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108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens
Autoren: A.F.Morland
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daß nach ihm ich an die Reihe kam.
    Und ich war immer noch gefesselt!
    Vielleicht erreichte ich gar nichts, wenn ich frei war, aber ich wollte wenigstens versuchen, den schrecklichen Spiegel zu vernichten.
    Sie kamen auf mich zu!
    Einer der beiden Kerle war Robert Ellis. Klar, das ließ er sich nicht entgehen! Wie verrückt arbeitete ich an meiner Befreiung…
    »Jetzt bist du dran, Tony Ballard«, knurrte Ellis. »Du hattest Gelegenheit, zu beobachten, wie es abläuft. Besser, du wehrst dich nicht. Es hat ohnedies keinen Zweck.«
    Als er nach mir griff, rutschte meine rechte Hand unter dem Strick durch. Endlich!
    Ich schlug sofort zu, und der andere Kerl bekam von mir einen kraftvollen Tritt, der ihn drei Meter zurückbeförderte. Robert Ellis knurrte zornig. Er wuchtete sich mir entgegen. Ich steppte zur Seite, und seine Krallenklauen verfehlten mich.
    Ich rammte ihm den Ellbogen in den Leib, drückte mit dem Oberkörper nach und stellte ihm gleichzeitig ein Bein, Ellis stürzte.
    Da verlor Wes Sturgess die Geduld, »Auf ihn, Brüder!« schrie er wütend. »Packt ihn und schleppt ihn vor den Spiegel!«
    Ich wartete nicht, bis die Monster den Befehl ihres Anführers ausführten, sondern flitzte los. Sofort sicherten ein paar schwarze Wesen den Aufgang, damit ich nicht entwischen konnte.
    Bestimmt rechnete keiner von ihnen damit, ich würde so wahnwitzig sein, und den Spiegel angreifen, aber genau das hatte ich vor - obwohl ich gesehen, hatte, was für einen tragischen Ausgang Mr, Silvers Attacke genommen hatte.
    Ich war schnell, schlug Haken wie ein Hase, rammte den Gegner mit der Schulter zur Seite, ließ den anderen auflaufen, Mein Ziel war der Spiegel!
    Ich kam mir vor wie ein Rugbyspieler, Wes Sturgess warf mir seine Brüder entgegen, aber ich schaffte es irgendwie mit sehr viel Glück, mich immer wieder ihrem Zugriff zu entziehen.
    Der Mensch lernt aus Fehlern, das ist eine altbekannte Tatsache.
    Ich lernte aus Mr, Silvers Fehler.
    Mein Freund hatte den Dämonenspiegel frontal angegriffen und dies mit seinem geistigen Leben bezahlt.
    Ich wollte den Spiegel ebenfalls angreifen, jedoch nicht von vorn, denn ich wollte nicht, daß er mir den Dämonendiskus zurückschleuderte.
    Der Spiegel hatte eine Schwachstelle, und das war seine Rückseite, denn dort konnte er nichts reflektieren, zurückwerfen, umkehren. Ich mußte diesem ungewöhnlichsten aller Feinde in den Rücken fallen! Dort würde der Diskus so wirken, wie ich mir das vorstellte!
    Die Scheibe befand sich bereits in meiner Hand und hatte sich auf das Dreifache vergrößert. Solange sie an der Kette hing, war sie handtellergroß.
    Mehrere Monster bauten sich vor dem. Spiegel auf, um mich abzufangen. Wes Sturgess gesellte sich zu ihnen, Sie bildeten eine lebende Mauer, doch ich verzichtete darauf, sie zu überwinden. Ich war nicht so verrückt, den Spiegel von vorn erreichen zu wollen.
    Ich war ja noch hei klarem Verstand!
    Ich schlug wieder einen Haken, kam an den schwarzen Wesen und am Spiegel vorbei - und befand mich hinter dem Dämonenspiegel, dort, wo er mir nicht gefährlich werden konnte.
    Ausgetrickst! schrie es in mir.
    Nun gerieten die Monster in Panik. Sie schienen zu begreifen, daß ich eine Waffe in der Hand hielt, mit der ich den verdammten Spiegel vernichten konnte. Sie wollten mich daran hindern, daß ich den Dämonendiskus schleuderte.
    Wes Sturgess war seinen Brüdern voran, Mit einem Panthersatz flog er auf mich zu - genau in dem Moment, als der Diskus mit Schwung meine Hand verließ, Sturgess sprang in den Wurf, aber der Diskus ließ sich nicht, aufhalten. Die Scheibe tauchte in ihn ein, als wäre er ein körperloses Schattenwesen, und während er sich auflöste, blieb der Diskus auf seinem Kurs.
    Sie konnten es nicht verhindern!
    Wenn ich nicht drei Freunde durch diesen Spiegel verloren hätte, hätte ich jetzt laut gelacht. Die schwarzen Wesen erlebten ihre Niederlage wie im Zeitlupentempo. Mir kam es vor, als würden sich die Monster um ein Vielfaches langsamer bewegen. Nur die Geschwindigkeit des Diskus war nicht beeinträchtigt. Die Scheibe knallte gegen die Spiegelrückseite, und eine Kraft, die ich noch nie begreifen konnte, wurde frei. Sie sprengte Spiegel und Rahmen. Blitzende Glaskaskaden prasselten auf den Boden und lösten sich auf.
    Das war ein Schock, den ich den schwarzen Wesen von Herzen gönnte.
    Sie blieben einen Moment kopflos stehen. Ich hatte Zeit, meinen Colt Diamondback zu ziehen, aber die Trommel faßte nur sechs
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