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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch
Autoren: Unbekannt
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verlieren."
    „Die Computerprogrammierung fällt aus", bemerkte Pantalini etwas steif.
    Rhodan sah Waringer fragend an. Der nickte beruhigend und meinte: „Ich denke, wir schaffen es auch ohne sie, da wir gezwungen sind, nur kurze Etappen zu fliegen. Wir sind also in der Lage, uns immer wieder neu zu orientieren, und zwar auf Sicht." Er wandte sich an den Kommandanten: „Meinst du nicht auch, Marcello?"
    „Ich denke schon. Jedenfalls ist das Risiko geringer, als würden wir überhaupt nichts unternehmen und hier warten."
    „Die Reparaturarbeiten werden natürlich während des Anflugs fortgesetzt", sagte Waringer, und es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Auf seinem Weg zur Krankenstation überdachte Rhodan noch einmal die Situation.
    Wenn die beiden „toten" Krabbenwesen in der Tat die Verursacher der Katastrophen waren, mußten sie über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügen. Aber nicht nur sie, sondern auch jene, die wiederum die beiden Krabben „fernsteuerten".
    Also waren die Krabben nichts weiter als Zombies.
    Man hatte sie im Impuls-System an Bord geholt, die Vermutung, daß ihre Steuerung von dort aus erfolgte, lag also nahe. Das war auch einer der Gründe, daß Rhodan die Rückkehr zu dem wesentlich näheren System ablehnte.
    Daß er die Fremdwesen nicht aus dem Schiff entfernte, war ein Risiko, das wußte Rhodan genau, aber er wollte nicht riskieren, eine weitere wichtige Spur, die zu den Porleytern führen könnte, zu vernichten.
    Einen Punkt allerdings gab es, an dem er befürchtete, nachgeben zu müssen, und er ging nun, diesen einen Punkt zu klären.
    Zuerst sprach er mit einem der leitenden Mediziner, um die genaue Zahl der Verletzten zu erfahren. Die Explosionen in den Antriebsdecks hatten zwei Tote gefordert, insgesamt wurden dreiundzwanzig Verletzte ärztlich versorgt. Keine erfreuliche Bilanz.
    Rhodans Gesicht wurde undurchdringlich, als er den Saal betrat, in dem die Leichtverletzten lagen. Die schweren Fälle waren einzeln untergebracht worden.
    Er spürte das Unbehagen, das ihm entgegenschlug, als er bei der Tür stehenblieb und grüßte. Da niemand etwas sagte, ergriff er das Wort: „Es tut mir leid, euch alle in dieser Verfassung anzutreffen, aber wie mir versichert wurde, könnt ihr alle in zwei oder drei Tagen wieder entlassen werden. Zur Situation: Der Linearantrieb ist beschädigt und erlaubt uns nur den Flug zum nächsten Sternsystem. Er wird höchstens ein oder zwei Tage in Anspruch nehmen. Es gibt dort einen Sauerstoffplaneten, der uns eine Landung erlaubt. Wir wollen versuchen, dort die schlimmsten Schäden auszubessern. Das wäre eigentlich im Augenblick alles."
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann rief jemand: „He, Narktor! Du hattest doch so ein großes Maul unter deinem roten Rauschebart, was ist damit? Jetzt hast du Gelegenheit, Perry die Meinung zu sagen. Wir warten."
    Rhodan fand den Springer und ging vor bis zu seinem Bett. Er sah auf ihn herab und lächelte flüchtig.
    „Nun, Narktor, was hast du auf dem Herzen?"
    Als der untersetzte Mann ihn ansah, drehte Rhodan sich unwillkürlich um und überzeugte sich, daß niemand neben ihm stand, denn Narktor schielte mit einem unnachahmlichen Silberblick.
    „Ich wollte ... also die anderen wollten ... Wir wollten also, daß wir M3 verlassen, weil es zu gefährlich wird. Diese spontanen Explosionen ... nun ja, jetzt haben wir ein Wrack unter dem Hintern. Ja, das also wollte ich sagen."
    Rhodan lächelte wieder, wenn auch etwas gezwungen.
    „Ihr könnt alle beruhigt sein, denn es werden sich keine weiteren Explosionen mehr ereignen. Wir haben die Saboteure."
    Narktor kam aus den Kissen hoch.
    „Bring die Kerle her und überlaß sie uns, wir werden schon mit ihnen fertig!"
    „Ruhig bleiben", ermahnte ihn Rhodan und drückte ihn sanft in die Kissen zurück. „Es sind die beiden leblosen Fremden, die wir an Bord holten. Aber sie sind nicht tot. Sie sind das Werkzeug von Unbekannten, vielleicht von Seth-Apophis. Sie werden jetzt streng bewacht und unschädlich gemacht, sobald es notwendig ist. Es besteht jetzt kein Grund zur Unruhe mehr."
    Narktors Gesicht verriet Zweifel.
    „Warum macht man sie nicht sofort unschädlich?"
    Auch das versuchte Rhodan zu erklären, und er tat es mit einer Geduld, die er sich in dieser prekären Situation eigentlich kaum erlauben konnte. Aber er hielt es für wichtig, gerade die Leidtragenden der Unglücke genau zu informieren und ihnen seine Beweggründe zu erläutern. An ihren
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