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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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jetzt noch wilder.
    Mit der Wunde an seiner Schulter ging eine seltsame Veränderung vor sich. Sie verbreiterte sich. Unga hatte das Gefühl, als ob sich der Körper des Mannes von den Rändern der Wunde aus auflösen würde.
    „Warum hilfst du ihm nicht, Unga?" schrie Inari Kishida verzweifelt. Sie wollte an Unga vorbei, doch er stieß sie zurück und folgte den Kämpfenden, die sich jetzt durch den mittleren Passagierraum bewegten und auf die Tür zustrebten, die in den hinteren Raum führte. Fast schien es so, als locke Tomotada den langsamer werdenden Mann zur offenen Tür des Jumbo-Jets.
    Unga spürte die Fäuste der zierlichen Japanerin auf seinem Rücken. Er drehte sich um. Sie schlug auf ihn ein. Ihre Augen waren voller Tränen.
    „Hilf ihm, du Feigling!" schluchzte sie. „Laß es nicht zu, daß der Schwarze Samurai ihn tötet!"
    Unga begriff nicht, wieso Inari Kishida so großen Anteil am Schicksal der rotschuppigen Bestie nahm.
    „Er ist ein Dämon wie Tomotada", knurrte er.
    „Er ist gut!" schrie die Japanerin. „Er kämpft gegen das Böse!"
    Unga starrte sie an. Vielleicht hat sie recht, dachte er. Aber kann ich ihm helfen?
    Er dachte an den Befehl des Dämonenkillers, dem Schwarzen Samurai zu folgen. Weiter hatte Dorian nichts gesagt. Was geschah, wenn er, Unga, dem nackten Mann half, den Schwarzen Samurai zu töten?
    Unga fluchte leise, weil er die Zusammenhänge nicht begriff.
    Einen Moment hatte er nicht aufgepaßt.
    Die zierliche Japanerin huschte an ihm vorbei und lief auf die Kämpfenden zu, die sich immer näher auf die offene Tür zubewegten, aus der die schlaffe Hülle der Notrutsche hing.
    Der nackte Mann schrie auf und rief Inari Kishida etwas auf japanisch zu.
    Diesmal traf ihn das Tomokirimaru und fügte ihm eine schlimme Wunde bei, die ebensowenig blutete wie die an der Schulter.
    Der Mann schrie auf und taumelte zurück.
    Unga stieß einen kehligen Ruf aus und stürmte vor. Die Klinge seines Schwertes klirrte mit der des Tomokirimaru zusammen, das auf den wehrlosen Mann niedergesaust war.
    Die roten Maskenaugen des Schwarzen Samurais blitzten Unga an. Dann wirbelte er beide Schwerter durch die Luft, und Unga hatte Mühe, die Schläge zu parieren. Er mußte zurückweichen.
    Als Tomotada von ihm abließ, hatte sich der nackte Mann erhoben. Die vorher straffe Haut seines Gesichtes begann sich zu verändern.
    Tomotada nahm keine Rücksicht auf die Japanerin, die den großen Mann stützte.
    Unga warf sich wieder vor. Er wollte nicht, daß der jungen Frau etwas geschah. Sie wollte sich zwischen den nackten Mann und den Schwarzen Samurai werfen, doch plötzlich glitt sie aus und verlor den Halt.
    Ein gellender Schrei brach von ihren Lippen, als sie durch die Türöffnung stürzte. Instinktiv griff sie nach der schlaffen Hülle der Notrutsche. Ihre Finger verkrallten sich in einem von den Krallen der Bestie gerissenen Loch. Die Plastikhaut riß, doch Inari Kishidas Fall war gebremst worden, so daß sie unversehrt auf dem Boden aufkam.
    Der nackte Mann warf sich herum. Aus seiner breiten Brust drang ein dumpfer, verzweifelter Laut. Unga rief ihm eine Warnung zu, doch er schien sie nicht zu hören.
    Das Tomokirimaru sauste auf den Rücken des Mannes nieder und drang lautlos in den Körper der Bestie ein.
    Der Mann sackte nach vorn und stürzte kopfüber aus der Tür.
    Unga ließ sein Schwert sinken. Er dachte in diesem Augenblick nicht daran, den Kampf gegen Tomotada fortzusetzen. Er begriff, daß der Schwarze Samurai niemals in Gefahr gewesen war, den Kampf gegen die Bestie zu verlieren, die sich in einen Menschen verwandelt hatte.
    Vorsichtig trat er an die offene Tür. Tomotada unternahm nichts, um ihn davon abzuhalten. Plötzlich drehten, sich der Schwarze Samurai um und ging mit harten Schritten in den Passagierraum zurück. Die Frauen, schrien hinter Unga auf.
    Unga starrte hinab zu der zierlichen Japanerin.
    Der Vietnam-Veteran Jack Finch lief auf sie zu.
    Inari Kishida starrte auf das Wesen zu ihren Füßen, das sich immer mehr veränderte. Die Haut schien von den Rändern der großen Schwertwunden aus zu vertrocknen. Der Verfall ging immer schneller vor sich, und als Jack Finch bei der Japanerin anlangte, hatte der Körper des Dämons sich aufgelöst.
    Finch riß die Japanerin an den Schultern hoch.
    Unga wollte ihm etwas zurufen, doch in diesem Moment sah er die kleinen bläulichen Flammen an den Spitzen der Tragflächen hochlecken.
    „Weg vom Flugzeug, Finch!" schrie Unga. „Die
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