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1062 - Station der Porleyter

Titel: 1062 - Station der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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für sie gewohnten Stellung, sondern zappelten plötzlich nervös umher und blickten immer wieder zu den beiden fremdartigen Lebewesen hinüber.
    Da wurde den beiden Dargheten klar, daß ihre kleinen Helfer nicht begriffen, warum die psionischsuggestive Leine, die sie stets mit ihren Herren verband, nicht von ihren Herren, sondern von den beiden fremdartigen Lebewesen ausging, die ganz in der Nähe standen und sie anstarrten.
    Sie verließen die fremden Körper und kehrten in ihre eigenen zurück.
    Im ersten Moment fühlte Sagus-Rhet sich fremd in seinem eigenen Körper. Er mußte sich anstrengen, um die Wahrnehmungen mit seinem Bewußtsein aufzunehmen und zu verstehen, die ihm von seinen Sinneszellen durch abnehmende Erregungswellen zugetragen wurden.
    Aber es dauerte nicht lange, bis er sich wieder „heimisch" fühlte.
    „Wir müssen unseren Tripliden klarmachen, daß sie jetzt jeweils zwei Herren haben, die für sie sorgen und denen sie gehorchen müssen, Kerma-Jo", erklärte er, während er an der Suggestiv-Rückkopplung spürte, daß seine Tripliden sich wieder beruhigten.
    „Können wir denn überhaupt für sie sorgen?" fragte Kerma-Jo. „Ich sehe nirgends Nahrungsmittel."
    „Ich bin überzeugt davon, daß wir welche finden werden", erwiderte Sagus-Rhet. „Es müssen in der Nähe Vorräte für den Fall angelegt worden sein, daß diese Lebewesen beseelt werden. Inzwischen vermute ich, daß sie nicht immer unbeseelt waren, sondern daß ihre Bewußtseine sich irgendwann aus ihnen zurückgezogen haben und irgendwann zurückkehren werden."
    „Das erscheint auch mir logisch", sagte sein Partner.
    Es fiel den beiden Dargheten nicht schwer, suggestiv in ihren persönlichen Tripliden ein neues Verhaltensschema zu verankern, dessen Grundtenor es war, daß immer diejenigen Wesen ihre Herren waren, von denen die psionischsuggestive Leine ausging, an der sie ihr Leben lang hängen würden.
    Anschließend übten sie weiter den Gebrauch der neuen Körper. Die Suche nach Nahrung für die Tripliden mußte warten, bis sie ihre „Austauschkörper" voll beherrschten, denn nur mit ihnen würden sie sich in den Liftschächten, Korridoren und Räumen des Gebäudes umsehen können.
     
    *
     
    „Wie klingt meine Stimme?" fragte Kerma-Jo knarrend und kaum verständlich.
    „Schrecklich dissonant", antwortete Sagus-Rhet. „Aber ich hoffe, das wird sich bessern."
    Er versuchte, eine Folge von Wortgruppen zu dudeln, brach aber sofort wieder ab, weil es sich schaurig anhörte.
    „Hauptsache ist erst einmal, daß wir uns auch dann verständigen können, wenn wir uns in den Austauschkörpern befinden", meinte Kerma-Jo. „Dort drüben ist eine Gangöffnung in der Wand. Gehen wir dort hinein und suchen nach Vorräten!"
    Noch etwas ungeschickt bewegten sie sich in halbaufrechter Haltung über die Landeplattform, auf der sie ihre eigenen Körper in den Nuguun-Keels zurückgelassen hatten. Es war immer noch ungewohnt für sie, in diesen winzigen Körpern zu agieren, und die Tripliden konnten sich nur schwer daran gewöhnen, daß sie nunmehr hinter ihren neuen Herren hergehen mußten, anstatt sich tragen zu lassen.
    Sie stützten sich mit ihren scherenähnlichen Händen an den Wänden ab, nachdem sie den Gang betreten hatten. Glücklicherweise hatte sich im gleichen Augenblick eine Beleuchtung eingeschaltet, so daß sie sich nicht im Dunkeln vorantasten mußten, was ohne ihre eigenen Augen schwierig gewesen wäre.
    Nach etwa hundert Längeneinheiten kamen sie an die Öffnung eines Antigravschachts.
    Er war nicht aktiviert, aber in Höhe der Hände ihrer Austauschkörper befanden sich zwei Sensoren an der Wand neben der Öffnung. Sie waren mit zwei Dreiecken markiert, von denen die Spitze des einen nach unten und die des anderen nach oben wies.
    „Solche Symbole gibt es bei uns auch", sagte Kerma-Jo. „Nach oben oder nach unten?"
    „Nach unten", antwortete Sagus-Rhet. „Im oberen Teil gibt es nur die Stasisröhren."
    Kerma-Jo berührte den Sensorpunkt des nach unten zeigenden Symbols und zertrümmerte ihn dabei fast, weil er die Kraft des Austauschkörpers noch nicht perfekt kontrollierte.
    „Rein physisch sind sie so stark wie unsere Körper", meinte er, während er in den Lift stieg, gefolgt von Sagus-Rhet. „Eigentlich verblüffend bei ihrer geringen Größe."
    Sie glitten im - ebenfalls beleuchteten - Liftschacht bis ganz nach unten. Danach durchsuchten sie ein Gewirr von Korridoren und entdeckten schließlich in einem großen
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