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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt
Autoren: Unbekannt
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Bildschirm abrollten, daß die Umgebung um ihn versank. Er hatte schon die ganze Zeit über das Gefühl gehabt, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Doch er ließ sich davon nicht ablenken.
    Plötzlich wurde das Gefühl jedoch übermächtig. Er konnte sich dem Bann der unsichtbaren Augen nicht mehr entziehen. Er mußte sich umwenden.
    Augenblicklich schlugen ihm schwarze Flammen entgegen. Und durch diese hindurch trat Gesil vor ihn hin. In ihrer Begleitung befand sich Melborn.
    Als sich Atlan Gesils Bann entzog und wieder dem Bildschirm zuwandte, zeigte ein Lichtblitz an, daß auch die letzte Sonde im Abwehrfeuer der Asteroidenmacht verglühte.
    „Einen ungünstigeren Augenblick hättest du die für dein Erscheinen gar nicht aussuchen können", sagte Atlan wütend zu Gesil.
    „Wieso?" sagte sie unschuldig. „Ich habe gesehen, was ich sehen wollte."
    Atlan wandte sich ab und ließ sich die letzten Bilder, die die Sonde vor dem Abschuß geliefert hatte, auf den Panoramabildschirm überspielen. Aber es ging alles so schnell, daß kaum etwas zu erkennen war. Die Sonde war kaum über die zerklüftete Oberfläche des Asteroiden in den darunterliegenden Freiraum vorgedrungen, als sie auch schon von einem Energiestrahl erfaßt wurde. Erst eine Standbildprojektion der letzten Aufnahme vor der Explosion gab Aufschluß über das, was sich hinter dem Asteroidenpulk verbarg.
    Das Bild war nicht gestochen scharf. Aber es zeigte einen Diskus von gut fünfhundert Metern Durchmesser. Von seiner Oberseite ragten unzählige antennenartige Auswüchse in die Höhe, die alle auf einen gemeinsamen Fokus wiesen. Der Brennpunkt befand sich etwa 150 Meter über den Antennenspitzen im Raum und war durch einen hell schimmernden, verwaschenen Fleck gekennzeichnet.
    Atlan merkte, daß Gesils Interesse nur diesem meterlangen und -dicken Wolkengebilde galt. Sie starrte intensiv darauf, und in ihre dunklen Augen trat dabei jener Ausdruck von unstillbarem Hunger, den Atlan schon so oft bemerkt hatte. Aber so stark wie diesmal war er noch nie gewesen.
    „Dieses Plasmagebilde", sagte Atlan so laut, daß Gesil ihn hören mußte, „erinnert mich stark an eine Spoodie-Wolke. Findest du nicht auch, Gesil?"
    „Du wirst dir darüber Gewißheit verschaffen", sagte sie, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen.
    „Allerdings", pflichtete Atlan bei. „In einer Stunde starte ich mit einer Space-Jet und einer kleinen, ausgesuchten Mannschaft. Willst du mitkommen?"
    Gesil gab keine Antwort. Es erschien ihr als selbstverständlich, daß das Beiboot ohne sie gar nicht abfliegen würde.
    Neben einer zehnköpfigen Besatzung bestimmte Atlan Zia Brandström als Pilotin und Melborn zum Funker. Er zögerte keinen Moment, Skiryons Sohn mitzunehmen, obwohl er vermutlich noch immer stark in Gesils Abhängigkeit stand. Vor sich begründete er Melborns Einsatz damit, daß er ihm eine Chance geben wollte, sich aus eigener Kraft aus Gesils Bann zu lösen. Aber nachträglich fragte er sich, ob Gesil ihn nicht diesbezüglich beeinflußt hatte.
    Aber da konnte er seine Anordnung nicht mehr rückgängig machen, denn zu diesem Zeitpunkt war die Space-Jet bereits gestartet und flog in den Kugelhaufen aus Asteroiden ein.
     
    7.
     
    Eigentlich hatte sich Parabus vorgenommen, für einige Zeit ohne Gesellschaft auszukommen und nicht so schnell wieder einen Androiden zu wecken. Aber dann hatten ihn die Umstände gezwungen, sich selbst untreu zu werden.
    Der Grund dafür war das Auftauchen eines riesigen fremden Flugobjekts im Gebiet des Asteroidenhaufens, in dessen Schutz sich seine Station befand.
    Der Bug des Raumschiffs bestand aus einer mächtigen Kugelzelle, das Heck wurde von einem Zylinder gebildet, der so dick wie lang war. Genauere Untersuchungen ergaben, daß das Zylinderende für den Anschluß einer weiteren Kugelzelle gebaut war.
    Parabus vermutete, daß diese Kugelzelle sich vom Mutterschiff getrennt hatte, um aus einer anderen Richtung zum Asteroidenhaufen vorzustoßen. Doch konnte er eine solche nirgendwo orten.
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß die Insassen des fremden Flugobjekts darangingen, sein Versteck einer Untersuchung zu unterziehen.
    Trotz der drohenden Entdeckungsgefahr geriet Parabus nicht sofort in Panik. Er wollte zuerst einmal abwarten. Er tat es in der Hoffnung, vielleicht doch nicht entdeckt zu werden. Dennoch richtete er sich auf die Verteidigung der Station ein.
    Und darum mußte er den fünfunddreißigsten Scriveer
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