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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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würden sie schreien. Eine Frau brach zusammen.
    Die Menge wich vom Förderband zurück, und dann konnte Unga durch das kleine Fenster des Jumbo-Jet erkennen, was das Entsetzen der Leute ausgelöst hatte.

    Die Passagiere des Fluges JAL 788 aus Hongkong warteten geduldig auf ihr Gepäck. Das Förderband hatte sich vor ein paar Sekunden in Bewegung gesetzt, und die Augen der meisten waren auf die mit undurchsichtigen Plastikmatten verdeckte Öffnung gerichtet, durch die die Koffer erscheinen würden.
    Eine junge Frau, die es besonders eilig zu haben schien, drängte sich an ein paar Männern vorbei, so daß sie ziemlich nah an der Öffnung am Förderband zu stehen kam.
    Dann war es soweit.
    Die Plastikmatten wurden vom ersten Koffer aufgeschoben, ihm folgten Tragetaschen, ein verschnürter Karton und ein länglicher, in Zeltplane eingewickelter Gegenstand.
    Dann kamen weitere Koffer.
    Die junge Frau am Anfang des Förderbandes hatte ihre Handtasche über die Schulter gehängt, um beide Hände freizuhaben. Sie war nervös. Offenbar hatte sie keine Zeit. Vielleicht mußte sie einen Anschlußflug bekommen, und zum nationalen Flugplatz war es noch mehr als eine halbe Stunde mit dem Taxi.
    Immer mehr Koffer und Taschen wurden vom Förderband herantransportiert. Männer und Frauen drängten sich, um ihr Gepäck in Empfang zu nehmen. Einige Koffer wurden nicht vom Band genommen, sondern verschwanden wieder durch die gegenüberliegende Öffnung. Die junge Frau preßte die Lippen zusammen. Die Koffer derjenigen, die es nicht eilig haben, kommen immer zuerst, schien sie zu denken.
    Jemand stieß ihr den Ellbogen in die Seite. Sie drehte den Kopf und sah einen dicklichen Europäer, der nach einer Tasche griff. Er murmelte eine Entschuldigung, nahm die Tasche an sich und ging davon.
    Die Frau drehte sich wieder um und blickte auf die Öffnung.
    Hinter einem großen braunen Koffer schob sich eine liegende Gestalt durch die Öffnung. Zuerst waren nur die nach oben gedrehten Schuhe und die dunklen Hosenbeine zu sehen.
    Ein Scherz, dachte die Frau. Statt sich ein bißchen mit der Gepäckausgabe zu beeilen, trieben die Arbeiter ihren Schabernack mit den Passagieren. Sie wurde wütend. Ich werde mich beschweren, dachte sie. Wenn ich meinen Anschlußflug nach Sendai verpasse, werde ich die Fluggesellschaft auf Schadenersatz verklagen!
    Jetzt war der ganze Mann zu sehen. Er lag flach auf dem Rücken und tat, als sei er nicht bei Bewußtsein.
    Die Menschen neben der jungen Frau waren ebenfalls aufmerksam geworden. Einige lachten. Hinter der jungen Frau drängten Männer näher.
    Plötzlich sah sie das Gesicht des Mannes, der auf dem Förderband langsam an ihr vorbeiglitt. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie erkannte sofort, daß sie einen Toten vor sich hatte.
    Das Gesicht des Japaners, der auf dem Förderband lag, war ein mit einer gelblichen Lederhaut überzogener Totenschädel. Die geschlossenen Augen lagen tief in den dunklen Höhlen. Deutlich sah sie, wie sich Flecken auf der gelblichen Haut bildeten, dann riß sie an mehreren Stellen auf.
    Sie schrie gellend.
    Die anderen Männer und Frauen wurden aufmerksam.
    Alles redete plötzlich durcheinander.
    Die junge Frau glaubte ihren Augen nicht trauen zu dürfen, als sich die nächste Gestalt durch die Öffnung schob. Sie erschien mit dem Kopf zuerst. Der Mann war noch mehr vom Verfall gezeichnet als der erste. Nur noch trockene Hautfetzen hingen von seinem Knochengesicht herab. Die Augenhöhlen waren leer.
    Die junge Frau wandte sich schreiend ab. Sie preßte die Hände gegen die Schläfen. Ein paar Schritte schaffte sie noch, dann verließen sie die Kräfte, und sie brach zusammen.
    Niemand kümmerte sich um sie. Jetzt hatten alle die entsetzlichen Toten gesehen. Alles schrie. Die Menschen wichen vom Transportband zurück. Einige rannten voller Panik davon. Eine bleiche Frau kauerte sich würgend in eine Ecke.
    Der Lärm rief einen Mann vom Flughafenpersonal herbei. Er sah sofort, was den Aufruhr verursacht hatte. Mit offenem Mund starrte er auf die inzwischen drei Leichname auf dem Förderband. Die erste war in der Kurve vom Band geraten. Ein Bein schleifte über den Rand.
    Der Uniformierte rief etwas. Seine Stimme überschlug sich, als der vierte Tote durch die Öffnung glitt. Kaum schlugen die Plastikmatten hinter dem Toten zurück, blieb das Transportband mit einem Ruck stehen.
    Ein unangenehmer Gestank erfüllte plötzlich den großen Raum. Jeder wußte, daß er von den
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