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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch
Autoren: Unbekannt
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zurückgekehrt, nachdem sie ihr Zerstörungswerk vollendet hatten. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt und konnten nun auf neue Aufträge warten.
    Das alles wußte Rhodan nicht. Niemand an Bord der DAN PICOT wußte es. Man folgte einer falschen Spur, aber es war durchaus möglich, daß auch eine falsche Spur auf die Dauer zum gesuchten Ziel führte ...
     
    4.
     
    Die Evakuierung des Wracks war, von einigen technischen und wissenschaftlichen Anlagen abgesehen, abgeschlossen.
    Zweihundert Meter von der glücklosen DAN PICOT entfernt war ein Barackenlager entstanden, das Unterkünfte für vierhundert Personen bot. Die kleine Flotte der Beiboote stand ein wenig abseits auf freiem Gelände. Die notwendig gewordenen Reparaturen und Wartungsarbeiten wurden ebenfalls dort durchgeführt.
    Der arbeitslos gewordene Cheffunker Tan Liau-Ten, der es längst aufgegeben hatte, mit Hilfe einiger Spezialisten wenigstens einen Hypersender wieder in Betrieb zu nehmen, schlenderte gemächlich durch den Freilufthangar, sprach hier und da jemand an, mußte aber zu seinem Bedauern feststellen, daß niemand so rechte Lust zu einem Gespräch verspürte.
    Natürlich hatte er seinen Pingpongtisch gerettet und in seiner neuen Unterkunft wieder aufgestellt. Einen Partner zum Spiel hatte er noch nicht gefunden, da ohnehin jeder im voraus wußte, wer gewinnen würde.
    Der einzige, der Tan besiegen konnte, war Gucky, allerdings nur durch gelegentliche telekinetische Schwindeleien. Leider war der Mausbiber dem Chinesen heute noch nicht über den Weg gelaufen.
    Nikki Frickel, Erste Beibootkommandantin, lehnte lässig gegen den Rumpf ihres kleinen Schiffes und lächelte dem vorbeischlendernden Cheffunker aufmunternd zu, und es war ein Glück, daß Pantalini nicht gerade in der Nähe war.
    Tan blieb stehen, überlegte kurz und ging dann zu ihr.
    „Hallo, Nikki! Wie geht es denn?" fragte er in der stillen Hoffnung, endlich einen Gesprächspartner gefunden zu haben. Er hatte immer etwas auf dem Herzen, was er gern los wurde. „Dein Schiff in Ordnung?"
    „Startbereit", gab sie fast fröhlich zurück. „Die anderen aber auch. Du machst einen Spaziergang?"
    Tan deutete in die Ebene hinaus.
    „Das reinste Erholungsgebiet. Kommst du mit?"
    „Warum nicht? Hier bin ich fertig, und etwas Bewegung kann nur gut tun. Drüben sind ein paar Ruinen zu sehen, die interessieren mich."
    „Also gut, gehen wir."
    Sowohl Tan wie auch Nikki gehörten zur gesprächigen Sorte der Terraner. Während Tan meist philosophisch angehauchte Schwätzereien bevorzugte, liebte Nikki es, zurückliegende abenteuerliche Einsätze in allen Einzelheiten zu schildern. Da jeder der beiden lieber selber redete, statt zuzuhören, wußte hinterher keiner mehr, was der andere erzählt hatte.
    „Liebste Nikki", begann Tan und drehte sich mit ausgestrecktem Arm einmal um seine eigene Achse, „eine Welt, ganz für uns allein."
    „Wie meinst du das?" fragte sie und sah ihn scharf an. „Ich finde, du übertreibst. Wir sind immerhin vierhundert Personen."
    „Was bedeuten schon vierhundert Menschen für einen leeren Planeten, Nikki? Du mußt das in der Relation sehen, nicht nur auf uns beide bezogen. Alles im Universum ist relativ, hast du das noch nicht gewußt? Nehmen wir zum Beispiel an ..."
    Weiter kam er nicht.
    Unmittelbar vor ihnen flimmerte die Luft, dann versperrte Gucky ihnen den Weg. Für extrem kurze Teleportationen reichten seine Kraftreserven noch aus.
    „Ihr gestattet...", wollte er sagen, kam aber nicht mehr dazu, denn Nikki Frickel war von dem plötzlichen Erscheinen des Mausbibers so überrascht, daß es ihr unwillkürlich entfuhr: „Der Chefhase!"
    Gucky entblößte seinen Nagezahn, was sowohl freundliches Wohlwollen, Heiterkeit, aber auch Empörung bedeuten konnte.
    „Schon einmal hast du mich als Hasen bezeichnet, Nikki, und ich kann dir versichern, daß du es soeben zum letzten Mal getan hast. Du würdest einen sagenhaft beeindruckenden Segelflieger ohne Flugzeug abgeben, besonders im Morgenrock. Ich verzichte noch einmal auf eine Strafaktion, weil du keinen Morgenrock trägst. Kann ich euch begleiten?
    Wollte mir ohnehin da drüben die Ruinen ansehen."
    „Du bist uns willkommen", kam Tan einer Antwort Nikkis zuvor. „Auch wir interessieren uns für die Relikte einer untergegangenen Zivilisation. Es ist ja nicht weit. Ja, wo war ich eben stehengeblieben, Nikki?"
    „Genau hier an dieser Stelle", erwiderte Nikki und mißverstand ihn absichtlich.
    Tan grinste noch mehr
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