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1053 - Metamorphose der Gläsernen

Titel: 1053 - Metamorphose der Gläsernen
Autoren: Unbekannt
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auf dem Boden und starrte vor sich hin.
    „Schafft ihn hinein." Atlan deutete auf das Eingangsschott, in dem Francette den Männern entgegenblickte. „Mit ihm soll die Behandlung beginnen."
    Sie legten Tanwalzen auf eine Liege. Doc Ming untersuchte den Solaner.
    „Ich kann da nichts machen", gab er zu. „Für meine medizinischen Kenntnisse ist das zu hoch."
    Atlan schaltete unterdessen die Ortungsanlage ein und tastete den umgebenden Weltraum ab. Schon bald hatte er den Pulk gefunden, den die Buhrlos bildeten.
    „Sie sind schon über zwanzig Kilometer entfernt", erklärte er. „Das bedeutet, daß sie ihre geringe Anfangsgeschwindigkeit gesteigert haben."
    Dann führte er eine Berechnung durch.
    „Trotzdem ist das alles sinnlos" meinte er niedergeschlagen. „Wenn die Gläsernen diese Beschleunigung beibehalten, werden sie in etwa 11.000 Jahren in die Nähe der Lichtgeschwindigkeit kommen. Wenn es sie wirklich zu jener geheimnisvollen Strahlenquelle zieht, so dauert dies noch länger."
    Er schaltete die Ortungsanlage ab und warf noch einen nachdenklichen Blick auf den verblassenden Bildschirm.
    Dann kümmerte er sich um Tanwalzen. Die Körperfunktionen des Mannes waren völlig normal. Die Störung konnte also nur direkt in seinem Bewußtsein vorhanden sein.
    Atlan versuchte es mit verschiedenen Medikamenten, die gegen Paralyse und ähnliche Erscheinungen wirkten. Aber alle Versuche schlugen fehl. Tanwalzen rührte sich nicht.
    „Es bleibt nur zu hoffen", versuchte Doc Ming den Arkoniden zu trösten, „daß sich die geistige Lähmung von allein legt."
    „Darauf kann ich nicht warten", lehnte Atlan ab. „Auch diese Menschen brauchen Nahrung. Sie würden sonst sterben. Wir müssen mit dem extremsten Fall rechnen."
    „Und der wäre?" wollte Jörg wissen.
    „Die Solaner verhalten sich so wie die Buhrlos in der ersten Phase. Sie dösen oder meditieren. Wenn es zu der letzten Phase käme, so könnte das bedeuten, daß auch diese Menschen den Freitod im Weltall suchen würden."
    „Das glaube ich nicht", widersprach Jörg Breiskoll. „Bei diesen Menschen fehlt die charakteristische Aura, die die Buhrlos hatten."
    Atlan stellte seine Versuche, Tanwalzen zu wecken, schließlich ein.
    Er sank in einen Pilotensessel und schaute die Betschiden an.
    „Wir sind kein Stück weitergekommen", mußte er eingestehen.
    In diesem Augenblick kam Hilfe von einer Seite, mit der der Arkonide gar nicht mehr gerechnet hatte.
    SENECA meldete sich.
    „Ich sehe, daß du in der Kommandozentrale bist, Atlan", begann die Positronik. „Und ich sehe, daß du nichts tust. Die Zustände im Schiff sind katastrophal. Die komplette Mannschaft ist ausgefallen."
    „Du selbst warst oder bist ausgefallen", zürnte Atlan.
    „Das ist richtig", gab SENECA zu. „Eine Strahlung beeinflußte mein Zellplasma. Sie durchdrang alle Abschirmungen. Ich habe mich zum Teil mit Überlegungen befaßt, die völlig widersinnig waren. Die Ergebnisse dieser Berechnungen wurden inzwischen gelöscht."
    „Das ist gut." Atlan schöpfte neuen Mut. „Du hast einen Überblick über die Verhältnisse?"
    SENECA bejahte.
    „Dann sage mir, wie wir aus dieser Klemme kommen."
    „Ich habe bereits begonnen", antwortete die Biopositronik, „allen Medo-Centern entsprechende Anweisungen zu geben. Die Aktivierung der Roboter mit Plasmazusatz war kein Problem. Es wird jetzt an mehreren Stellen daran gearbeitet, die Besatzung wieder zu normalisieren."
    „Ich brauche vor allem einen vernünftigen Tanwalzen", verlangte der Arkonide.
    „Wir werden sehen, was sich machen läßt", wich die Positronik aus.
    Sie warteten fast eine Stunde, bis sich SENECA wieder meldete.
    „Das Problem ist im Prinzip gelöst", behauptete die Positronik. „Die Leute haben nichts weiter als einen überstarken Strahlenkater. In den Medo-Centern stehen die Apparate bereit, um mit Hilfe einer kompensierenden Strahlung die volle Lebensfähigkeit wiederherzustellen."
    Atlan atmete auf.
    Kurz darauf kam ein Team aus drei Medo-Robotern und behandelte Tanwalzen. Der High Sideryt begann sich zu bewegen. Langsam stand er von der Liege auf.
    Er blickte Atlan" und die Betschiden beschämt an.
    „Was habe ich nur gemacht", stöhnte er. „Das war ja der reinste Wahnsinn."
    „Es ist vorbei, Tanwalzen", sagte Atlan. „Du kannst es vergessen."
    „Vergessen? Das ist leichter gesagt, als getan."
    Es dauerte nur wenige Minuten, dann hatte sich Tanwalzen wieder gefangen. Er informierte sich über die Zustände in
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