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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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stattfand. Ein großer Mann kämpfte gegen einen Schwertträger, der wie ein Meister zu fechten verstand.
    Immer mehr näherte sich Yoshitsune den Menschen am Ende der Zunge, die aus der Seite des großen Vogels hing.
    Dann blieb er wie erstarrt stehen. Er hatte die schwarze Gestalt des Schwertkämpfers gesehen. „Tomotada!" stieß er rauh hervor. „Mein Sohn!"
    Er sah, wie sich einige der Männer am Ende der Zunge umdrehten. Sie kniffen die Augen zusammen. In der Dunkelheit der Nacht konnten sie sicher nur die Umrisse Yoshitsunes erkennen. Yoshitsune hatte nur noch Augen für den Schwarzen Samurai, der dort oben gegen einen Mann kämpfte, der ebenso groß war wie Tomotada.
    Jetzt schrien ein paar Männer auf.
    Sie hatten die schuppige rote Bestie gesehen und gerieten in Panik.
    Yoshitsune kümmerte sich nicht um ihr Geschrei.
    Er begann zu keuchen und seine Schritte zu beschleunigen, als er sah, wie die große Zunge plötzlich ihre Form verlor und mit einem lauten Zischen, das seine kleinen Ohröffnungen malträtierte, in sich zusammensackte. Der Gegner Tomotadas stürzte aus der Öffnung des großen Vogels, in der Tomotada erschien.
    Yoshitsune rannte jetzt. Entsetzt begriff er, wie groß der Vogel war, als er sich ihm immer weiter näherte. Die Männer waren zurückgewichen. Nur einer war bei dem gestürzten und reglos am Boden liegenden Mann zurückgeblieben.
    Tomotada stand breitbeinig in der Öffnung und starrte auf Yoshitsune hinab, der keuchend am Fuße der schlaffen Zunge stehenblieb und mit zurückgebeugtem Kopf zur Öffnung in der Seite des Riesenvogels hinaufblickte.
    Ehe er etwas sagen konnte, hörte er die dumpfe Stimme des Schwarzen Samurais in seinem Gehirn. „Komm herauf, Yoshitsune!"
    „Ich komme, mein Sohn!" krächzte Yoshitsune. Seine gekrümmten Klauen griffen nach der schlaffen Zunge. Die spitzen Krallen bohrten sich hinein. Ein paarmal rutschte die schuppige Bestie ab, doch dann fand sie Halt und kletterte erstaunlich behende für den unförmigen Körper hinauf. Tomotada war zurückgetreten. Er wartete, bis die schuppige Bestie durch die Öffnung kletterte und sich vor ihm aufrichtete.
    Die großen, lidlosen roten Augen Yoshitsunes glänzten vor Freude. Er streckte die Pranken nach dem Schwarzen Samurai aus. Er spürte plötzlich das Reißen in seinen Knochen, und als er auf seine gekrümmten Klauen blickte, sah er, daß sie sich in menschliche Hände zurückzuverwandeln begannen.
    Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchraste seinen Körper und schwemmte den letzten Rest Gier in seinen Eingeweiden davon. Er trat noch einen Schritt auf Tomotada zu, doch da hob dieser sein Schwert, und die dumpfe Stimme klang in Yoshitsunes Gehirn auf.
    „Folge mir, Yoshitsune!" Tomotada wandte sich ab und ging durch eine Tür.
    Yoshitsune sah erst jetzt, daß der Bauch des Vogels voll von seltsamen Sitzen war. Überall waren Spuren zu sehen, die das Schwert des Samurais hinterlassen hatten.
    Yoshitsune folgte Tomotada.
    Das Reißen in seinen Knochen hatte wieder nachgelassen. Er hob die Klauen an und sah, daß die Verwandlung nicht weiter fortgeschritten war. Im Gegenteil, sie ging wieder zurück.
    Ein Angstgefühl stieg in ihm auf. Er blickte auf den Rücken seines Sohnes, der durch eine weitere Tür trat, zur Seite ging und ihm den Blick auf eine große Anzahl von Frauen freigab, die sich ängstlich zusammendrängten und gellend zu schreien begannen, als sie Yoshitsunes Bestiengestalt erkannten.
    „Die Frauen gehören dir, Yoshitsune", sagte die dumpfe Stimme.
    Yoshitsune krümmte sich zusammen. Er wartete darauf, daß der Anblick der Frauen die fürchterliche Gier in seinen Eingeweiden wecken würde. Seine roten Augen glitten über die vor Entsetzen verzerrten Gesichter. Dann blieb sein Blick auf dem Antlitz einer zierlichen Frau mit schwarzen Haaren und Mandelaugen hängen.
    „O-Yuki!" flüsterte er.
    Ja, die Frau war O-Yuki. Sie lebte! Sie war mit ihrem gemeinsamen Sohn zu ihm gekommen, um ihn vom Bann des Kokuo zu erlösen und endlich das gemeinsame Leben zu führen, das er sich immer gewünscht hatte.
    Das Reißen in seinen Knochen war auf einmal wieder da. Innerhalb von einer Minute verwandelte sich die rote, schuppige Bestie in einen großen, muskulösen Mann. Er ging auf Inari Kishida zu, die wie erstarrt stehenblieb, während die anderen Frauen kreischend zurückwichen.
    „Meine Braut O-Yuki", flüsterte Yoshitsune. Unendlich langsam hob er seinen Arm. Seine Hand fuhr sanft über das
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