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108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens
Autoren: A.F.Morland
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Blick zu. Er wußte nie so recht, wie er mit Mr. Silver dran war.
    Mr. Silver lachte, »Das ist kein Flachs, Kleiner. Das meine ich zur Abwechslung mal ehrlich. Hier auf der Erde bist du ja - ich sag’s höchst ungern - eigentlich wertlos.«
    Der Gnom schüttelte den Kopf. »Hört Ihr das? Er kann es einfach nicht lassen,«
    Der Ex-Dämon grinste. »Ich zieh’ dich nun mal für mein Leben gern auf, was soll ich machen? Dafür kriegst du von mir zu Weihnachten als Trostpflaster oder als Versöhnungsgeschenk Schuhe mit Plateausohlen.« Er wandte sich an den neben ihm sitzenden Lance Selby und sagte: »Gut, daß Cruv nicht joggt.«
    »Wieso?« fragte der Parapsychologe.
    Cruv spitzte die Ohren.
    »Stell dir vor, er trifft auf einen Hund. Der hält ihn doch glatt für einen rennenden Knochen, Er würde Cruv packen, ein Loch buddeln und ihn vergraben.«
    »Ha-ha«, dehnte Cruv. Er sah mich finster an. »Ich hätte ihm empfehlen sollen, ein Taxi zu nehmen.«
    Ich winkte ab. »Ach, laß ihn doch, Er hat gerade seine gewissen fünf Minuten. Wenn die vorbei sind, geht es ihm besser, und er wird auch wieder verträglich sein.«
    Unsere erste Station war das Haus, in dem Mr. Silver wohnte. Der Ex-Dämon stieg aus.
    »Wollt ihr reinkommen?« fragte er.
    Ich hatte keine Lust, Cuca und Metal zu sehen, aber das behielt ich für mich. Statt dessen sagte ich, ich wäre müde und würde mich auf mein eigenes Zuhause freuen.
    Das konnte Mr. Silver verstehen. Er schlug mit der Hand auf das Dach des silbergrauen Rolls und trat zurück.
    »Also dann, Freunde. Bis zum nächstenmal. Ruf mich an, wenn’s wieder wo brennt, Tony.«
    Cruv fuhr weiter. »Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, daß Mr. Silver nicht mehr in deinem Haus wohnt«, sagte Lance Selby.
    »Ich auch nicht«, erwiderte ich. »Aber er hat jetzt Familie.«
    »Eine Familie, mit der du nicht so ganz einverstanden bist, nicht wahr?« sagte Lance Selby.
    »Seid ihr es denn?« spielte ich meinen Freunden den Ball zu. »Metal ist immerhin ein Silberdämon, der von seiner Mutter nach den Gesetzen der Hölle erzogen wurde. Okay, Cuca und Metal haben versprochen, einen Neutralitätsstatus einzunehmen und diesen nicht zu verletzen, aber wer weiß, wie sie morgen darüber denken?«
    »Du befürchtest, sie könnten wankelmütig werden, hm?«
    »Metal nicht so sehr wie Cuca. Sie fiel ja schon mal um - damals als sie sich für kurze Zeit von der Hölle abwandte. Ais sie das Kind von Mr. Silver erwartete, verließ sie ihn und wechselte erneut die Fronten. Es wird nicht leicht sein, Cuca und Metal zu bewegen, sich auf unsere Seite zu schlagen.«
    »Wenn du mich fragst«, meldete sich Cruv zu Wort. »Ich halte es für ausgeschlossen. Ich weiß nicht, was geschehen müßte, damit das klappt.«
    »Kommt Zeit, kommt Rat«, sagte ich. Wir erreichten Paddington, und wenige Augenblicke später waren wir zu Hause.
    ***
    Robert Ellis konnte es nicht fassen. Er war wohl der einzige Mensch auf der Welt, der keinen leiblichen Vater hatte. Oder gab es mehr von seiner Sorte? Darauf hatte ihm seine Mutter keine Antwort geben können. Sie wußte nicht viel mehr als er. Dennoch fühlte sie sich imstande, ihn zu führen, denn etwas in ihr half ihr, die Zeichen zu erkennen und zu deuten. Sein Leben lang hatte Ellis sich auf seine Mutter verlassen, und so würde es auch bleiben. Er hatte sie nie beten sehen, und sie hatte ihm erklärt, daß Beten schlecht für sie beide wäre. Er hatte ihr geglaubt, denn er wußte, daß sie ihn nie belügen würde.
    Heute begriff er, daß sie nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Komplizin war in einem zur Zeit noch höchst undurchsichtigen Spiel. Aber das würde sich ändern.
    Suzannah Ellis hatte ihren Sohn allein gelassen. Beim Verlassen seines Zimmers hatte sie ihm zugelächelt und anschließend das Licht abgedreht.
    Es hatte nur ein einziges Geheimnis zwischen ihnen gegeben, doch heute nacht hatte es die rothaarige Frau gelüftet.
    Weil die Zeit dafür reif war!
    Ellis saß noch immer mit angezogenen Beinen da. Er konnte sich nicht hinlegen und schlafen, dazu war er viel zu aufgeregt.
    Er hatte keine Furcht davor, der Alptraum könnte sich fortsetzen, wenn er weiterschlief. Es war die Ungeheuerlichkeit, die er von seiner Mutter erfahren hatte - sie ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Sein Blut war noch nie so sehr in Wallung gewesen.
    Er war ein Mensch… und doch kein Mensch…
    Vieles hatte schlagartig an Klarheit gewonnen. Seine schlechten
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