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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt
Autoren: Unbekannt
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bei einem Zusammenprall würde er die Station zermalmen.
    „Wie ist das möglich?" rief Parabus. „Tu etwas dagegen, Scriveer. Schalte die Kraftfelder ein, um den Asteroiden zu stabilisieren."
    „Die Fremden haben Taktorstrahlen eingesetzt", erklärte Scriveer. „Ich werde versuchen, diesen Kräften entgegenzuwirken."
    Er will es versuchen! dachte Parabus fassungslos.
    „Tu es endlich!" rief er außer sich.
    Aber da merkte er, daß der Androide die Verbindung unterbrochen hatte.
    Parabus verließ die Beobachtungskuppel und begab sich auf dem schnellsten Weg in die Feuerleitzentrale. Er traf Scriveer reglos vor dem Instrumentenpult sitzend an. Seine Hände schwebten bewegungslos über den Funktionstasten, seine Augen waren starr auf den Monitor vor sich gerichtet.
    „Mach Platz!" herrschte Parabus ihn an und stieß ihn aus dem Sessel. „Warum hast du nichts getan, um den Traktorstrahl der Fremden zu neutralisieren?"
    Scriveer gab keine Antwort. Er befand sich in einem seltsamen Zustand der Apathie, schien Parabus' Anwesenheit gar nicht zu bemerken. Was war nur in ihn gefahren?
    Parabus hatte keine Zeit, sich darüber weitere Gedanken zu machen. Es ging für ihn ums Überleben und die Erhaltung der Station. Durch Scriveers Untätigkeit war das gesamte Projekt gefährdet.
    Parabus baute eine Netz von Kraftfeldern auf, die den Traktorstrahlen der Fremden entgegenwirken sollten. Er konnte damit zwar einen Teilerfolg erzielen und die Fahrt des Asteroiden allmählich drosseln. Aber die Hochrechnung zeigte, daß ein Zusammenstoß damit nicht mehr verhindert werden konnte.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, die Station zu retten", sagte da Scriveer. „Du mußt den Schutzschirm aufbauen, um ihn als Puffer zu gebrauchen, und gleichzeitig aus allen Projektoren auf den Asteroiden feuern."
    Während Scriveer das sagte, griff er an Parabus vorbei und löste die entsprechenden Funktionen aus. Um die Station bildete sich ein flimmernder Energieschirm. Fast gleichzeitig begannen die Geschütztürme zu feuern. Die Energiestrahlen durchdrangen die Strukturlücken des Schutzschirms und prallten gegen die Oberfläche des Asteroiden.
    Rückschlagsenergien brandeten gegen den Schutzschirm und ließen ihn bis zur Weißglut aufleuchten. Für einige Momente tobten außerhalb der Station unbeschreibliche Gewalten. Die Anzeigenlichter der Instrumente stiegen weit über die Gefahrenzone. Der Bildschirm fiel kurz aus. Als er wieder aufleuchtete, war der Schutzschirm unter den Rückschlagenergien zusammengebrochen, und die Strahlengeschütze hatten automatisch abgeschaltet.
    Der Asteroid war auf der der Station zugekehrten Seite glutflüssig und auf zwei Drittel seiner ursprünglichen Masse geschrumpft. Und er stellte keine Bedrohung mehr für die Station dar. Parabus konnte sogar mit freiem Auge erkennen, daß er sich in langsamer Fahrt entfernte. Ein Blick auf die Instrumente zeigte ihm, daß die Kraftfelder des fremden Schiffes immer noch an ihm zerrten, jedoch in der Gegenrichtung wirksam waren.
    Parabus verstand das im ersten Moment nicht. Aber dann sah er das kleine Diskusschiff auftauchen, das sich aus dem Ortungsschutz eines anderen Asteroiden gelöst hatte. Drei winzige Punkte, die einen Feuerschweif hinter sich nachzogen, hatten sich von dem Beiboot gelöst und näherten sich der Station. Sie wurden rasch größer und entpuppten sich als drei Gestalten. Nach der Form ihrer Raumanzüge zu schließen, waren es Wesen mit zwei Armen und zwei Beinen und von gleicher Körperform wie Parabus selbst.
    Als der Beauftragte der Kosmokraten erkannte, daß die Bedrohung durch den Asteroiden nur ein Ablenkungsmanöver gewesen war, um unbemerkt ein Kommando in die Station einzuschleusen, war es bereits zu spät, um Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.
    Die drei Gestalten verschwanden auf der Unterseite der Station.
    Parabus zweifelte nicht, daß sie ohne besondere Schwierigkeiten einen Zugang finden würden. Damit verlagerte sich der Kampf auf eine Ebene, wo persönlicher Einsatz erforderlich war. Das behagte Parabus gar nicht, in dieser Disziplin war er nicht ausgebildet worden.
    Aber er hatte noch 165 Androiden.
    „Geh und wecke deine Artgenossen", befahl Parabus Scriveer. „Ich brauche sie für die Verteidigung der Station gegen den Feind. Alle."
    „Nein, das tue ich nicht", sagte Scriveer leidenschaftlich. „Sie gehört mir allein!"
    „Du hast zu gehorchen", schrie Parabus ihn verzweifelt an.
    Er spürte es förmlich körperlich, wie sich der
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