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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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der BASIS war, brauchte er sich nicht zu melden. Sollten die Weiber ruhig Angst kriegen, weil sie Dad gegenüber für ihn verantwortlich waren.
    Nach einer Weile verließ er den Raum, in dem sich lediglich leere Behälter für Desinfektionsmittel befanden, und setzte seinen Weg fort.
    Einige Minuten später betrat er den Vorraum der Abteilung für körperlich kleine Humanoide und Hominide des Bordhospitals. Er wich aus, als sich vor ihm ein Schott öffnete und ein Medoroboter mit ausgefahrener Trage herausschwebte.
    Nur, als er einen Blick auf das Gesicht des Patienten warf, der auf der Trage lag, wunderte er sich, denn dieser Patient war kein anderer als Herth ten Var, der führende Mediziner an Bord der BASIS.
    Der Ära schien bewußtlos zu sein, denn er hatte die Augen geschlossen und regte sich nicht. Sein Gesicht wirkte wächsern und eingefallen.
    Besorgt blickte Oliver dem Medoroboter nach, dann zuckte er die Schultern. Herth war auf dem Weg zur Behandlung, folglich konnte ihm nichts Schlimmes passieren. Das Bordhospital war eine perfekte Maschinerie, die in Olivers Augen Wunder vollbringen konnte.
    Er schlüpfte durch die Öffnung, die sich vor ihm bildete und betrat einen relativ kleinen Raum, der sich von den Krankenzimmern, die der Sechsjährige kannte, unterschied.
    Der wesentliche Unterschied bestand in Olivers Augen im Fehlen eines Bettes. Es gab nur einen Computer mit Datensichtschirm und Kontrollen sowie eine Art Pult, anderthalb Meter hoch, mit abgeschrägter transparenter Oberfläche und zahlreichen Öffnungen, in denen Kabel und Schläuche verschwanden. Außerdem standen zwei Schwebesessel herum.
    Die transparente Schräge des pultförmigen Gebildes erregte Olivers Neugier, aber er war nicht groß genug, um sein Gesicht über die Fläche zu bringen, deshalb befahl er einem der Schwebesessel: „Komm her!"
    Gehorsam löste der angesprochene Sessel sich vom Boden und schwebte, von seiner Positronik gesteuert, so vor Oliver, daß er mühelos einsitzen konnte.
    „Bring mich so vor das Pult, daß ich durch die Scheibe sehen kann!" sagte Oliver, als er saß.
    Der Sessel schwebte zum Pult.
    Oliver blickte durch die Scheibe - und sah erst jetzt, daß es sich um eine Art Lupe handelte, denn so groß, wie er den Mann hinter der Scheibe sah, konnte er niemals sein.
    Andernfalls hätte er nicht in das relativ kleine „Pult" gepaßt.
    Im nächsten Augenblick erkannte der Junge den Patienten.
    „Sirtan!" rief er und dachte daran, wie er früher mit Unterstützung des Siganesen einigen Leuten an Bord ein paar herrliche Streiche gespielt hatte.
    Er wußte nicht, ob Sirtan ihn gehört hatte. Aber gesehen hatte er ihn, denn die Augen oberhalb der Atemmaske waren offen.
    Der Siganese bewegte die rechte Hand in dem halbdurchsichtigen Gel, in dem sein winziger Körper schwamm. Oliver ahnte, daß er etwas von ihm wollte.
    „Was willst du, Sirtan?" fragte er.
    Wieder bewegte der Siganese die Hand. Er zeigte nach links oben und vollführte dann eine drehende Bewegung.
    Oliver begriff.
    Er musterte die schmale Sensorleiste unterhalb der Sichtplatte. An ihrem linken Ende befand sich ein Drehschalter. Oliver zeigte mit dem Finger auf ihn und blickte fragend durch die Scheibe. Sirtan bildete mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand einen Kreis. In Ordnung bedeutete das.
    Der Junge drehte an dem Knopf, bis es klickte. Als er danach weiterdrehte, vernahm er zuerst ein anschwellendes Rauschen und dann Sirtan Finings Stimme.
    „Du mußt Perry Rhodan warnen!" sagte der Siganese. Seine Stimme klang dumpf. Das lag daran, daß das Mikrophon seines Telekoms sich an der Innenseite seiner Atemmaske befand. „Ihm droht eine ungeheuerliche Gefahr."
    „Perry Rhodan ist auf Khrat", erwiderte Oliver Javier.
    „Dann rufe ihn an! Oder kannst du das nicht, Oliver?"
    „Und ob ich das kann! Aber es geht nicht, Sirtan. Seth-Apophis hat Hamiller gezwungen, für sie zu arbeiten. In der BASIS geschieht nur noch das, was die böse Superintelligenz will."
    Der Siganese stöhnte.
    „Oh, jetzt begreife ich erst! Ich hatte Herth alles gesagt, und er wollte die Zentrale anrufen. Hamiller muß mitgehört haben, denn plötzlich kam ein Medoroboter, machte irgend etwas mit Herth und trug ihn dann fort. Vielleicht hat er ihn getötet, vielleicht aber auch nur in Tiefschlaf versetzt. Junge, du mußt von hier verschwinden! Sonst geht es dir wie dem Arzt, denn Hamiller hat bestimmt auch diesmal mitgehört."
    „Hamiller ist mein Freund", widersprach
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