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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth
Autoren: Unbekannt
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würde der Dom nur noch eine leere Hülle sein. Dann wäre die Ritterweihe nur noch eine formelle Zeremonie, denn ohne den Übergang psionischer Energie vorn Hüter des Domes würden die neuen Ritter ihre Aufgaben nicht erfüllen können. In ferner Zukunft, wenn der letzte wahre Ritter starb, würde sich die Legende erfüllen, und die Sterne würden erlöschen.
    Seth-Apophis hatte gewußt, daß Tengri Lethos ihre Absichten durchkreuzen konnte.
    Deshalb hatte sie von langer Hand die Entstehung und Präparierung des Ladonnia-Psychods vorbereitet, das schließlich den Hüter des Lichts unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aus diesem Universum gelockt hatte.
    Lange Zeit hatte er hilflos im Nichts geschwebt - und er würde bis in alle Ewigkeit dazu verdammt gewesen sein, wären nicht die Illusionskristalle gewesen, die ihn auf seinem Schritt begleitet hatten. Sie stießen die Seth-Apophis-Komponente des Psychods ab und opferten sich dabei.
    Es kam zu einer hyperenergetischen Schockwelle, die Lethos' Geist auf eine Frequenzebene schleuderte, auf der sich zu jenem Zeitpunkt etwas anderes befand.
    Das lag erst wenige Tage zurück ...
    Seth-Apophis hatte es geschafft, einen hyperenergetischmentalen Ableger zu erzeugen und ihn mit einem hyperenergetischen Jetstrahl in den Dom Kesdschan zu schicken.
    Dieser Jetstrahl hatte exakt die Frequenzebene, auf die Tengri Lethos' Geist zum genau gleichen Zeitpunkt geraten war.
    So kam es, daß sowohl die Seth-Apophis-Komponente als auch der Geist des Hüters des Lichts gleichzeitig im Dom Kesdschan eintrafen. Die Seth-Apophis-Komponente war eine ungeheure Kräfteballung, und ihr gelang es, den Geist Terak Terakdschans aus der Materie des Domes zu stoßen.
    Terak Terakdschans Geist zerstob in alle Dimensionen. Aber vorher gelang es ihm noch, zu erkennen, wessen Geist gleichzeitig mit dem Ableger der Seth-Apophis angekommen war - und er erkannte in Tengri Lethos' Geist den Bruder des gleichen Volkes.
    Infolge dieser geistigen Verwandtschaft gelang es Terakdschan, Tengri Lethos sein Grundmuster zu übermitteln - und Tengri Lethos, der Terakdschans Geist als den eines Bruders erkannte und begriff, worum es ging, nahm dieses Grundmuster in sich auf. Erst danach erkannte er die ganze Tragweite des Geschehens und verstand, daß er als Hüter des Lichts nicht gegen die Seth-Apophis-Komponente kämpfen konnte, denn das wäre gegen die Grundprinzipien gewesen, die ihn geformt hatten.
    Nach kurzem inneren Kampf gehorchte er der Stimme seines Gewissens und formte seine eigene Persönlichkeit nach dem Grundmuster Terak Terakdschans um.
    Von da an war er nicht mehr nur Tengri Lethos, sondern Lethos-Terakdschan!
    Und seitdem kämpfte er einen verzweifelten Kampf gegen die Seth-Apophis-Komponente, die ihm überlegen war, weil sie - im Unterschied zu ihm - einiges von der geistigen Potenz einer Superintelligenz besaß. Er hätte diesen Kampf bereits verloren, wäre ihm nicht direkt und indirekt die Hilfe anderer Bewußtseine zuteil geworden.
    Doch auf die Dauer würde er den Sieg der Seth-Apophis-Komponente nicht verhindern können. Deshalb brauchte er die Hilfe eines Wesens, das die höhere Bestimmung und den Ritterstatus besaß, auch wenn es noch nicht die Ritterweihe erhalten hatte...
    Es schwindelte Perry Rhodan, als ihn am Ende der blitzartigen Übermittlung vielfältiger Informationen die Erkenntnis traf, daß er es war, dessen Geist Tengri Lethos-Terakdschan brauchte, um die Seth-Apophis-Komponente zu besiegen.
    Nicht mich als Ganzheit, sondern nur meinen Geist!
    Ihn schauderte.
    Im Unterschied zu damals, als er sich danach gesehnt hatte, in ES aufzugehen, war er diesmal nicht durch die Zusammengehörigkeit mit einem gigantischen Bewußtseinsdepot stimuliert. Deshalb jagte ihm die Vorstellung, seine körperliche Existenz als Perry Rhodan für immer aufzugeben, eisigen Schrecken durch alle Fasern seines Hirns.
    Dieses Opfer ist zu groß! dachte er in verzweifelter Auflehnung.
    Doch mit unerbittlicher Deutlichkeit sagte ihm sein Gewissen, daß kein Opfer zu groß war, wenn es darum ging, den Dom Kesdschan seiner Bestimmung zu erhalten, denn die Alternative hätte darin bestanden, das Erlöschen der Sterne und des Sinns allen Seins zu akzeptieren.
    Gegen die Trauer, die ihn angesichts des Abschieds von allem, in dem und mit dem er gelebt hatte, erfüllte, wappnete er sich mit der Hoffnung, auch als integraler Bestandteil des den Dom beseelenden Geistes weiter nach dem Guten streben zu können - und
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