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1077 - Die Voodoo-Frau

1077 - Die Voodoo-Frau

Titel: 1077 - Die Voodoo-Frau
Autoren: Jason Dark
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verharrte mitten in der Bewegung. Erst nach einigen Sekunden drehte er sich langsam um. Dabei löste er seine Hand vom Griff der Klappe und ließ den Arm sinken.
    Sie waren tatsächlich zu zweit und standen so lockerlässig vor ihm, wie sie es nur aus Filmen gelernt haben konnten. Diese Typen waren ihm bekannt. Sie stromerten durch London und immer mit dem Blick nach der richtigen Beute. Die einsamen Stellen waren ihr Revier, und natürlich auch die Dunkelheit.
    Es waren Farbige, deshalb hatten sie Mr. Jobb auch mit Bruder angesprochen. Auf den Köpfen saßen Strickmützen, die Oberkörper schimmerten, als wären sie mit Öl eingerieben worden. Auf Hemden oder T-Shirts hatten sie verzichtet. Statt dessen trugen sie Westen, die offenstanden. Das dünne Leder der Hosen glänzte. Mit schweren Gürteln waren sie versehen, und daran hingen auch ihre Waffen. Totschläger und die Griffe feststehender Messer hatte Mr. Jobb mit einem Blick erkannt. Die Gesichter der beiden zeigten ein breites Grinsen, und in ihren Augen schimmerte eine gewisse Vorfreude.
    Mr. Jobb schüttelte nur den Kopf. »Hört zu, ihr beiden. Es ist besser, wenn ihr euch zurückzieht und keinen Blick daran verschwendet. Es ist mein Besitz, versteht ihr? Außerdem würdet ihr enttäuscht sein, wenn ihr den Inhalt der Karre seht.«
    »Willst du das nicht uns überlassen?«
    »Nein.«
    Die beiden seufzten zugleich, als hätten sie sich abgesprochen. »Bruder, warum stellst du dich nur so an? Wir wollen ja nichts von dir. Laß uns nur in die Karre schauen, und gib uns deinen Wagen. Dann ist alles okay. Wir lassen dich auch gehen.«
    »Ihr irrt euch, Freunde.«
    »Du willst nicht?«
    »Genau.«
    »Aber wir wollen.«
    Zugleich holten die Typen mit blitzschnellen Bewegungen ihre Messer hervor. Die Klingen waren breit. Sie wirkten wie frisch poliert. Allein ihr Schimmern konnte einem Menschen schon Angst einjagen, aber Mr. Jobb runzelte nur die Stirn.
    »Na, was ist?«
    »Ihr seid dumm!«
    Auf eine derartige Antwort hatten die beiden gewartet. Aber sie warteten zu lange, denn Mr. Jobb wußte genau, was er zu tun hatte. Seine Hände bewegte er kaum, er trat mit den Füßen zu.
    Beide erwischte er mit Tritten zwischen die Beine, bevor sie überhaupt etwas unternehmen konnten.
    Wie wahnsinnig mußten die Schmerzen durch ihre Körper schießen, aber sie schrieen nicht, denn die Kraft zum Schreien war ihnen genommen worden. Sie taumelten zurück, die Hände gegen die getroffenen Stellen gepreßt.
    Mr. Jobb ging ihnen langsam nach. Einer der beiden war stehengeblieben, konnte sich aber nicht mehr halten und sackte vor Jobb in die Knie, als wollte er ihn anbeten.
    Eine harte Hand griff zu. Der Kerl wurde hochgezerrt, und festgehalten wie ein Puppe. »So jung und sich schon so überschätzen«, flüsterte Mr. Jobb. »Das kann nicht gutgehen.« Als hätte der andere kein Gewicht, hob er ihn an und schleuderte ihn über einen geparkten Wagen hinweg außerhalb des Parkplatzes. Er hörte ihn noch fallen, einen jämmerlichen Schrei, dann nichts mehr.
    Es interessierte Mr. Jobb nicht, wo der Typ gelandet war, denn da gab es noch den zweiten.
    Der hatte alles gesehen. Er hockte vor der Kühlerhaube eines Autos und hatte seinen Rücken gegen die Stoßstange gedrückt. Er wollte nicht glauben, was er gesehen hatte. Trotz seiner Schmerzen hatte er alles aus weit geöffneten Augen verfolgt und mußte nun mit ansehen, wie Mr. Jobb lässig auf ihn zuschlenderte.
    »Nein, nicht!« würgte er hervor. »Das ist schon okay. Ich… ich… entschuldige mich auch.«
    Jobb schüttelte den Kopf. Er lächelte dabei. Nur war es kein freundliches Lächeln, das auch blieb, als er sich bückte und mit beiden Händen zupackte.
    Er zerrte den jungen Mann in die Höhe, der nur noch ein Bündel Angst war. »Fliegen ist schön«, flüsterte er ihm ins Gesicht. Im nächsten Augenblick setzte er das Versprechen in die Tatsache um.
    Auch der zweite Straßenräuber verlor den Boden unter den Füßen und flog quer über die Dächer der Autos hinweg.
    Als er landete, war nur der harte Aufprall zu hören, aber kein Schrei. Mr. Jobb blieb noch für einen Moment stehen, rieb seine Hände an den Hosenbeinen ab, drehte sich dann um und ging zu seinem Wagen. Er schüttelte den Kopf über soviel Idiotie. Die beiden hätten sehen müssen, daß er ihnen überlegen war. Nun ja, sie hatten es nicht anders gewollt. Es war eben ihr Schicksal.
    Gelassen schloß Mr. Jobb die hintere Ladeklappe und kletterte in das kleine
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