suchte
noch mal den Nebenraum auf und kehrte dann mit zwei gewöhnlichen Hauskatzen im
Arm zurück. Die eine war schwarz wie ein Panther, die andere tigergestreift.
Coleman verfrachtete die Tiere in die rechte Käfighälfte. Beide Katzen wussten
infolge der undurchsichtigen Plastiktrennwand nichts von der Maus auf der
anderen Seite. Brenda Galley hatte keine Vorstellung davon, was Coleman ihr
zeigen wollte.
    Eine Karte,
die Nordamerika zeigte, war auf Karton aufgezogen und ließ sich wie eine flache
Schiebetür zur Seite drücken. Dahinter befand sich ein Wandtresor. Coleman
stellte sich so, dass Brenda Galley die Zahlenkombination, die er einstellte,
nicht beobachten konnte. Brenda gab sich auch keine Mühe. Sie wollte Colemans
Stimmung durch falsches Verhalten ihrerseits nicht verderben. Mit einer Spritze
in der Hand kam er näher. Im Glaskolben war eine gelbliche Flüssigkeit
aufgezogen. „Dort in der Ecke, Galley, steht eine Dose. Es liegen Speckwürfel
drin. Reichen Sie mir doch eben gerade mal zwei oder drei Stückchen davon ...“
    In die
feingeschnittenen Würfel injizierte Coleman einen Tropfen der Flüssigkeit und
legte die präparierten Würfel dann in die niedrige Schale. Wenige Sekunden
später reagierte die Maus auf den Duft, huschte an die Stelle und knabberte die
Speckwürfel an. Schnell waren sie verspeist. Professor Coleman warf einen Blick
auf seine Armbanduhr. „Jetzt dauert’s noch drei Minuten, Galley.“ Das war
alles, was er sagte. Eine weiterreichende Erklärung gab er nicht. Die drei Minuten
kamen der Forscherin lange vor.
    „Okay ...
Jetzt geht’s los! Passen Sie auf, Galley! Es geht alles sehr schnell. Wenn ich
erst die Trennwand weg habe, können Sie kaum noch verfolgen, wie die Dinge
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