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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Seine einzige Hoffnung gründete sich auf die Erkenntnis, daß Dano mit jenen Porleytern, die in der Vergangenheit existiert hatten und von denen der Ilt so beeindruckt war, so gut wie nichts mehr gemeinsam hatte. Aber die Kärraxe allein war bereits gefährlich genug, und er wollte die anderen nicht in der Nähe haben, wenn es zu dieser letzten Auseinandersetzung kam.
    Er hatte noch einen triftigen Grund dafür, die Gefährten wegzuschicken. Er war darauf gefaßt, daß er den Kampf verlor, aber er hatte die Absicht, Dano dann auf eine andere Weise zu besiegen. Selbst wenn der Porleyter die Auseinandersetzung gewann, sollte er zumindest diesen Körper nicht bekommen. Callamon war sich der Möglichkeit bewußt, daß er bei der Ausführung seines letzten Vorhabens auf Schwierigkeiten stoßen konnte. Der Porleyter hatte Veränderungen an Callamons Körper vorgenommen, und die klassischen Methoden würden darum möglicherweise nicht mehr anwendbar sein. Der Terraner wollte nicht, daß ihm jemand zusah und mit seinem Gewissen in Konflikt geriet, wenn er...
    Er brach diesen Gedanken ab und sah sich um. Sie hatten den roten Sektor erreicht.
    Er hatte den anderen erfolgreich eingeredet, daß es hier bestimmte Zeichen gab, nach denen sie suchen mußten, Zeichen, die sie auf einen Weg führten, auf dem man direkt zu den Schaltanlagen, zu Voire und zu der WAFFE gelangte. Er hatte die Zeichen sehr sorgfältig gewählt - er wußte mittlerweile, was es in diesem Labyrinth alles gab. Die anderen würden die weniger wichtigen Hinweise mit Leichtigkeit finden - das eigentliche Zeichen dagegen konnte es nur schwerlich in dieser endlosen Stadt geben.
    Sie waren alle fort, und da er sie gebeten hatte, nur im äußersten Notfall Funkkontakt miteinander aufzunehmen, war es nun auch sehr still. Er hörte das leise Sausen des Windes und das Geräusch von Sandkörnern, die über eine Kante rieselten. Einmal glaubte er, die Kärraxe zu hören, wie sie wild und zornig fauchte, und er war darauf gefaßt, einen Hilferuf aus dem Lautsprecher zu vernehmen, aber es blieb alles still.
    „Also gut", sagte er zu sich selbst. „Bringen wir es hinter uns."
    Die gelben Zonen waren Kernpunkte in dieser Anlage. Sie bargen die wichtigsten Einrichtungen und waren nicht besonders groß. Die orangefarbenen Zonen waren von weniger großer Bedeutung, aber immer noch in ihrer Ausdehnung beschränkt. So ging es das Spektrum hinab, wobei die blauen Gebiete wiederum nicht so viel Raum einnahmen, wie die Zwischentöne. Dafür waren sie in Gruppen konzentriert.
    Callamon wußte, daß er kaum einen Tag benötigen würde, um sein Ziel zu erreichen.
    Inzwischen sollten die anderen sich so weit von ihm entfernt haben, daß sie selbst mit den Antigravaggregaten nicht schnell genug zu ihm gelangen konnten, um das zu verhindern, was er tun mußte.
    Er stand auf, um sich auf den Weg zu machen - und blieb wie angewurzelt stehen, als er die Frau sah.
    Er versuchte, zu rekonstruieren, woher sie gekommen war, aber es gelang ihm nicht.
    Sie war einfach da, ohne daß er eine Erklärung dafür finden konnte. Und sie war schön - so schön, daß Callamons flüchtiges Mißtrauen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel.
    Nicht, daß er jetzt jede Vorsicht vergessen hätte. Er wußte, daß es diese Frau auf diesem Planeten nicht geben konnte, und er rechnete sogar damit, daß es sich um eine List Turghyr-Dano-Kergs handelte. Aber die Frau war ohne jeden Zweifel unbewaffnet, und sie näherte sich dem Terraner nicht, sondern stand still und betrachtete ihn.
    „Wer bist du?" fragte er - und kam sich im selben Augenblick albern vor, denn aus einem Grund, den er selbst nicht hätte nennen können, hatte er ausgerechnet arkonidisch gesprochen. Andererseits - die Frau glich jener Arkonidin, die Callamon zwar niemals kennen gelernt, aber dennoch bewundert hatte: Sie sah aus wie Thora.
    Allerdings hatte sie all das, was Aufzeichnungen und Bilder nicht zeigen konnten und was Callamon dennoch in diese Frau hineingedacht hatte: Eine schimmernde, zerbrechliche Schönheit, eine unvergleichliche Anmut und jenes seltsame, unsichtbare Stigma, das die Nähe des Todes verriet - eines vermeidbaren Todes, dem man nur entschlossen genug entgegenzutreten brauchte, um ihn zu bannen.
    Callamon wußte, daß es absolut unvernünftig war. Dennoch war ihm klar, daß er alles tun würde, um dieses Wesen zu retten. Er vergaß völlig, daß er eine Frage gestellt hatte und warten wollte, bis er die Antwort
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