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1062 - Und abends kommt der böse Mann

1062 - Und abends kommt der böse Mann

Titel: 1062 - Und abends kommt der böse Mann
Autoren: Jason Dark
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zuzuschauen.«
    »Das können Sie viel besser, wenn wir mit unserem Programm beginnen. Es dauert nicht mehr lange. Nur einige Minuten, dann starten wir.«
    Monty ging nicht darauf ein. »Ich mag Kinder« sagte er flüsternd.
    »Ja, ich mag sie…«
    Diana zuckte etwas zurück. Die an sich harmlos klingenden Worte hatten ihr gar nicht gefallen. Sie waren nicht glaubwürdig genug ausgesprochen worden. Oder hatten für ihren Geschmack auch eine falsche Glaubwürdigkeit gehabt. Es konnte ja sein, daß Monty Kinder mochte, aber nicht auf eine normale Art und Weise.
    Dafür hatte Diane ein Gespür. Ein Gefühl warnte sie. Es war nicht gut, daß dieser seltsame Kerl hier stand und zuschaute. In der letzten Zeit war genug geschehen, in dem Kinder eine Hauptrolle gespielt hatten.
    »Ich habe keine Zeit mehr. Ich möchte, daß Sie von hier verschwinden.« Sie deutete in das Zelt hinein, in dem sich schon zahlreiche Zuschauer versammelt hatten und darauf warteten, daß auf der Bühne das Spiel begann. »Stellen Sie sich zu den anderen und lassen Sie uns in Ruhe.«
    »Das lasse ich doch. Ich mische mich nicht ein. Ich sage einfach gar nichts.«
    »Ich will Sie einfach nicht hier stehen haben!«
    Monty lächelte. »Ich liebe Kinder!« wiederholte er. »Ich werde sie zu kleinen Engeln machen.«
    Diana glaubte, sich verhört zu haben. »Was wollen Sie? Was reden Sie da…?«
    »Engel!« flüsterte er. »Kleine Engel. Sie alle sollen kleine Engel werden.«
    Diane wußte nicht, ob sie sich aufregen oder fürchten sollte. Es war einfach ein Unding, sich derartige Dinge anhören zu müssen.
    Sie merkte die Aufregung. Ihr Herz schlug schneller. Ihre Hände wurden schweißnaß, und das Blut stieg in ihre Wangen.
    »Engel…«, flüsterte Monty und stieg die Stufen hoch.
    Diana registrierte es zwar, griff allerdings erst ein, als er die Stufen fast hinter sich gelassen hatte. Da schnellte ihre Hand nach vorn, um Monty festzuhalten.
    Der war schneller.
    Mit beiden Händen faßte er sie an. Sein harter Griff umklammerte Dianas Taille. Sie hielt für einen Moment die Luft an.
    Ein Schock durchfuhr sie und machte sie starr.
    Diana riß den Mund weit auf, ohne zu schreien. Sie war stumm geworden, denn Monty hatte den Kopf in den Nacken gelegt, um sie direkt anzuschauen.
    Auge in Auge!
    Und seine Augen »brannten« im Licht und Glanz des Bösen. Luzifer hatte in dieser Kreatur sein Zeichen hinterlassen. Er war es, der sich nicht vertreiben ließ, und Diana konnte dem Blick nicht mehr entgehen. Sie hatte vorgehabt, sich zu wehren, ihm auf den Kopf zu schlagen und sich so zu befreien.
    Es war nicht mehr möglich.
    Monty hielt sie auf seine Art und Weise gefangen. Ein kalter, ein böser Blick und der Druck in Höhe ihrer Taille, der sich noch verschlimmert hatte.
    Schmerzen durchwühlten sie. Die Finger waren wie Messer, die auch durch die Kleidung nicht zurückgehalten werden konnten. Sie waren auf ihrer Haut zu spüren.
    Blut quoll aus den Wunden. Das Jeanshemd erhielt dunkle Flecken, als es die Nässe aufsaugte, und die Schmerzen nahmen einfach nicht ab. Böse Stiche, die einen gewissen Teil ihres Körpers in Brand gesetzt hatten.
    Monty holte sie zu sich. Er zerrte Diana zurück. Er ging mit ihr über die Treppe. Neben der Bühne drehte er die Frau herum und drückte sie zu Boden.
    Es passierte mit einer lässig anmutenden Bewegung. Erst als sie rücklings auf dem Boden lag, ließ er sie los. Dianas Gesicht war weiß geworden. Sie litt unter den schlimmen Schmerzen, die die Wunden hinterlassen hatten. Sie wollte es nicht glauben, was ihr am eigenen Leibe passiert war. Das war so unwahrscheinlich, daß sie es einfach nicht wahrhaben wollte, aber sie mußte auch den Tatsachen ins Gesicht sehen.
    Das war Monty.
    Der Blick der Augen. Große Pupillen. Gefüllt mit dem blauen, intensiven Licht, das alles andere so nebensächlich machte. Die Realität verschwamm für sie. Das Gesicht mit den Augen veränderte sich. Diana bildete sich etwas ein. Sie glaubte, daß ihre Phantasie ihr einen Streich spielte, denn Montys Gesicht erhielt ein anderes Aussehen. Bleich und gelblich zugleich. Knochen, die wie geschliffen wirkten. Ein weit aufgerissenes Maul, ohne Haut, ohne Lippen.
    Das kantige Loch, in dem einmal die Nase gewesen war. Darüber die blanke Stirn, aber zuvor sah sie in die Augen. Sie waren geblieben. Darin strahlte dieses blaue Licht, gegen das sie nicht ankam.
    Haare waren da. Buschig. Ebenso bleich wie die Knochen. Dafür sehr buschig, als
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