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1052 - Die Nekropole

1052 - Die Nekropole

Titel: 1052 - Die Nekropole
Autoren: Jason Dark
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gehen konnte.
    Etwas störte ihn. Hinter seinem Rücken war das Geräusch aufgeklungen. Er hatte es nicht identifizieren können. Ein Schaben, wie wenn Stoff über Stoff reibt. Vielleicht auch ein Röcheln.
    Suko verließ sich nicht auf seine Ohren. Er wollte sehen, was hinter im passierte.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung wandte er sich um, und der Lampenstrahl machte die Bewegung mit.
    Der Kegel traf den fallenden Mann. Die Gestalt rutschte förmlich in ihn hinein, so daß auch noch der blutende und aufgerissene Hals zu sehen war. Suko erkannte, daß es La Roche war. Etwas weiter entfernt hob sich schattengleich vom Boden ein anderer Körper ab, der sich nicht mehr bewegte. Suko ging davon aus, daß beide Männer tot waren, und der Mörder präsentierte ihm seine blutigen Hände.
    Es war der Junge!
    Auch für Suko war dieser Anblick mehr als eine Überraschung.
    Gedanken huschten durch seinen Kopf, ohne richtig geordnet werden zu können. Er hätte es nie für möglich gehalten, daß der Junge so exzessiv eingriff und Menschen tötete. Deshalb stellte er sich darauf ein, ebenfalls angegriffen zu werden.
    Darauf deutete nichts hin. Die Arme sanken nach unten. Blut tropfte von den Fingerspitzen herab und landete auf dem Boden, Der Junge interessierte sich nicht für Suko. Er blickte an ihm vorbei und setzte sich mit steif anmutenden Schritten in Bewegung. Sein Ziel lag weiter vorn. Es schloß auch John Sinclair mit ein.
    Der Junge passierte ihn. Suko war versucht, seine Hand auszustrecken, um ihn zurückzuhalten. Vom Instinkt her wäre es wohl richtig gewesen, vom Verstand her nicht. Er war kein Feind in dem Sinne, auch wenn er zwei Männer umgebracht hatte. Er mischte in diesem verdammten Spiel mit und war ein Joker.
    Suko erkannte auch, daß sein Freund John von den Vorgängen nichts mitbekommen hatte. Er sah die Kinder, den Käfig, die vier schrecklichen Kreaturen als Wächter, und er starrte auf den Geistkörper des Jungen, während die untote Gestalt sich dem Geisterjäger immer mehr näherte.
    Suko leuchtete an ihm vorbei. Der Strahl lief dort aus, wo sich John aufhielt. Insgesamt waren nur wenige Sekunden vergangen. Aufgrund der angespannten Lage kam Suko die Zeitspanne viel länger vor.
    John mußte endlich gewarnt werden.
    Er rief halblaut den Namen seines Freundes und fügte noch ein »Hinter dir!« hinzu.
    Dann ging er ebenfalls…
    Auf mich wirkte das Bild wie inszeniert. Es fehlte nur noch der Regisseur, der für die entsprechende Bewegung sorgte, denn es bewegte sich nichts.
    Auch ich wartete ab. Nur keinen Fehler machen. Nur nicht eingreifen. Hier hatte ich nicht das Sagen. Ich konnte den Fortgang nicht bestimmen, denn ich mußte immer an die Kinder denken, die man in den Käfig gesperrt hatte.
    Sie lagen am Boden oder hatten sich hingesetzt. Manche direkt am Gitter, dessen Stäbe sie mit beiden Händen umklammert hielten. In den Zwischenräumen malten sich die blassen Gesichter ab, wenn sie vom Licht meiner kleinen Lampe getroffen wurden. Die Kinder waren nicht tot, auch wenn sie so wirkten. Das lag möglicherweise am blassen Licht meiner Lampe, wenn der Strahl über ihre Gestalten hinweghuschte.
    Der Käfig schwebte über einer bestimmten Stelle am Boden. Sie unterschied sich in nichts von der übrigen Umgebung. Trotzdem hatte sie meiner Ansicht nach eine bestimmte Bedeutung. Es konnte durchaus ein alter Opferplatz der Phönizier gewesen sein, aber das war nicht bewiesen.
    Noch einmal schaute ich mir die Kinder so gut an wie möglich. Ich strahlte dabei den Käfig seitlich ab und sah, daß die Kinder aus verschiedenen Ländern und Kontinenten stammten. Da waren die verschiedensten Hautfarben vertreten. Sicherlich befand sich unter ihnen auch Sammy Cobin.
    Die Astralgestalt des Jungen bewegte sich nicht und stand wie festgenagelt auf der Stelle. Er tat ebenso wenig etwas wie die vier in Tücher gehüllten Kreaturen, die den großen Käfig bewachten. Keiner wollte wohl die Verantwortung für etwas übernehmen denn es mußte ja irgendwie weitergehen.
    Es passierte auch etwas. Nicht vor mir, dafür hinter meinem Rücken. Dort hörte ich Sukos Stimme. Er hatte mich halblaut gewarnt.
    »Achtung, John, hinter dir!«
    Ich verfiel in keine Panik. Meine Bewegung wirkte gelassen, als ich mich drehte. So konnte ich meinen Freund sehen, wobei ich ihn nur noch am Rande wahrnahm. Wichtiger war der Junge. Jetzt gab es ihn zweimal!
    Als Geistwesen in der Nähe des Käfigs. Vor mir hielt er sich so auf, wie ich ihn
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