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1069 - Die teuflischen Drei

1069 - Die teuflischen Drei

Titel: 1069 - Die teuflischen Drei
Autoren: Jason Dark
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mehr. Der Wind kam uns viel frischer vor, beinahe schon kalt, und er ließ mich an den im Felsenkeller stehenden Tank denken, der mit Eiswasser gefüllt war. Wir hatten ihn bei der Durchsuchung des Hauses entdeckt. Seine Funktion allerdings war uns bisher nicht klar geworden.
    In dieser Gegend bewegte sich nichts, abgesehen von uns. Sie war irgendwie tabu, und das bildeten wir uns nicht ein, es stimmte in der Tat, denn das Haus und die Umgebung wurden von den Bewohnern des Ortes Allhallows gemieden. Niemand wollte hierher. Keiner wollte etwas damit zu tun haben, weil ihnen nicht nur das Haus, sondern auch der ehemalige Besitzer suspekt war.
    Wir nahmen nicht den Eingang über die Terrasse, sondern den normalen, der nicht abgeschlossen war. Suko betrat den Bau als erster.
    Er ging einige Schritte vor, um dann stehenzubleiben und sich umzuschauen. Ich folgte seinem Beispiel. Dabei kam ich mir vor wie jemand, der etwas suchte, aber nicht wußte, was, und auch nicht darüber informiert war, ob es sich überhaupt hier aufhielt.
    Eyback hatte zwar hier gewohnt, doch unter wohnen und leben verstand ich persönlich etwas anderes. Für mich mußte da immer ein Hinweis auf die Person selbst vorhanden sein. Ein besonders wertvolles Stück vielleicht oder ein Bild, eine Figur. Selbst ich in meiner Junggesellenbude hatte so etwas aufzuweisen.
    Das war hier nicht der Fall. Es gab nichts Persönliches, was auf den Besitzer hingewiesen hätte. Die Einrichtung war auf das Wesentliche beschränkt und rein funktionell.
    Aber sie hatte zu Ryback gepaßt. Er war schließlich eine Person ohne Wärme gewesen. Ohne Ausstrahlung. Es sei denn, man zählte die Kälte hinzu, die von ihm ausging.
    Ja, er war einfach nur kalt. Kalt und abstoßend, und so präsentierte sich auch der Bau von innen.
    »Ich sehe nichts«, sagte ich.
    Suko runzelte die Stirn. »Seit wann gibst du so schnell auf, John?«
    »Ach komm. Das hier ist eine normale Bude, Suko, deren Besitzer nicht mehr lebt. Du findest nichts von ihm. Da sind keine Spuren hinterlassen worden.«
    »Ich stimme dir später zu, wenn ich das Haus durchsucht habe. Du kannst ja hier warten.«
    »Nein, nein, keine Sorge, ich gehe mit. Einer muß ja auf dich achtgeben.«
    »Danke. Wie soll ich das je wieder gutmachen?«
    »Vergiß es. Ich bin sehr großzügig.«
    Suko grinste nur und drehte sich dem Kellerzugang entgegen. Bestimmt glaubte er, dort eher eine Spur finden zu können. Mir war es egal. Aber ich wollte auch nicht unbedingt dagegenstimmen und hielt mich mit weiteren Kommentaren zurück.
    Suko hatte mich schon mißtrauisch gemacht. Mein Kreuz hing nicht mehr vor der Brust, sondern steckte jetzt in der rechten Tasche der dünnen Jacke. Ich fühlte mit den Fingern über das Metall hinweg, während wir die Treppe hinab in den Keller gingen.
    Den Weg kannten wir ja. Es hatte sich nichts verändert. Noch immer wirkte der Keller beinahe wie klinisch sauber. Gereinigt, kein Staub, kein alter Geruch.
    Aber es gab die Kälte!
    Es war nicht die natürliche Kälte, die ein Temperatursturz brachte. Diese Kälte hier stammte aus einer anderen Welt, die Zutritt zu der normalen gefunden hatte.
    Sie war zu spüren, zu fühlen, jedenfalls für mich, und meine Meinung geriet ins Wanken. Sollte Suko doch recht behalten? Gab es noch etwas, was zurückgeblieben war?
    Davon konnte ich möglicherweise ausgehen, aber mein Kreuz gab mir auch keinen Hinweis, das Metall blieb kalt.
    Sehr kalt kam es mir auch in dem Raum vor, in dem der große Stahltank stand. Er war mit Eiswasser gefüllt, das wußten wir, und daran hatte sich auch jetzt nichts geändert. Um ihn zu erreichen, mußten wir eine Leiter hochsteigen. Ich hatte damit gerechnet, daß Suko das in Angriff nehmen würde, doch er ging zunächst einmal um den Tank herum und suchte ihn von außen ab.
    Die Seiten waren so blank gescheuert worden, daß sie schon großen Spiegeln glichen, in denen sich mein Freund wiederfand. Ich blieb auf dem Fleck stehen und schielte gegen die Decke. Dort hing eine Lampe, die sehr kaltes Licht abstrahlte, das ebenfalls in diese Umgebung hineinpaßte.
    Suko hatte seinen Rundgang beendet. Meine Frage bestand nur aus einem Wort. »Und?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Sollen wir nach oben gehen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Suko verdrehte die Augen. »Sei doch nicht so stur, John, ich möchte mich hier noch umschauen oder hineinschauen.« Er wies auf den Tank und auf die Leiter, die er kurz danach bestieg, um das neue Ziel zu
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