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1076 - El Toros Totentanz

1076 - El Toros Totentanz

Titel: 1076 - El Toros Totentanz
Autoren: Jason Dark
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war ebenfalls über den Kopf gezogen worden. Sie ließ nur die obere Hälfte des Gesichts frei.
    Ihr Alptraum war in Erfüllung gegangen. Sie hätte auf die Warnungen hören müssen. Weglaufen, fliehen, sich irgendwo verstecken und warten, daß es vorbei geht.
    Statt dessen stand sie hier. Starrte nach vorn. War unfähig, sich zu bewegen und schaute zu, wie die Gestalt mit kleinen, lautlosen Schritten auf sie zukam.
    Sie nahm auch weiterhin den Geruch wahr. Diesmal nur intensiver und auch nicht nur von vorn.
    Im Rücken war etwas…
    Juana löste sich von der Wand. Sie drehte sich auf der Stelle herum - und sah den zweiten.
    Ebenfalls so gekleidet. Eine düstere Gestalt, näher bei ihr, so daß sie das Funkeln der Augen sah.
    Die Angst hatte jetzt Gestalt angenommen, auch die Hitze war bei ihr vorbei. Kälte rieselte über ihren Körper hinweg.
    Beide sprachen nichts. Sie warteten. Waren zu Statuen geworden. Und doch hörte Juana Geräusche.
    Ihr heftiges Ein- und Ausatmen.
    Ich stecke in der Falle!
    Dieser eine Satz jagte als Schrei durch ihren Kopf. Ja, sie kam nicht mehr weiter. Die Falle war tatsächlich zugeschnappt. Sie hatte alles getan, nur nichts richtig.
    Plötzlich wunderte sich Juana über sich selbst. Auf einmal hatte sie die Sprache wiedergefunden.
    Sie konnte reden, auch wenn ihr die eigene Stimme fremd vorkam.
    »Was… was wollt ihr…?«
    »Dich!«
    Juana war so durcheinander, daß sie nicht einmal herausfand, wer das gesprochen hatte. Dieses eine Wort hatte ihr ausgereicht, um ihr das weitere Schicksal klarzumachen.
    Es gab nur die Flucht oder den Kopf. Oder auch beides. Sie war durcheinander. Zwischen ihr und der vorderen Gestalt lag noch ihre geöffnete Zimmertür. Noch immer sickerte das weiche Licht gegen den Boden, aber es gab ihr keine Hoffnung.
    Der Mann hinter ihrem Rücken bewegte sich. Sie hörte das Schleifen seiner Sohlen auf dem Boden.
    Der erste Schritt, der zweite…
    Juana drehte sich. Ein bärtiges Gesicht, böse Augen, der andere Geruch, das fremde an ihm, dann die geflüsterten Worte. »Nicht der Stier wird sterben, sondern du!«
    Das Wort »sterben« sorgte bei ihr für eine Initialzündung. Juana wußte nicht mehr genau, was sie tat. Sie wollte nur noch eins. Weg, sich nicht fangen und quälen lassen.
    Der Schrei drang auf ihrer Kehle. Zugleich hatte sie sich abgestoßen und hechtete auf den Bärtigen zu. Die Arme halb erhoben, die Finger gebogen, und bevor sich der Mann von seiner Überraschung erholen konnte, spürte er die Nägel in seinem Gesicht.
    Von der Stirn her zog Juana ihre Finger nach unten und nahm die Hände auch nicht weg.
    Haut riß ein. Blut quoll hervor und bildete kleine Rinnsale, die am Gesicht des Mannes nach unten liefen. Er brüllte vor Wut und schrie dann noch lauter auf, als Juana ein Bein in die Höhe riß und ihr Knie in seinen Unterleib rammte.
    Aus dem Mund des Mannes drang ein schreckliches Röcheln. Er kippte zurück und beugte sich zugleich nach vorn, die Hände zwischen die Beine gepreßt.
    Juana setzte nach. Sie wunderte sich über sich selbst. Der Kopfstoß erwischte den Kerl an der Brust.
    Er taumelte zurück. Er gab auch die Geräusche von sich, als würde in seinem Mund etwas kochen.
    Für einen Moment hatte Juana freie Bahn. Der andere hinter ihrem Rücken war so überrascht, daß er nicht eingriff, und sie nutzte die Gunst des Augenblicks.
    Die Frau stürmte los. Sie wollte ihrer Freiheit entgegenrennen. Nichts mehr würde sie aufhalten, bis der zweite sie erreicht hatte, war sie längst draußen auf der Terrasse, und dort kam sie besser zurecht.
    Mit einem großen Sprung erreichte sie die Terrasse, wäre beinahe ausgerutscht, aber sie konnte sich halten. Wild mit den Armen rudernd, floh sie in Richtung Treppe. Sie mußte nur die Tür öffnen, die Stufen hinablaufen, dann…
    Es kam nicht dazu.
    Der Mann hinter ihr war schneller, aber er hatte sich schlauer angestellt und nach einem Gegenstand gegriffen, den er hinter der Fliehenden herwarf. Er traf.
    Juana spürte den wuchtigen Anprall in ihrem Rücken. Sie bekam keine Luft mehr und hatte zudem den Eindruck, daß die Zeit stillstand. Ihre Füße berührten den Boden nicht, aber sie schwebte auch nicht wie eine Fee über die Terrasse hinweg, sondern befand sich im Fall.
    Hart schlug sie auf, wobei ihr noch das Glück zur Seite stand, denn sie hatte sich beim Fallen zur Seite gedreht und landete zum Großteil auf der rechten Schulter. Dabei schrammte sie über die Steine hinweg, zog sich
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