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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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diesen Umständen überhaupt eine Wahl?
    Callamon wußte, daß Voire ihn unterstützen würde. Einmal, weil Sympathie zwischen ihnen entstanden war, zum anderen aber, weil Turghyr-Dano-Kerg den Weg der Porleyter verlassen hatte. Dano stellte durch sein Verhalten all das in Frage, woran die Porleyter geglaubt hatten - ihr positives Ziel. Und dieses Ziel war das, was sich in Voire manifestierte.
    Voire war nichts anderes als das komprimierte Gewissen, die Lebensanschauung der Porleyter. Jeder einzelne aus diesem Volk hatte buchstäblich sein Bestes gegeben, um Voire zu schaffen. Alle Treue, alle Hingabe, aller Glaube an den Sieg der guten Mächte fanden in Voire ihren Niederschlag. Voire war Vertrauen, Liebe, Verständnis, Güte - sie war all das, was Positives im Wesen der Porleyter gewesen war, als sie noch auf dem Höhepunkt ihres Schaffens gestanden hatten. Und weil das so war, durfte Voire es nicht zulassen, daß Dano einen Mord beging - aus eigennützigen, niederen Beweggründen heraus.
    Andererseits war Voire nicht imstande, zu töten. Sie konnte die WAFFE nicht benutzen. Sie brauchte einen Verbündeten. Dano fiel aus - also würde Callamon derjenige sein, der ihr half.
    Und Callamon war mit Freuden bereit, ihr zu helfen. Er war sich der Tatsache bewußt, daß er nur eine fiktive Gestalt gesehen hatte, aber es machte ihm nichts aus. Er liebte Voire, und er wußte, daß sie ihn ebenfalls liebte. Warum sonst hatte sie sich gerade an ihn gewandt und nicht an einen der anderen, die nicht so unmittelbar in diesen Konflikt eingespannt waren und die darum objektiver hätten urteilen können?
    Wie immer sie auch in Wirklichkeit aussehen mochte - es spielte keine Rolle. Selbst die tödliche Gefahr, in der er selbst sich befand, war für den Augenblick vergessen.
    Er schaltete das Flugaggregat ein und raste über die roten, dann violetten und schließlich blauen Gebäude hinweg, bis er endlich vor einer Kuppel stand, die nicht weit von der SODOM entfernt war, und beklommen in die Dunkelheit spähte, die sich am Ende einer steilen Rampe auftat. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, daß auch die anderen eintrafen - sie mußten ihn beobachtet haben, als er Hals über Kopf dieses Ziel ansteuerte. Verzweifelt schrie er ihnen zu, daß sie zurückbleiben sollten, aber sie schienen ihn gar nicht zu hören. Zornig wandte er sich ab und stürmte in die Kuppel. Er durchquerte einen Vorraum und gelangte in ein Gebiet, das einem Museum glich. Dann fand er eine Rampe, die nach unten führte, und als er dort angelangt war, sah er seinen Gegner.
     
    *
     
    Dano steckte noch immer im Körper der Kärraxe, aber die Bestie war von einem bedrohlich wirkenden, schwächten Leuchten umgeben. Callamon blieb unwillkürlich stehen.
    Er hat den Schild bereits! dachte er erschrocken.
    Die Kärraxe fauchte höhnisch, und gleichzeitig vernahm Callamon zum erstenmal seit langer Zeit Danos Gedanken.
    „Ja", sagte der Porleyter. „Und damit ist die Entscheidung bereits gefallen. Du wirst an keinen der Schilde herankommen, dafür habe ich gesorgt. Du hast das Spiel verloren.
    Aber bevor ich dich endgültig besiege, werde ich deine Gefährten töten. Es darf keine Zeugen geben, die über unseren Kampf berichten können."
    In tödlichem Entsetzen sah Callamon, daß die Kärraxe schnell näher kam. Er zog die Waffe und schoß, aber der Energiestrahl erreichte die Bestie nicht, sondern verschwand in dem rötlichen Leuchten. Dano produzierte ein telepathisches Gelächter, das grausig durch Callamons Gedanken hallte.
    „Du kannst mich nicht mehr aufhalten", teilte er dem Terraner mit. „Geh mir aus dem Weg, oder die Übernahme erfolgt schon jetzt - und dann wird es deine Hand sein, die deinen Freunden den Tod bringt."
    Callamon wich entsetzt zurück, und die Kärraxe glitt an ihm vorbei. Gleich darauf hörte er von oben her Stimmen und das charakteristische, seufzende Fauchen der Paralysatoren. Die Kärraxe schnellte sich wie eine gigantische Schlange die Rampe hinauf. Der Kardec-Schild machte sie fast unangreifbar - und diese Narren dort oben versuchten immer noch, die Bestie nur zu lahmen.
    Callamon schaltete sein Funkgerät auf volle Leistung.
    „Zurück!" schrie er. „Sofort zurück! Ihr habt sonst keine Chance!"
    Die einzige Antwort auf seinen Appell bestand in einem wütenden Schwanzschlag der Bestie. Callamon wurde zur Seite geschleudert und rollte die Rampe hinunter. Er landete in einer riesigen Halle, die voller schachtelähnlicher Abteile war,
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