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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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würden dann ausfallen."
    „Wir könnten uns siebenundvierzig Stunden halten, bevor die Luft innerhalb der BASIS wegen des Ausfalls der Wärmeabstrahlungssysteme zu heiß wird", erklärte Miztel. „Ich habe es ausgerechnet."
    Sandra Bougeaklis schüttelte den Kopf.
    „Und nach den siebenundvierzig Stunden müßten wir kapitulieren", erwiderte sie. „Wir müßten uns auf Gedeih und Verderb einer Hamiller-Tube ausliefern, die den Willen der Seth-Apophis erfüllt. Ich kann mir vorstellen, daß sie uns sehr empfindlich bestrafen würde, um uns die Lust an weiterer Auflehnung zu nehmen. Nein, Miztel, das darf ich nicht herausfordern. Ich fürchte, daß die Hamiller-Tube einen Teil der Besatzung töten lassen würde, um alle anderen abzuschrecken. Das kann ich nicht verantworten."
    „Aber wir müssen etwas unternehmen, um die BASIS wieder unter Kontrolle zu bekommen!" protestierte Miztel heftig. „Wenn wir nun einen kleinen Sektor gegen die Hyperimpulse Hamillers abschirmen ..."
    „Wir müßten die Abschirmung schnell wieder aufheben, weil Hamiller uns dann nämlich mit Repressalien drohen würde", sagte Sandra mutlos. „Nein, wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen."
    „Aber was?" erwiderte Miztel resignierend. „Wir können doch nicht erwarten, daß Perry Rhodan die Lage auf Khrat allein bereinigt. Wir müssen etwas tun, um ihn zu unterstützen."
    Sandra wollte etwas darauf erwidern, da summte der Melder ihres Armband-Funkgeräts.
    Sie schaltete es ein und meldete sich.
    Auf der Bildscheibe erschien das Gesicht von Deneide Horwikow.
    „Entschuldige, Sandra", sagte sie. „Aber Olli-Bolli ist verschwunden, und wir konnten ihn nirgends finden."
    „Habt ihr bei Demeters Schrein nachgesehen?" erkundigte sich Sandra.
    „Ja, natürlich. Aber dort ist er nicht, auch nicht in Waylons Quartier und auch sonst nirgends. Wir wissen uns keinen Rat mehr."
    „Ich komme sofort", sagte Sandra, und, an Miztel gewandt: „Tut mir leid, daß ich deine Vorschläge ablehnen mußte."
    Der Arkonide zuckte die Schultern.
    „Sie waren eben nicht brauchbar, Sandra. Das habe ich inzwischen selbst eingesehen."
    Er stieß sich von der Wand ab. „Ich bitte darum, bei der Suche nach Olli-Bolli mithelfen zu dürfen."
    Sandra nickte.
    „Mir ist jede Hilfe willkommen, Miztel. Komm, irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl.
    Hoffentlich ist Olli-Bolli nichts zugestoßen."
     
    *
     
    Oliver Javier bewegte sich wie ein Schlafwandler durch die Korridore des Decks, in dem das Bordhospital untergebracht war.
    Er hörte die Durchsagen aus den Lautsprechern der Rundrufanlage, aber infolge seines tranceartigen Zustands verstand er nicht, daß sie ihm direkt und indirekt galten. Er wußte nicht, wohin er ging, obwohl er sich zielstrebig fortbewegte. Doch er wußte, woher er kam, auch wenn dieses Wissen seinem Bewußtsein nur bruchstückhaft zugänglich war.
    Während der letzten Stunde hatte er neben dem Schrein Demeters gekauert. Er war hingegangen, um ihr frische Rosen zu bringen, die er aus den hydroponischen Anlagen der BASIS geholt hatte. Olivers kindliches Herz war in unschuldiger Liebe zu der schönen Wyngerin entbrannt. Das glaubte er jedenfalls, denn er war noch nicht fähig, die Macht zu begreifen, die ihn seit Tagen immer wieder zu dem primitiven Behältnis getrieben hatte, in dem Demeter in einem anhaltenden Koma lag.
    Irgendwann während dieser letzten Stunde war ihm dann allmählich klar geworden, daß er gebraucht wurde. Nach einem letzten scheuen Blick in Demeters friedliches Gesicht hatte er sich losgerissen und war gegangen.
    Als er von irgendwoher vor sich Stimmen hörte, schrak er auf. Sein Blick suchte die Wände des Korridors ab. Er entdeckte etwa fünf Meter weiter in der rechten Wand ein Schott, eilte hin und verschwand in dem dahinterliegenden Raum, als es sich öffnete.
    Noch während es sich schloß, schwangen sich zwei Personen aus der Öffnung eines Antigravlifts und kamen auf das Schott zu.
    „Er kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben", hörte Oliver eine weibliche Stimme. Dann war das Schott geschlossen und sperrte die Geräusche des Korridors aus.
    Oliver ahnte, daß die weibliche Stimme von ihm gesprochen hatte. Wahrscheinlich hatte man ihn vermißt und suchte ihn. Er überlegte, ob er sich über den nächsten Interkomanschluß bei Sandra oder Deneide melden sollte und entschied sich dagegen.
    Die Weiber würden kein Verständnis dafür haben, daß er eine Aufgabe erfüllen mußte, und da Dad nicht in
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