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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf
Autoren: Unbekannt
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Pantschu inzwischen entkommen können?
    Das Ende kam, wie es hatte kommen müssen. Bei ihrem Bemühen, die Verfolger noch ein paar Minuten länger hinzuhalten, gerieten sie in einen Korridor, aus dem es keinen Ausweg gab. Das triumphierende Geheul der Bruderschaftler gab ihnen zu verstehen, daß der Gegner den Kampf für gewonnen hielt.
    Sie wichen bis an die Stirnwand des Korridors zurück. Atlan versuchte, zu erkennen, ob es sinnvoll war, sich noch länger zu wehren, als er plötzlich die Wand in seinem Rücken sich bewegen fühlte. Er wirbelte herum, sah einen Spalt, der sich im Mauerwerk geöffnet hatte, und wollte die Waffe in Anschlag bringen. Aber der unsichtbare Angreifer war schneller. Der Arkonide spürte einen Schlag gegen den Schädel, der sein Gehirn bis in die Grundfesten hinab erschütterte. Dann wurde es finster ringsum.
     
    *
     
    Er kam zu sich, als kräftige Pranken ihn packten und in die Höhe rissen. Eine dröhnende Stimme hallte ihm ins Ohr: „Steh auf, wenn der zukünftige Herzog zu dir spricht!"
    Er fühlte sich benommen, und in seinem Schädel war ein hartnäckiges Pochen. Aber der Zellaktivator war am Werk und beseitigte die Folgen des Schocktreffers, indem er die Nerven stimulierte und den Blutdurchfluß erhöhte.
    Er sah sich um. Er befand sich in einer weiten Halle. Durch bogenförmige Fenster flutete das Licht der Morgensonne. Wie lange war er bewußtlos gewesen? Er wollte auf die Uhr sehen, aber jemand hatte sie ihm abgenommen. Die Waffen natürlich auch, wie er sich durch einen Griff zum Gürtel überzeugte. An den Wänden entlang, unter den Fenstern, standen finster blickende Kranen drei Glieder tief. Sie waren alle auf die gleiche Art gekleidet, eine Art Uniform, die sie als Mitglieder der Bruderschaft auswies. Weiter von den Wänden entfernt stand der traurige Haufen der Freiwilligen, mit denen Atlan das Hauptquartier der Bruderschaft hatte erobern wollen. Er erkannte Tschang. Er stand abseits. Wissenschaftler und Techniker mochten nichts vom Kämpfen verstehen, aber sie verachteten Verräter wie jedes andere Wesen.
    In der Mitte des weiten Raumes stand auf einem Podest, zu dem drei Stufen hinaufführten, ein Möbelstück - halb Sessel, halb Sitzkissen -, das es durchaus verdiente, als Thron bezeichnet zu werden. Auf dem Thron hockte ein Geschöpf, von dem Atlan bisher noch nicht einmal ein Bild zu sehen bekommen hatte und das er an den Verunstaltungen des Gesichts dennoch sofort erkannte. Der verseuchte Derrill hatte sich in ein buntes, fließendes Gewand gekleidet. Ein hämisches Lächeln war in sein entstelltes Gesicht geschrieben, als sein Blick über die Reihen der Gefangenen glitt. Er hatte die Absicht, diesen Augenblick des Triumphs bis zur Neige auszukosten.
    Syskal und Nivridid ruhten auf schwebenden Bahren. Sie hatten das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt. Atlans Auge suchte Pantschu. Aber der Xildschuk war nirgendwo zu sehen. Bedeutete das, daß er den Häschern entkommen war? Auch von Chaktar, dem Ai, fehlte nach wie vor jede Spur.
    Er musterte den Kranen, der zur rechten Seite des Throns stand, und erkannte aufgrund der Informationen, die er auf Kran erhalten hatte, Nilgord, Derrills Stellvertreter. Ein Schwächling war er genannt worden, und wie ein Schwächling sah er aus. Wenn er das Kommando übernahm, nachdem Derrill unschädlich gemacht worden war, würde die Bruderschaft aufhören, eine ernstzunehmende Gefahr zu sein.
    Derrill winkte, und das Gemurmel in der Weite der Halle erstarb. Inzwischen war es Atlan gelungen, einen Blick hinter sich zu werfen. Er erkannte das große Portal, durch das in der Stunde vor Morgengrauen die Gefangenen getrieben worden waren. Er befand sich in der großen Pyramide. Die große Halle war Derrills Thronsaal.
    „Da gibt es ein paar Narren", begann der Verseuchte mit dröhnender, weithin hallender Stimme, „die glauben, sie könnten den mächtigen Derrill in seinem Siegeslauf hemmen.
    Eine Gruppe dieser Narren ist hier versammelt. Die meisten unter ihnen sind in diese Lage geraten, weil sie nicht nachzudenken verstehen. Aber einer unter ihnen ist der Anstifter und verdient besondere Bestrafung. Du dort, du Zwerg mit der Gestalt eines Orakeldieners - tritt vor und verantworte dich!"
    Atlan schob sich durch die Menge und blieb erst stehen, als er nur noch einen Schritt vom Podest entfernt war.
    „Warum willst du gegen mich kämpfen?" fragte der verseuchte Derrill.
    „Weil ich ..."
    Drei harte Schläge donnerten durch die Halle.
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