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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar
Autoren: Jason Dark
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ein weiteres Zeichen hatte setzen wollen, der die Kirche und deren Diener wahnsinnig haßte, sonst hätte er auch nicht den Pfarrer getötet.
    Von den Bewohnern hatte Hunt keine konkreten Aussagen gehört. Sie wußten nichts, und das glaubte er ihnen auch, denn sie waren geschockt. So etwas konnte man nicht spielen. Sie waren durcheinander. Sie begriffen nicht, daß sich so etwas gerade in ihrem Ort abgespielt hatte, und jetzt waren sie von Angst erfüllt.
    Gordon Hunt war jetzt allein. Er dachte nicht an die Leute, mit denen er sich unterhalten hatte, sondern an seine Kollegen aus London. Sie hätten ihm möglicherweise helfen können, aber beide waren verschwunden. Er bezweifelte, daß sie sich aus dem Staub gemacht hatten, nein, das traute er ihnen nicht zu. Außerdem hatte er sich über sie erkundigt, und aus London sehr bestimmte Nachrichten erhalten. Sie mußten einen anderen Weg gegangen sein, und er konnte nur hoffen, daß sie Erfolg gehabt hatten.
    Der brennende Turm war nicht das einzige Feuer gewesen, das gelodert hatte. Zwischen Allhallows und der Küste hatte noch ein Gegenstand gebrannt. Recht weit vom Ort entfernt, so daß niemand hatte erkennen können, was da in Flammen gestanden hatte. Ein anderer Gegenstand, über den Hunt nur spekulieren konnte. Möglicherweise sogar ein Auto, mit dem die beiden Kollegen weggefahren waren.
    Zurück waren sie noch nicht gekommen. Hunt hätte sich gern in der Umgebung des Ortes umgesehen, doch er traute sich nicht aus Allhallows weg. Mit den Männern hatte er sich in einer Kneipe getroffen. Er wußte auch von den beiden Zeuginnen, kannte ihre Namen und hätte nur zu den Kinder gehen brauchen, aber auch das verkniff er sich, weil er wieder auf seine innere Stimme hörte.
    Die sagte ihm, daß es besser war, sich außerhalb der Häuser aufzuhalten, weil er dort so etwas wie eine optimale Kontrolle hatte.
    Allhallows stand unter einem Schock. Das betraf die Bewohner. Aber auch das Dorf selbst wirkte wie ausgestorben. Zwar nicht wie eine kleine Geisterstadt, war jedoch wegen ihrer gespenstischen Ruhe nicht weit davon entfernt. Ein unsichtbarer Gast hatte sich eingeschlichen - die Angst!
    Die Menschen hatten sich zurückgezogen. Jeder blieb in seinem Haus oder seiner Wohnung, weil man einfach Angst davor hatte, das nächste Opfer zu werden.
    Allhallows war nicht so klein, daß es nur eine Hauptstraße hatte. Der Ort breitete sich zu den Seiten hin aus, denn dort standen die kleinen Ferienhäuser, in denen um diese Zeit allerdings kaum jemand wohnte.
    Wärme oder Schwüle hatte sich wie eine Decke über die Gegend gelegt. Sie drückte ebenso wie die düsteren Wolken. Es roch nach einem Gewitter. Im Nordwesten, wo die Masse der Wolken ein regelrechtes Kunstwerk aus verschiedenen Grautönen bildete, war bereits ein Wetterleuchten zu sehen. Da schossen hin und wieder fahle Lichter durch das Wolkengebirge und riß es an verschiedenen Stellen auf. Sogar der noch ferne Donner war zu hören. Ein dumpfes Grollen, als hätten sich zahlreiche Ungeheuer am Himmel versammelt, die noch unsichtbar blieben, die Menschen aber schon warnten.
    Das war sein Wetter. Das war seine Umgebung. Das hatte schon den Begriff höllisch verdient.
    Gordon Hunt ging durch den Ort und war innerlich gespannt. Höchst konzentriert schaute er immer wieder nach rechts und links, um zu erkennen, ob sich dort etwas Verdächtiges tat.
    Er wußte, daß sich im Ort ein Killer versteckt hielt. Bis auf zwei Kinder kannte niemand sein Aussehen. Betty Crown und Eva Peters, zwei Mädchen, die sich in großer Gefahr befanden, auch wenn sie sich versteckt hielten.
    Er sah eine alte Frau, die ihr Haus verlassen hatte und zum Himmel schaute. Die Frau hörte Hunts Schritte und drehte sich zu ihm um. Ihr besorgter Blick traf sein Gesicht.
    Gordon blieb stehen und lächelte krampfhaft. Er wußte nicht, was er sagen sollte, denn er wollte die Frau nicht beunruhigen. Dafür sprach sie.
    »Es ist kein guter Tag«, sagte sie flüsternd und schüttelte den Kopf. »Wirklich kein guter Tag. Etwas ist hier. Ich spüre es.« Sie streckte den rechten Zeigefinger in die Luft, als wollte sie Windrichtung prüfen.
    »Was denn?« fragte Hunt.
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Man kann es nicht erklären, nur fühlen. Ich glaube, daß es etwas Böses ist. Es drang ein. Es hat uns überfallen. Selbst die Kirche und der Pfarrer haben keinen Schutz bieten können.« Der Finger war noch immer in die Höhe gestreckt. »Wir Menschen müssen
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