Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1054 - Die Leibwächterin

1054 - Die Leibwächterin

Titel: 1054 - Die Leibwächterin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Karina, verdammt schön, sogar. Ein tolles Weib mit einem Körper, der einen Mann wahnsinnig machen kann. Und eine gute Schwimmerin bist du auch. Es hat mir gefallen. Es gibt nur wenige Dinge, die du nicht kannst. Oder sollte ich mich irren?«
    »Nein, das nicht.«
    Er nickte. »Wußte ich es doch. Ich habe die richtige Wahl getroffen. Bis heute abend dann.« Er schnickte mit den Fingen, und Franco tat seine Pflicht.
    Costello wollte nicht selbst fahren, deshalb mußte sein Lakai den Rollstuhl schieben. Er drehte sich auf der Stelle. Dabei warf Franco der im Wasser stehenden Frau noch einen letzten, sehr kalten und auch irgendwie wissenden Blick zu.
    Wenig später schaute Karina auf seinen Rücken und kletterte aus dem Wasser. »Scheiße«, flüsterte sie. »Es ist alles Scheiße.« Sie konnte nichts Konkretes sagen, wurde nur das Gefühl nicht los, daß die folgende Nacht eine neue Entscheidung bringen würde. Sie glaubte auch, daß diese Dinge nichts mit den »normalen« Aktivitäten des Logan Costello zu tun hatten. Möglicherweise besann er sich wieder auf die Verbindungen, die er früher einmal so intensiv gefördert hatte.
    Auf den Pakt mit den Mächten der Finsternis…
    ***
    Später stand Karina Grischin nachdenklich vor dem bodenlangen Spiegel und betrachtete ihr Outfit. Sie war richtig gekleidet. Sie wollte nur schauen, wie es wirkte und ob sie damit zufrieden sein konnte. Wieder herrschten die dunklen Farben vor. Wie bei den sogenannten Kreativen, die auch immer herumliefen wie Trauergäste.
    Die schwarze Lederjacke, die graue Jeans, der braune Pullover.
    Dunkle Schuhe mit weichen Sohlen.
    Dann die Waffen. Zwei Revolver der Marke Smith & Wesson. Sie steckten in den Schulterhalftern. Karina nahm sie immer mit, denn sie waren ihre verläßlichsten Partner.
    Karina krauste die Stirn. Etwas störte sie an ihrem Spiegelbild.
    Genau konnte sie das nicht definieren. Vielleicht war es das Gesicht und dort die Wangen. Hatte sie zugenommen? Waren sie runder geworden? Möglich. Das gute Leben bei Costello hinterließ schnell seine Spuren. Sie nahm sich vor, sich noch mehr zu bewegen, um fit zu bleiben. In den letzten Wochen war rein gar nichts passiert. Karina fragte sich, weshalb sie überhaupt engagiert worden war. Sie kam sich mehr vor wie ein Spielzeug, das Costello sich hielt und zugleich etwas, mit dem er sich schmücken konnte. Er war schon von ihrer Selbständigkeit beeindruckt gewesen, aber er hatte es auch geschafft, sie zu überlisten und nackt zu sehen.
    Damit hatte Karina nicht gerechnet. Zu Beginn ihres Jobs schon, später nicht mehr. Ein Beweis dafür, daß es Costello gelungen war, ihre Wachsamkeit einzuschläfern.
    Er hatte gewonnen!
    Das ärgerte sie. Fett, faul und träge. Ihr Leben hatte sich verändert. In Rußland war es viel härter gewesen. Da war sie rangenommen worden. Hier allerdings stand die Bequemlichkeit an erster Stelle, und das hatte auch Folgen.
    Sie drehte sich von dem Spiegel weg und ging auf das Fenster zu.
    Einen letzten Blick für diesen Abend warf sie in den Park. Ihre Zimmer lagen in der letzten Etage, und aus dieser Höhe hatte sie einen wunderbaren Blick in den Park hinein.
    Draußen dämmerte es. Ein großer Vogel hatte am Himmel seine Schwingen ausgebreitet und ließ sie als Schatten allmählich niedersinken. Sie erwischten auch den Park, in dem die strategisch günstig verteilt stehenden Laternen bereits ihre Lichter abgaben und den weichen Schein über die Gewächse fließen ließen.
    Gepflegte Wege, gestutzte Hecken und Büsche, das alles fiel ihr auf, als ihre Blicke durch den Park wanderten, der wie eine Idylle wirkte. Für einen Fremden war kaum vorstellbar, daß in diesem Haus, dem Mittelpunkt des Parks, ein mächtiger Mafiaboß lebte, der mächtigste von London wahrscheinlich.
    Ruhig waren die letzten Wochen dahingeflossen. Karina hatte auch nicht mehr daran gedacht, sich mit John Sinclair in Verbindung zu setzen. Von seiner Seite her war ebenfalls kein Versuch unternommen worden. Zudem gab es keinen Grund.
    Aber das würde sich ändern.
    Sie hatte es nicht nur im Gefühl, sie wußte es. Dieser Abend war entscheidend. Zu dritt würden sie wegfahren, nur zu dritt. Ansonsten nahm Costello zumeist die doppelte Anzahl an Leuten mit.
    Nicht an diesem Abend.
    Zwangsläufig grübelte die Russin über den Grund nach. Ein Ziel kannte sie nicht, aber es hatte sich trotzdem etwas verändert. Damit sprach sie ihre Gefühlslage an. Es kam ihr vor, als wäre die Probezeit jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher