Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erreichen.
    Mir war es recht, ich blieb unten. Die Leiter endete an einem kleinen Vorsprung aus Stahl. Er zog sich um den Tank herum, und man konnte ihn recht bequem begehen.
    Suko trat von der Leiter weg nach links, damit auch ich Platz hatte, wenn ich hochstieg, beugte sich vor und schaute in den offenen Tank hinein.
    »Was siehst du denn?«
    »Wasser.«
    Ich verzog die Lippen. »Und? Hat es sich verändert?«
    »Nein, der Tank ist noch immer voll. Es bewegt sich auch nicht. Die Oberfläche liegt glatt wie ein Spiegel. Es schwimmen auch einige Eisstücke herum.«
    »Dann ist ja alles okay.«
    Die Antwort erfolgte wenig später, und Suko hatte dabei nicht seine Stellung gewechselt. »Das denke ich nicht, John.«
    »Was gibt es denn?«
    »Komm selbst hoch.«
    Ich tat ihm den Gefallen.
    Neben ihm blieb ich stehen. Ich sah das Wasser, dessen Oberfläche sich nicht bewegte, und wußte zunächst nicht, was Suko mit der Veränderung gemeint hatte.
    »Tut mir leid, aber…«
    »John, die Oberfläche ist es. Wenn ich mich nicht sehr täusche, hat sie sich verändert.«
    »Inwiefern?«
    »Sie ist dunkler geworden.« Ich überlegte kurz. »Meinst du wirklich?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    Ich räusperte mich. »Okay, du bist der Meinung, daß sich die Oberfläche verändert hat. Vielleicht nicht nur sie, denn ich gehe mal davon aus, daß es mit dem gesamten Wasser geschehen ist.«
    »Da hast du recht.« Suko drehte mir den Kopf zu. Seine Augen hatten einen nachdenklichen Ausdruck angenommen. »Weißt du, was ich mich frage, John?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Ich frage mich, warum der Tank hier steht.«
    »Ist doch klar. Ryback hat ihn als Badewanne benutzt.«
    »Lässig gesagt, aber korrekt. Was Ryback gekonnt hat, das kann ich ebenfalls, John.«
    Ich glaubte, mich verhört zu haben. »He, was hast du da gesagt? Du willst in das kalte Wasser steigen?«
    »Ja.«
    »Warum, verdammt?«
    Suko begann schon, sich auszuziehen. »Weil ich herausfinden will, ob es irgendwelche Rückschlüsse auf meinen Verdacht zuläßt, den ich gegen Ryback hege.«
    »Das ist wirklich ein Hammer«, sagte ich leise. »Was könnte denn dabei herauskommen?«
    »Keine Ahnung. Wir werden es sehen.«
    Zuletzt zog er seine Socken aus. Ich wußte, daß es keinen Sinn hatte, Suko von seinem Vorsatz abzubringen. Was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das zog er auch durch, und so stieg er zuerst mit dem rechten Fuß über den Rand hinweg, senkte das Bein dann und tauchte den Fuß in das Wasser.
    Ich beobachtete ihn genau. Das Zeug war eiskalt. Von der Temperatur her mußte es sich dicht um den Gefrierpunkt bewegen, aber Suko verzog keine Miene, als er die Kälte spürte. Er hatte sich hervorragend in der Gewalt.
    Auch das andere Bein folgte. Dann stand er im Tank, und das Wasser reichte ihm bis über die Knie.
    Als ich sah, wie Suko an sich herunterschaute, löste sich die Frage wie von selbst aus meinem Mund. »Du willst dich doch da nicht hineinlegen wollen?«
    »Doch, werde ich.«
    Als Antwort verdrehte ich die Augen. Ich schaute dann zu, wie Suko sich zuerst in die Hocke setzte und sich danach im eiskalten Wasser ausstreckte.
    Wie durch Zufall war meine Hand auch in die rechte Tasche geglitten.
    Die Finger berührten das Kreuz - und wären fast zurückgezuckt, denn das Metall hatte sich leicht erwärmt.
    Von nun an sah ich Sukos Aktion mit anderen Augen…
    ***
    Das Wasser war verdammt kalt, und es gehörte schon ein Großteil an Beherrschung dazu, nicht zu zucken oder aufzuschreien. Aber Suko war ein Mensch, der sich sehr gut beherrschen konnte, das bewies er auch in diesem Fall.
    Er streckte sich aus.
    Das Wasser schwappte über seinem Körper zusammen. Es bildete auf der Haut einen Eispanzer. Sukos Gedanken hätten sich eigentlich darauf konzentrieren müssen, es wäre zumindest normal gewesen, doch wieder reagierte er unnormal.
    Die Kälte interessierte ihn nicht. Es war das Wasser selbst, das ihn mißtrauisch gemacht hatte.
    Wasser oder nicht?
    Es sah so aus, es fühlte sich so an, und trotzdem glaubte Suko nicht daran, daß diese Flüssigkeit sich nur aus Wasser zusammensetzte. Es kam ihm einfach dicker vor, schwerer oder schwerfälliger, denn auch beim Einsteigen hatten die hinterlassenen Wellen nicht so geklatscht wie bei normalem Wasser. Die Laute hatten sich anders angehört, etwas schwerer, wenn man das überhaupt vergleichen konnte.
    Es war schon seltsam, und Suko wußte, daß er den richtigen Weg gegangen war.
    Starr blieb er liegen. In
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher