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1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei
Autoren: Jason Dark
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auf unseren Tisch zukam.
    Er lächelte dabei verlegen. »Bitte«, sagte er, »ich möchte nicht neugierig sein, aber darf ich Sie fragen, ob jetzt alles vorbei ist?«
    »Ja«, gab ich zu. »Sie und die anderen Menschen hier im Ort brauchen keine Angst mehr zu haben.«
    Er atmete sichtlich auf. »Das finde ich gut. Nie hätten wir damit gerechnet, daß es so etwas überhaupt gibt. Aber Sie waren ja da. Alle sind froh, wirklich. Das Bier geht übrigens auf meine Rechnung. Nur ein kleiner Teil der Dankbarkeit, die ich Ihnen gegenüber empfinde. Danke nochmals, daß Sie hier waren.«
    Wir lächelten und nahmen es zur Kenntnis. Es brachte nichts, wenn wir ihm erklärten, daß wir eigentlich nur diejenigen gewesen waren, die für den Anschub gesorgt hatten. Vernichtet worden war Ryback, der Höllenstar, durch einen Blitzschlag.
    Suko, der mir gegenüber saß, zog ein nachdenkliches Gesicht. Er grübelte über irgend etwas nach. Da er nicht mit der Sprache herausrückte, fragte ich ihn, was los war.
    Zunächst zuckte er die Achseln. »Ich kann es dir nicht genau sagen. Es hängt mit meinen Überlegungen zusammen.«
    »Wie lauten die?«
    Suko wartete einen Moment, bevor er fragte: »Glaubst du wirklich, daß Ryback endgültig tot ist?«
    Überraschungen erlebt man immer wieder. Diesmal allerdings war ich ziemlich von den Socken. »Nicht tot?« Ich schüttelte den Kopf. »Wie kommst du darauf? Wir beide haben doch erlebt, wie der Blitzschlag ihn praktisch zerschmolzen hat.«
    »Ja, das schon.«
    »Und weiter?«
    »Ich kann es nicht genau sagen oder beurteilen, John, aber es will mir einfach nicht in den Kopf, daß jemand wie der Höllenstar einfach so von der Bildfläche verschwindet.«
    »Was meinst du genau damit?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es könnte ja sein, daß etwas von ihm zurückgeblieben ist und überlebt hat.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Wir haben beide vor den Resten gestanden. Da ist nichts zurückgeblieben, das steht fest.«
    »John«, sagte Suko mit einer Stimme, als säße ein Kind vor ihm und kein Erwachsener. »Muß ich dir denn erklären, daß nicht alles tot ist, was auch wie tot aussieht? Ich denke nicht an etwas Stoffliches oder Körperliches, das kann durchaus was anderes gewesen sein. Was Metaphysisches. Ein Erbe oder ähnliches.«
    »Und wer sollte, wenn alles stimmt, was du sagst, dieses Erbe antreten?«
    »Keine Ahnung. Vergiß nicht, daß Asmodis direkt hinter ihm stand. Er hat ihn beschützt. Er hat für ihn gesorgt, und er hat auch seinen Geist beherrscht«, flüsterte Suko.
    Ich behielt mein Lächeln bei. »Dann gehst du davon aus, daß möglicherweise sein Geist überlebt hat?«
    »Ja. Oder so etwas in dieser Richtung.«
    Ich legte die Stirn in Falten und leerte mein Glas. »Nein, Suko, da kann ich dir nicht folgen. Für mich ist Ryback vernichtet. Trotzdem, nehmen wir mal an, daß du recht hast. Wie und wo könnten wir denn herausfinden, ob tatsächlich etwas überlebt hat?«
    »In seinem Haus.«
    Ich wartete mit der Antwort. »Nicht schlecht«, gab ich zu. »Da wollten wir sowieso noch hin.«
    »Eben.«
    Auch wenn man es Suko nicht ansah, so wußte ich trotzdem, daß er auf heißen Kohlen saß. Es drängte ihn einfach, aus dem Lokal herauszukommen. Möglicherweise lag er auch nicht so falsch. Auch ich hatte oft genug auf meine innere Stimme oder mein Gefühl gehört und war nicht enttäuscht worden.
    »Gut, machen wir uns auf den Weg!«
    Suko lächelte, als er meine Worte hörte. Er stand auch als erster auf und ging zur Tür.
    »Kommen Sie noch mal wieder?« rief uns der Wirt nach.
    »Vielleicht«, antwortete ich und ging ebenfalls nach draußen.
    ***
    Wir stoppten nahe des Hauses und stiegen aus. Auf der Fahrt waren wir auch an Sukos verbranntem BMW vorbeigefahren, und ich hatte die Bitternis im Gesicht meines Freundes gesehen. Das Auto, mit dem wir jetzt fuhren, gehörte Mrs. Crown. Sie hatte uns den kleinen Fiat gern zur Verfügung gestellt.
    Das Haus lag auf den Klippen. Ein flaches Gebäude. Vergleichbar mit einem etwas groß geratenen Bungalow. Wir hatten es bereits besucht und dabei auch den Höllenstar erlebt, dem es tatsächlich gelungen war, zu fliegen. Durch die Veränderung, die er durchlebt hatte, waren ihm tatsächlich Flügel gewachsen, und er hatte diesen Vorteil natürlich sehr gut ausspielen können.
    Das Unwetter war weitergezogen. Wir sahen auch kein Wetterleuchten mehr und hörten nicht das leiseste Donnergrollen.
    Die Luft war klar geworden. Keine Schwüle
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