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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen
Autoren: Jason Dark
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Schauer auf meinem Körper wollte einfach nicht weichen. Ich sah mich nicht im Spiegel, aber ich wußte auch, daß meine Augen glänzten. Bill erging es ähnlich, doch er stand auf der Stelle wie eine Steinfigur.
    Ich steckte das Kreuz weg, weil ich beide Hände freihaben wollte.
    Und Nadine kam näher. Sie ging, sie schwebte, mein Gott, es war alles an ihr. Wenig später schwebte ich auch, jedoch nur sinnbildlich gemeint. Ich lief auf sie zu, sie lief mir entgegen. Zugleich streckten wir uns die Arme entgegen.
    »John…!« rief sie nur, bevor wir uns wirklich in die Arme fielen.
    Ich konnte meine eigenen Gefühle kaum beschreiben. Es war wunderbar, wieder einmal Nadine Berger zu spüren. Sie war von ähnlichen Gefühlen durchdrungen, das spürte ich, denn sie preßte sich zitternd gegen mich, wie jemand, der endlich etwas gefunden, nachdem er schon lange gesucht hatte.
    Ich spürte, daß sie zitterte. Auch merkte ich, wie sehr sie sich angestrengt hatte. An ihrer Haut klebte der leichte Schweißfilm. Ich spürte ihre Lippen an meinen Wangen, sie küßte mich und streichelte über mein Gesicht.
    Dann flüsterte sie: »Du hast dich nicht verändert, John. Du bist es. Ich spüre und fühle es. Wie lange haben wir beide uns nicht mehr gesehen? Es ist viel passiert, denke ich…«
    »Da hast du recht«, erwiderte ich, ohne auf Einzelheiten einzugehen, denn ich erinnerte mich wieder an den Tod meiner Eltern.
    Ich hörte auch das Räuspern meines Freundes und wenig später seine Beschwerde. »He, ich bin auch noch da…«
    Nadine ließ mich los. Ihr Gesicht war gerötet, das nahm ich trotz der Dunkelheit wahr.
    »Bill!«
    Es war ein Schrei, und dann flog sie dem Reporter in die Arme.
    Auch zu den Conollys hatte sie ein besonderes Verhältnis, wenn ich da an ihre Jahre als Wölfin dachte. Sie hatte bei dieser Familie Unterschlupf gefunden und sie vor manchem Schaden bewahrt.
    Es waren für uns Augenblicke des Glücks, die wir so lange wie möglich genießen wollten, denn wie schnell und leicht konnte dieses Gefühl durch die Realität zerstört werden.
    Die sah leider anders aus.
    Nach einer Weile trennten sich die beiden. Ich hörte, wie sie von Sheila und Johnny sprachen. Bill gab Nadine einen kurzen Bericht.
    Sie war zufrieden, daß es beiden gutging.
    »Und du bist noch immer in deinem Paradies?« fragte ich sie.
    »Ja, John.« Sie nahm meine Hand und auch die von Bill. »In meinem Paradies.« Dann verdunkelte sich ihr Gesichtsausdruck. »Aber es hat sich verändert. Es ist nicht mehr das, was es war.«
    »Das hatten wir uns gedacht«, sagte Bill.
    Ich fragte: »Sind es die Riesen?«
    Sie ließ unsere Hände nicht los, und deshalb bemerkten wir auch das Zittern. »Ja«, flüsterte sie, »ja. Ich habe mir schon gedacht, daß ihr darüber informierte seid.«
    »Nicht so wie du vielleicht denkst«, sagte ich. »Wir haben einen Riesen gesehen.«
    »Wo?«
    »Hier in Glastonbury.«
    »Und? Was hat er getan? Hat es Tote gegeben? Hat er sich Opfer geholt? Ich weiß, daß sie Menschen…«
    »Dazu ist es glücklicherweise nicht gekommen. Er holte sich einen Hund und ein Schaf. Wir sind dann schneller gewesen als er.«
    Nadine brauchte eine Weile, um die Antwort zu begreifen. »Moment, habt ihr ihn getötet?«
    »Bill tat es.«
    Sie schnappte nach Luft. »Du, Bill? Du…«
    Der Reporter war etwas verlegen. »Ich konnte einfach nicht anders«, sagte er.
    Sie ließ unsere Hände diesmal los, ging einen Schritt zurück und schüttelte dabei den Kopf. »Das kann ich nicht fassen, Bill. Wie… wie war so etwas möglich?«
    Er lächelte etwas schief. »Erinnerst du dich noch an die Goldene Pistole, Nadine?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich mußte sie einsetzen.«
    »Ah ja…« Sie holte durch die Nase Luft und nickte dann. »Jetzt weiß ich, daß es eine Waffe gegen sie gibt und daß ich meinen Plan zurückstellen kann.«
    »Wie sah er denn aus?« wollte ich wissen.
    »Ich hatte vor, die Menschen hier in Glastonbury vor den Riesen zu warnen und…«
    »Moment mal«, sagte ich und ließ sie nicht weitersprechen. »Wenn du das so sagst, bedeutet es, daß du mehr über sie weißt und auch über ihre Anzahl informiert bist.«
    »Es sind drei!«
    Wir schwiegen zunächst. Bis Bill murmelte: »Aber in Avalon und nicht hier, denke ich.«
    »Noch sind sie drüben.«
    »Kannst du uns mehr erzählen?«
    Nadine nickte. Wenig später hören wir, was sie durchgemacht hatte. Wir erfuhren auch, daß die drei Reisen aus dem Meer gestiegen waren. Das
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