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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar
Autoren: Jason Dark
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leuchtete und die dunklen Augen dazu im krassen Gegensatz standen.
    Noch etwas schockte den Polizisten. Aus der Stirn wuchsen zwei nach oben gebogene Hörner hervor. Hörner eines Bocks, dem Sinnbild des Teufels.
    Hunt sah noch mehr.
    Zwei Flügel, deren Enden hoch über die Schultern der Gestalt hervorschauten. Er wußte nicht, ob sie aus Federn bestanden. Sie changierten auch, doch im Prinzip waren sie dunkel.
    Die Gestalt war über die Dächer hinweggeflogen und gelandet. Sie war völlig nackt, aber sie trug auch eine Waffe. Sie sah aus wie ein Dreizack und schien aus hellem Holz gefertigt zu sein. Noch hatte die Gestalt den Dreizack als Stütze eingesetzt. Die drei Spitzen hatten sich in den Belag der Straße gebohrt. Genau an diesen Stellen quoll dünner Rauch in die Höhe.
    Die Gestalt sagte nichts. Sie stand nur da und starrte Gordon Hunt an. Er konnte nicht stumm bleiben, er mußte etwas sagen und brachte es mühsam hervor.
    »Der Teufel… bist du der Teufel?«
    Ryback lächelte.
    »Bist du es?«
    Da nickte Ryback!
    Gordon Hunt schloß entsetzt die Augen…
    ***
    Er wollte nichts sehen und nichts hören. Er wünschte sich weit weg, weit weg. Nur nicht an dieser Stelle stehen. Am besten aus diesem verfluchten Traum verschwinden.
    Er träumte nicht. Der Wind drückte einen Geruch gegen seine Nase, der einfach widerlich und auch neu für ihn war. Es stank nach Verbranntem, nach Haut, nach Fleisch, einfach der Geruch, der für Menschen nicht gemacht worden war.
    Etwas klatschte gegen sein Gesicht!
    Ein nasser kalter Tropfen, der aus der Höhe gefallen war und Hunt als Ziel gefunden hatte. Der Aufprall bewirkte, daß er die Augen öffnete und das gleiche, schlimme Bild noch einmal sah, wenn auch mit einer leichten Veränderung.
    Der Teufel oder wer immer es sein mochte, stützte sich nicht mehr auf seiner Waffe ab. Er hatte sie jetzt angehoben, und die drei Zacken zielten auf Gordon Hunt.
    Der andere brauchte nichts zu sagen. Hunt wußte, was das bedeutete. In seine weit geöffneten Augen hinein schlich sich der Ausdruck der Panik und Todesangst. Er wollte noch soviel sagen und versuchen, den anderen von seinem Tun abzuhalten. Das brachte er nicht mehr fertig. Die Todesangst hatte ihn wie ein unsichtbarer Schlag getroffen.
    Er richtete seinen Blick nach unten und entdeckte ein weiteres, für ihn unerklärliches Phänomen.
    Die Spitzen des Dreizacks hatten sich verändert. Sie glühten jetzt auf. Allerdings nicht in Rot, sondern bläulich, als hätte dort jemand geschweißt.
    Ryback grinste. Er schaffte es tatsächlich, ein teuflisches Grinsen aufzusetzen. Es war ein Versprechen. Er wollte sein wie der Teufel, eben ein Höllenstar, und so mußte er sich auch benehmen.
    Aus dem Handgelenk schleuderte er den Dreizack nach vorn.
    Gordon Hunt tat nichts. Er wäre auch nicht dazu in der Lage gewesen. Aber er bekam trotz der Geschwindigkeit mit, wie, diese Waffe auf ihn zuraste - und auch traf.
    Die drei Zinken rammten in seinen Bauch, dicht unter der Brust. Gordon Hunt begriff nicht, was mit ihm geschehen war, obwohl er alles nachvollziehen konnte. Vielleicht wollte er es auch nicht glauben. Es war einfach zu schrecklich.
    Er schaute nach unten. Aus seinem Körper ragte der Schaft des Dreizacks hervor. Er zitterte nicht einmal. Er war einfach so fremd für ihn. Es quoll kein Blut aus den Wunden, und Hunt wußte nicht, wie lange er auf dem Fleck stand.
    Vor sich sah er ihn!
    Er hatte die Arme ausgebreitet. Er lachte. Aber Hunt hörte ihn nicht. Er sah nur dieses grauenhaft verzerrte Gesicht mit dem offenen Mund, aus dem die Zunge einige Male hervorschlug, als wollte sie irgendwelche Insekten fangen.
    Dann spürte er den Schmerz!
    Er war grauenhaft und nicht zu beschreiben. Ströme wühlten sich durch seinen Körper. Sie nahmen ihren Weg, sie rasten in die Höhe, bis hinein in seinen Kopf und auch den umgekehrten Weg, so daß sie die Füße erreichten.
    Auf einmal war das Licht da. Dieses blaue, böse und auch dunkle Licht, das sich in seinen Körper hineinbohrte und auch an ihm hochglitt. Er konnte selbst nicht genau sehen, was mit ihm geschah, aber Ryback schaute zu.
    Vielleicht einige andere Menschen auch, die hinter ihren Fenstern standen, um die Straße zu beobachten. Sie alle hätten Zeugen werden können, wie das Feuer der Hölle es schaffte, einen Menschen zu töten.
    Es waren keine normalen Flammen, die dort tanzten. Dieses Feuer erinnerte an das eines Schweißers. Es zeigte eine blasse und zugleich blaue Farbe.
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